Nichts ist so beständig wie der Wandel – das gilt vor allem für unser soziales Gefüge und die Infrastruktur. Welche Veränderungen es in diesem Bereich 2014 im Landkreis Main-Spessart gegeben hat, beleuchten wir im dritten Teil unseres Jahresrückblicks.
JANUAR
Die Ökumenische Sozialstation St. Elisabeth in Marktheidenfeld und die Ernst-Hohnerlein-Stiftung vereinbaren eine Kooperation, um die Seniorenwohnanlage in Trennfeld nach längerem Stillstand mit Leben zu erfüllen. Am Faschingswochenende ziehen die ersten Bewohner ein.
Nach viermonatiger Renovierung wird die Raiffeisenbank in Langenprozelten wiedereröffnet. Rund 620 000 Euro investierte die Bank in die technischen und räumlichen Verbesserungen für die Kundschaft.
FEBRUAR
Es ist die größte Investition der Firmengeschichte: Rund zehn Millionen Euro kostet der Neubau der Kurtz-Eisengießerei in Hasloch. Damit geht ein neues Gießereikonzept einher – die Unternehmensspitze sieht darin die einzige Möglichkeit, die Arbeitsplätze in der Region dauerhaft zu sichern.
Die Renovierung der evangelischen Christuskirche in Gemünden ist abgeschlossen. Mehrere Jahre hat die Maßnahme gedauert, die am Ende weniger kostet als ursprünglich veranschlagt.
MÄRZ
Die Ablehnung der Gussputzerei im Bergrothenfelser Gewerbegebiet war rechtens. Diese Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom November wird rechtskräftig, nachdem das Bundesverwaltungsgericht die Klage gegen Nichtzulassung der Revision zurückgewiesen hat.
Die Nüdlinger Baufirma Bömmel Bau GmbH eröffnet eine Niederlassung in Karlstadt. Sie macht sich die Situation zunutze, dass Ehrenfels geschlossen hat. Von dort wechseln 25 Mann in die neue Firma.
Als erste Kommune aus dem Landkreis Main-Spessart und als fünfte in Unterfranken wird die Stadt Marktheidenfeld mit dem Bayerischen Qualitätspreis als „wirtschaftsfreundliche Gemeinde“ ausgezeichnet.
Weniger Geld für die Entsorgung ausgeben und dabei noch Strom erzeugen – das gelingt dem Abwasserzweckverband „Zellinger Becken“ mit dem Bau einer Schlammentwässerung für 2,7 Millionen Euro.
Der Marktheidenfelder Stadtteil Altfeld bekommt ein neues Feuerwehrhaus. Kosten: rund 1,5 Millionen Euro.
Neuendorf verliert seine letzte Einkaufsmöglichkeit: Franz und Irmhilde Schuster schließen ihre Bäckerei mit Lebensmittelladen.
Sie ist die letzte der Maingassen in Marktheidenfeld, die noch nicht ausgebaut ist – nun wird auch die Hofgasse auf Vordermann gebracht. Für rund 460 000 Euro wird sie mit einem Betonsteinpflaster ausgestattet.
APRIL
Die „Karlshöhe“ bei Esselbach, eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region, wird geschlossen. Wirtin Sigrid Mandrek hat den Pachtvertrag mit dem Fürstenhaus Löwenstein-Wertheim-Rosenberg nicht mehr verlängern wollen. Die Gründe für ihren Rückzug sind einleuchtend: Mandrek ist 65 Jahre alt, ihr Mann ist gestorben. Im Laufe des Jahres wird bekannt, dass die Gaststätte im Frühjahr 2015 nach einer Generalsanierung wiedereröffnet wird.
Der neue Feuchtwiesen-Erlebnispfad, den der Naturpark Spessart in Kooperation mit der Marktgemeinde Frammersbach verwirklicht hat, wird eröffnet. Der Rundweg ist etwa vier Kilometer lang, hat 23 Stationen und ist einmalig in Deutschland.
Im Marktheidenfelder „Schleunung-Park“ können die Bauarbeiten beginnen. Der Stadtrat genehmigt den Bebauungsplan, der auf den 14 000 Quadratmetern der Familie Schleunung drei mehrstöckige Wohnhäuser, einen Beherbergungsbetrieb und ein Bürogebäude vorsieht.
Gut 30 Jahre nach der letzten Sanierung wird die Burg Rothenfels wieder auf Vordermann gebracht. Dadurch wird die Sicherheit erheblich verbessert. Die Kosten liegen bei rund einer Million Euro.
