(hop) In Harrbach, Mühlbach, Gemünden, Gössenheim, Karlstadt und bestimmt an weiteren Orten in der Umgebung traten sie massenhaft auf: Asiatische Marienkäfer. Hausfassaden sahen aus, als hätten sie Masern. Nach drei Tagen war der Spuk am Donnerstagmorgen vorüber. In der Nacht hatte es geregnet.
Isolde Keil-Vierheilig von der Landesanstalt für Gartenbau in Veitshöchheim und Detlef Petzuch vom Amt für Landwirtschaft in Würzburg sagen, die Marienkäfer sind auf der Suche nach Überwinterungsplätzen. Und sie überdauern den Winter offenbar am liebsten in großen Gesellschaften, zu denen sie sich färmlich zusammenrotten.
Unterschlupf finden sie zum Beispiel in Rolladenkästen. Am Amt für Landwirtschaft in Karlstadt suchten sie sich die Kastenfenster aus. Auch aus dem Steigerwald wurde von einer „Marienkäferplage“ gemeldet, berichtet Petzuch.
Möglicherweise falle der asiatische Marienkäfer eher auf, weil er sich offenbar Häuser zum Überwinter aussucht, während der heimische eher in der freien Natur in alten Baumstämmen oder unter Laubdecken überwintert, wo er nicht so ins Auge sticht. Die Invasion ist nicht ganz neu. Schon im vergangenen Jahr habe es das massenhafte Auftreten gegeben.
Isolde Keil-Vierheilig sagt, der asiatische Marienkäfer habe im Gegensatz zum heimischen gleich zwei Fortpflanzungsperioden. somit beobachte man den asiatischen Käfer gehäuft im Frühjahr und Herbst und den einheimischen eher im Sommer.