Schneewittchen mal wieder anders, nämlich diesmal eurythmisch getanzt: Das Märchenensemble des Eurythmeums Stuttgart gastierte in der Dorfgemeinschaft Hohenroth mit „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, eines der schönsten Geschichten der Brüder Grimm. Zu den Klängen wie zum Beispiel des Xylophons gab der Pianist Besso Namchevadze (Georgien) die passende rhythmische Untermalung.
Nach dieser unaufdringlichen Musik bewegten sich die neun Eurythmisten im Einklang: fast schwebend, harmonisch abgestimmt und nahezu synchron. Die fließenden Gewänder unterstrichen die sich wiederholende Gestik. Die Gesamtleitung und die Choreografie lag bei Michael Leber, Lehrer am Eurythmeum Stuttgart und an einer Waldorfschule.
Internationale Eurythmisten
Ihm standen neun Eurythmisten aus sieben Ländern der Erde zur Seite: Sie kommen aus Iran, Italien, Japan, Kolumbien, Peru, Spanien und natürlich aus Deutschland. Um das Märchen zu verstehen, bedurfte es auf der Bühne keiner Sprache, denn die Eurythmie setzt Sprache und Musik nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten in Bewegung um. Außerhalb der Bühne las Armgard von Gagern emotionslos und spannungsfrei den Märchentext vor. Zur Darstellung waren keine Requisiten nötig, die gebotene Bewegungskunst verdeutlichte die Situation.
Einige der sieben Zwerge hatten erkennbare Charaktere, und die böse Königin, die partout „die Schönste im ganzen Land“ sein wollte, war ausdrucksstark und glaubwürdig. Makellos waren die Rollen des Schneewittchens und auch die des Prinzen besetzt. Dem Publikum wurde eine eindrucksvolle Märchenstunde geboten, die mit viel Applaus belohnt wurde.