MAI
Das in Altfeld ansässige Unternehmen Hilite International, ein weltweiter Anbieter von hoch entwickelten Automotor- und Getriebeanwendungen, wird an den chinesischen Staatskonzern AVICEM verkauft. Die Transaktion bewertet Hilite mit rund 473 Millionen Euro.
Main-Spessart ist in Bayern nicht nur auf der Landkarte, bei den Bildungsmöglichkeiten und den Beschäftigungszahlen weit oben, sondern auch spitze, was das Bewusstsein für fairen Handel betrifft. Dies bestätigt das „Fair-Trade-Siegel“, mit dem der Landkreis auf der MSP-Expo in Lohr ausgezeichnet wird – als erster in ganz Bayern.
JUNI
Die Vorschläge der Bundesländer für den „Bundesverkehrswegeplan 2015“ zum Aus- und Neubau von Straßen, Schienenwegen und Binnenwasserstraßen liegen vor. Unter den rund 1000 Schienenprojekten findet sich die Werntalbahn. Die rund 40 Kilometer lange Strecke von Gemünden bis Waigolshausen (Lkr. Schweinfurt) soll für den Personenverkehr reaktiviert und ausgebaut werden.
Der Umbau der ehemaligen Turnhalle an der Lohrer Gärtnerstraße in eine Kultur- und Bürgerhalle beginnt. Bürgermeister Mario Paul vollführt gemeinsam mit Planern, Fördergeldgebern und künftigen Nutzern den symbolischen Spatenstich. Abgeschlossen sein soll das nicht unumstrittene Projekt bis zum ersten Quartal 2016. Kosten: rund 2,5 Millionen Euro.
Der Retzbacher Gesundheitsgarten wird feierlich seiner Bestimmung übergeben. Bis zur Vollendung des 250 000 Euro teuren Projekts hatte es lange gedauert: Im Juli 2010 wurde das Konzept erstmals vorgestellt, im Frühjahr 2013 war Baubeginn. Gedacht ist der Garten für alle Menschen, die Bewegung, Entspannung und Trost suchen.
2020 wird Hafenlohr ein völlig neues Gesicht haben: In sechs Jahren soll die Umgehungsstraße auf dem alten Bahndamm fertig sein und der Hochwasserschutz an der Mündung des Hafenlohrbachs stehen. Mit dem Bau wird 2017 begonnen. Diesen Zeitplan geben die Verantwortlichen des Staatlichen Bauamts und des Wasserwirtschaftsamts bekannt.
JULI
Das 27 000 Quadratmeter große Paulisch-Areal in Lohr ist verkauft. Der neue Eigentümer, die Iser Doctor GbR, verkündet, dass er dort eine Mischnutzung plant. Der größere Teil soll als Europa-Lager des chinesischen Automobilzulieferers Zhong Ding dienen, der andere soll zum „Gewerbepark Lindig“ entwickelt werden.
Die HeidelbergCement AG investiert rund 50 Millionen Euro in ihr Zementwerk in Lengfurt. Die Investitionen haben vor allem das Ziel, die Abgase besser zu reinigen. Hintergrund ist eine Absenkung der Grenzwerte für Stickstoffoxid in Deutschland von 250 Milligramm/Kubikmeter (mg/m³) auf 200 mg/m³, die ab 2019 greift. Zusätzlich setzt die EU die Grenzwerte für Ammoniak herunter. Beide Substanzen kommen im Brennofen vor.
Aus für das Brauerinternat in Arnstein: Da schon eine abgespeckte Sanierung zu teuer wäre und rund ein Jahr dauern würde, beschließt der Kreistag mehrheitlich, dass die Schüler vorübergehend, aber ab sofort ins Hotel Atlantis nach Gemünden ausgelagert werden und schnellstmöglich ein neues Schülerwohnheim geplant wird.
Auch in Main-Spessart spiegelt sich der bayernweite Trend beim Volksbegehren „Wahlfreiheit G8/G9“ wider, das maßgeblich von den Freien Wählern initiiert worden ist. Landkreisweit erreicht es nur eine Zustimmung von 4,6 Prozent.
Der Solarpark Altfeld/Michelrieth mit rund 16 700 Solarmodulen geht offiziell ans Netz. Die Freiflächen-Photovoltaikanlage ist rund 18 Fußballfelder groß und in der Gesamtleistung 4,1 Megawatt stark.
Der Schulverband Thüngen beschließt, die Stettener Schule, die offiziell als Außenstelle der Grundschule Thüngen firmiert, zu schließen. Der Grund: Es gibt im Schulverband zu wenige Erst- und Zweitklässler. Mit Beginn des Schuljahres 2014/15 werden die Stettener Kinder dauerhaft in Thüngen unterrichtet.
Das Winzerdorf Homburg feiert die Übergabe des sanierten Julius-Echter-Platzes. Rund 900 000 Euro hat sich der Markt Triefenstein das „Schatzkästlein“ kosten lassen – Geld, das nach Meinung vieler Bürger gut angelegt ist.
Die Radwege zwischen Karlstadt und Gemünden sind künftig rechts- und linksmainisch lückenlos befahrbar. In einem Festakt übergibt Karlstadts Bürgermeister Paul Kruck das letzte Teilstück zwischen Harrbach und Karlburg offiziell seiner Bestimmung.
Das Weinhaus „Rose“ in Lohr wird geschlossen. Dafür belebt Martin Brönner, der das Weinhaus zehn Jahre führte, den Biergarten am Radweg in Homburg wieder.
Auch die DITIB-Moschee in Karlstadt hat jetzt ein Minarett. Der 15 Meter hohe Turm wird zum Beginn des Fastenmonats Ramadan aufgerichtet.
Bevor in den Baugebieten am Romberg in Sendelbach und „Frauenbrunnen“ in Laudenbach sowie im Industriegebiet „Hirschfeld“ in Karlstadt die Arbeiten beginnen können, müssen Zauneidechsen umgesiedelt werden. Auf den Ausgleichsflächen sollen sie den für sie idealen Lebensraum wiederfinden: Steinhaufen, in denen sie Schutz finden und sich zurückziehen können.
Das Standesamt in Kreuzwertheim stellt zum Jahresende seine Tätigkeit ein. Das beschließt die Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Kreuzwertheim. Der Hintergrund: In der VG werden etwa 20 Ehen im Jahr geschlossen. Für diese vergleichsweise geringe Zahl müssen aber Standesbeamte vorgehalten und für viel Geld immer wieder geschult werden. Ab 2015 übernimmt die Stadt Marktheidenfeld die standesamtlichen Aufgaben.
AUGUST
Die Regierung von Unterfranken richtet in einem seit längerer Zeit leerstehenden Gebäude auf dem Areal des Lohrer Bezirkskrankenhauses eine Gemeinschaftsunterkunft für rund 100 Asylbewerber ein. Deren Einzug soll Mitte 2015 sein.
In Zellingen wird das neue Freizeitgelände neben dem Fußballplatz eröffnet. Herzstück ist ein eingezäunter Allwetterplatz für alle gängigen Ballspiele, daneben befindet sich eine moderne Skateranlage.
Die Möglichkeit, die Gemeinde Gössenheim weitgehend autark mit Wärme und später auch mit Strom zu versorgen, rückt näher. Für das Betriebsgebäude der Nahwärme Gössenheim e. G. erfolgt der erste Spatenstich.
Hehre Ziele verfolgt der neu gegründete Verein „Arnsteiner Netz e.V.“: Er möchte die Kommunikation und Vernetzung von Bürgern, Familien, Generationen, Einrichtungen und Vereinen in der Großgemeinde verbessern.
Der Stadtrat Rieneck befürwortet ein umfangreiches Bauvorhaben des Bildungs- und Erholungswerks Burg Rieneck. Für rund 3,4 Millionen Euro sollen in erster Linie energetische Sanierungen an dem Wahrzeichen vorgenommen werden.
Binsbach ist der einzige Ortsteil Arnsteins, der noch nicht über ein Feuerwehrhaus verfügt. Doch das wird sich ändern: Oberhalb des alten Pfarrhauses wird der Grundstein für einen Neubau gelegt.
Die Karlstadter Wirte beschließen, das Kneipenfestival „Karscht live“ einzustellen. Das Interesse daran war in den vergangenen Jahren rapide gesunken. Für das kommende Jahr wird nun ein Ersatz gesucht.
Die Notsicherung der alten Burgsinner Wasserburg beginnt mit Arbeiten am Turm. Für die Maßnahme wird es höchste Zeit: Jahrzehntelang war das historische Bauwerk dem Verfall preisgegeben – obwohl es unter Denkmalschutz steht.
In zahlreichen Gemeinden im Landkreis Main-Spessart startet die Aktion „Lass den Klick in Deiner Stadt!“ Mit der Initiative wollen die Mediengruppe Main-Post und das Funkhaus Würzburg (Radio Gong/Radio Charivari) die heimische Geschäftswelt stärken und den Kunden aufzeigen, welche Vorteile ein Einkauf vor Ort hat.
SEPTEMBER
Vier Jahre nach ihrer Gründung wird die Raiffeisen Holzenergie Main-Spessart eG aufgelöst. Das Konzept, Hackschnitzel aus kommunalen und privaten Wäldern des Landkreises zu erzeugen und als Energieträger aus der Region für die Region zu vermarkten, hat nicht funktioniert.
Der neue Edeka-Markt wird in Gemünden so gebaut, wie von der Stadt gewünscht. Fast zwei Jahre hatte Edeka Nordbayern mit dem Neubau des Marktes am bisherigen Standort an der Mainbrücke gewartet, damit die Stadt den Bebauungsplan so ändern konnte, dass dort ein Kreisverkehr entstehen kann – die Voraussetzung für eine Ortsumgehung Gemündens.
Der Kindergarten St. Josef in Helmstadt wird wiedereröffnet. Für 2,4 Millionen Euro war das Gebäude grundlegend saniert worden.
Der Ausbau der Oberen und Unteren Ringstraße in Himmelstadt sorgt für großen Unmut bei den Anliegern. Grund sind die deutlichen Kostensteigerungen für die Maßnahme. Da beide Straßenzüge reine Anliegerstraßen sind, müssen die Bürger 80 Prozent aus der eigenen Tasche bezahlen.
Erhebliches Aufsehen erregt der Beschluss des Stadtrats Rieneck gegen eine Gedenktafel zur Erinnerung an ein Kriegsverbrechen 1945. Die Antragstellerin erhält außer Zustimmung auch anonyme Beleidigungen und Drohungen, ebenso die Lokalredaktion der Main-Post für die Berichterstattung. Wegen der widerrechtlich nichtöffentlichen Sitzung empfiehlt das Landratsamt dem Stadtrat im Dezember die erneute Beratung.
OKTOBER
Einstimmig fasst der Gemündener Stadtrat den Beschluss, die Mainbrücke nach der „Variante 5“ zu ertüchtigen. Die Brücke soll Teil einer Ortsumgehung werden, die beim Bundesverkehrsministerium beantragt wird. Dafür ist zur besseren Anbindung an die B 26 ein Kreisverkehr nötig. Die Bauzeit soll 27 Monate betragen, davon 18 Monate unter Vollsperrung der Brücke. In dieser Zeit soll eine Autofähre zwischen Hofstetten und Langenprozelten verkehren. Der Freistaat wird die Baukosten (11,8 Millionen Euro) mit 70 Prozent bezuschussen, genau wie die 1,4 Millionen Euro für die Fähre und zusätzliche Buslinien. Baubeginn wird wohl nicht vor Ende 2016 sein.
Die Pläne für den Dorfladen in Wiesenfeld werden konkreter. Der Karlstadter Stadtrat entscheidet, im kommenden Haushalt 200 000 Euro dafür einzustellen – vorbehaltlich der Förderung durch das Amt für ländliche Entwicklung. Nach dem Kauf des Raiffeisen-Lagergebäudes am Gutshof durch die Stadt soll das Gebäude zu besonders günstigen Bedingungen an den Dorfladen und zu einem Normalpreis an die Raiffeisenbank vermietet werden. Letztere würde neben dem Dorfladen in das Gebäude einziehen.
Die Parksituation am Marktheidenfelder Wonnemar entspannt sich: 86 neue Parkplätze werden am Schwimmbad geschaffen. Ende des Jahres ist die Erweiterung beendet.
Der Karlstadter Bauausschuss vergibt den Auftrag zur Errichtung von Rettungstreppen für die Grundschule Karlstadt und den Bürgersaal in der Karlburger Karolingerhalle. Dies sind die letzten Gebäude der Stadt, bei denen die Fluchtwege nicht der Versammlungsstättenverordnung entsprechen.
Das Balthasar-Neumann-Gymnasium und die Stadtbücherei Marktheidenfeld schließen einen Kooperationsvertrag, den ersten dieser Art im Landkreis Main-Spessart. Ziel ist die Entwicklung und Förderung der Lese-, Medien- und Informationskompetenz von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Einen bedeutsamen Schritt zum Aufbau einer offiziellen Partnerschaft gehen die Gemeinden Hafenlohr und Pont-d'Ouilly (Calvados, Frankreich). Ihre Bürgermeister unterzeichnen im Hafenlohrer Rathaus eine Absichtserklärung zum Aufbau einer dauerhaften Freundschaft und Partnerschaft.
Die Sanierung der Bischbrunner Grundschule rückt näher. Der Gemeinderat stimmt den Plänen des Architekten zu, in denen die Kosten für die umfangreichen Arbeiten auf über 5,2 Millionen Euro geschätzt werden.
Sang- und klanglos scheitert die CSU-Fraktion im Marktheidenfelder Stadtrat mit ihrem Antrag, den geplanten Standort für die neue Bücherei zu überdenken. Damit bleibt es dabei, dass das Gebäude an der Alten Schmiede entstehen soll.
NOVEMBER
Die Firma Bosch Rexroth kündigt an, im Rahmen eines „Effizienzprogramms“ deutschlandweit 580 Arbeitsplätze und davon 520 in Lohr bis Ende 2016 abzubauen. Betroffen sind vornehmlich Stellen in der Verwaltung. Die personelle „Anpassung“ solle sozialverträglich ohne betriebsbedingte Kündigungen bewerkstelligt werden, heißt es von Seiten des Unternehmens.
Sie sind wahrhaft ungleiche Partner: Sascha Beeger und Helmut Viering. Beeger sucht einen alternativen Standort für seine Marktheidenfelder Diskothek „Lichtspielhaus“, die aus Emissionsschutz-Gründen umziehen muss – Viering will einen Hagebaumarkt errichten, ist mit seinem Vorhaben aber zweimal im Stadtrat abgeblitzt. Doch die Not führt die beiden zusammen. Sie planen jetzt, Diskothek und Baumarkt zusammen hinter dem Warema-Gebäude am Nordring zu verwirklichen. Der Stadtrat muss über den neuen Vorschlag erst noch entscheiden.
Die BayWa zieht ihren Baustoffhandel aus Lohr ab. Fortan müssen Kunden, die dem Unternehmen treu bleiben wollen, nach Karlstadt oder Würzburg fahren. Von den einst drei BayWa-Standbeinen ist in Lohr somit nur noch eines übrig geblieben: die Sparte Technik, also der Service für Lastwagen und Kleinmotoren.
Die Lebenshilfe Main-Spessart bestätigt, dass sie die Nikolausschule im Lohrer Stadtteil Wombach schließen wird – voraussichtlich im Juli 2015. Grund: Der Rückgang der Schülerzahlen ist so deutlich, dass nicht mehr genug Klassen gebildet werden können.
DEZEMBER
In Gemünden sorgen sich beide Gymnasien um ihre Zukunft – und mit ihnen Schüler, Eltern und Lehrer. Hintergrund: Wegen zurückgehender Geburtenzahlen bringt das Mädchenbildungswerk (MBW) der Schwestern vom heiligen Kreuz eine Kooperation mit dem staatlichen Friedrich-List-Gymnasium (FLG) ins Gespräch. Da eine schätzungsweise über 30 Millionen Euro teure Generalsanierung des FLG ansteht, wird geprüft, ob ein Umzug ins MBW infrage kommt.
Unter dem Motto „Keine ICE-Trasse durch den Nordspessart“ sammelt die „Initiative Pro Spessart“ mehr als 10 000 Unterschriften gegen den eventuellen Bau der Mottgersspange. Die Listen werden von den Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann (CSU) und Peter Tauber (CDU) an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) überreicht.
Der Kreistag Main-Spessart entscheidet, nicht aus dem Verkehrsverbund Mainfranken (VVM) auszutreten. Dies ist allerdings noch an Voraussetzungen geknüpft, die vereinbart, aber noch nicht umgesetzt sind. Noch im Sommer hatte der Kreistag – sozusagen als „Drohkulisse“ – beschlossen, Mitte 2015 aus dem Verbund auszutreten, sollten keine nennenwerten tariflichen Verbesserungen erreicht werden.
Der Marktheidenfelder Stadtrat entscheidet sich bei der Kindertagesstätte Baumhofstraße für die große Lösung: Statt das Gebäude zu sanieren und anzubauen, wird der Bestand abgerissen. Zuvor wird ein Neubau entstehen.
Zum Jahresende schließt das Modehaus Schäffer, das größte und älteste Geschäft am Marktplatz in Gemünden. Nach der Renovierung sollen in dem Gebäude seniorengerechte Wohnungen entstehen. Für die große Verkaufsfläche mit Lager im Erdgeschoss hofft das Inhaber-Ehepaar Michelbach einen Nachmieter zu finden, der dort ein attraktives Ladengeschäft eröffnet.
Erst im Frühjahr dieses Jahres war sie eröffnet worden – nun wird die Rothenfelser Praxis-Filiale dreier Ärztinnen für Allgemeinmedizin schon wieder geschlossen. Ihr Versuch, eine Filiale im ländlichen Raum zu etablieren, ist damit überraschend schnell gescheitert.
Weil es in Strömen regnet, wird die Übergabe des neuen Kreisverkehrs zwischen Steinfeld und Hausen zügig durchgezogen. Von knapp einer Million Euro Gesamtkosten muss Steinfeld nur 147 000 Euro übernehmen.