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Karlstadt: Jede zehnte Biotonne in Gemünden und Karlstadt blieb stehen

Karlstadt

Jede zehnte Biotonne in Gemünden und Karlstadt blieb stehen

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    Gehört auch nicht in die Biotonne: der ausgeleerte Aschenbecher.
    Gehört auch nicht in die Biotonne: der ausgeleerte Aschenbecher. Foto: Christian Baer

    Bei der letzten Biomüllabfuhr wurden im Stadtgebiet von Gemünden und Karlstadt jede zehnte Tonne nicht geleert, weil sie sogenannte „Störstoffe“ enthielt. Dies berichtet das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Elektroschrott, Zigarettenkippen, Plastiktüten – alles Dinge, für die andere Entsorgungswege als die Biotonne gibt. Die braunen Tonnen blieben deshalb stehen.

    Kurz vor dem anrückenden Müllfahrzeug war das vom Landkreis beauftragte Kontrollteam schon in den frühen Morgenstunden unterwegs und warf nicht nur einen Blick in die Tonne, sondern griff dabei buchstäblich mit beiden Armen zu, also tief hinein und öffnete auch Beutel, um den Inhalt zu prüfen. Außerdem wurden die Tonnen mittels Chip und Behälternummer identifiziert und die jeweiligen Inhalte protokolliert. Im Ergebnis fällt die Bilanz für das Trennverhalten der Bürger insgesamt ernüchternd aus.

    Elektroschrott gehört nicht in die Biotonne
    Elektroschrott gehört nicht in die Biotonne Foto: Christian Baer

    Einige kamen mit Gelb, also einer Verwarnung davon

    Ein Teil der Tonnenbesitzer kam mit einer Gelben Karte als Verwarnung davon. Die gab es zum Beispiel, wenn nur wenige Störstoffe zu finden waren oder wenn die Küchenabfälle in sogenannte „kompostierbare Biomüllbeutel“ (nicht erlaubt!) verpackt waren. Dies wurde dann bei der Kontrolle auf dem Aufkleber vermerkt, solche Tonnen wurden aber noch einmal geleert.

    Jede zehnte der kontrollierten Tonnen bekam allerdings die Rote Karte und wurde nicht geleert. „Was die Kontrolleure in diesen Fällen entdeckten, zeigte ein völliges Unverständnis mancher Bürger für richtige Müllsortierung und die Unkenntnis, dass Biomüll im Landkreis kompostiert wird und eben nicht in der Müllverbrennung landet“, so Abfallberater Christian Baer.

    Bitter: Der Hinweis, wann es die Rote Karte gibt, zusammen mit Plastikmüll.
    Bitter: Der Hinweis, wann es die Rote Karte gibt, zusammen mit Plastikmüll. Foto: Christian Baer

    Die Palette von Störstoffen in der braunen Tonne war breit gefächert: originalverpackte Lebensmittel, wie zum Beispiel eingeschweißte Putenschnitzel aus der Kühltheke, Senf in der Plastikflasche, Dosenerbsen oder Marmelade im Glas. Auch Staubsaugerbeutel, Bauholz, Elektrogeräte und Hundekotbeutel gehören nicht hinein – waren aber darin zu finden. Oft war kein Gramm Biomüll erkennbar.

    In der Altstadt wurde mehr beanstandet als in den Siedlungen

    Wenn doch, zum Beispiel feuchter Küchenabfall, dann aber eingepackt in Plastiktüten – nach dem Motto: Hauptsache die Tonne bleibt sauber. Auffällig war, dass manche Tonnen kaum gefüllt waren, und wenn, dann oft falsch. Der Platz in der Biotonne war eben genutzt. Insgesamt waren Beanstandungen in den Altstadtzonen häufiger als in den äußeren Siedlungsbereichen.

    Bei der Biotonnenkontrolle wurde der vorgefundene Inhalt dokumentiert. Es wurden etliche rote Karten verteilt. 
    Bei der Biotonnenkontrolle wurde der vorgefundene Inhalt dokumentiert. Es wurden etliche rote Karten verteilt.  Foto: Christian Baer

    Im Fall der Roten Karte wurden die Grundstückseigentümer angeschrieben und aufgefordert, bis zum nächsten Leerungstermin nachzusortieren. Eine Nachkontrolle findet wieder vor der Leerung statt. Gibt es erneut die Rote Karte, wird das Landratsamt die betreffende Tonne deaktivieren, so lange, bis über den Einzug des Behälters entschieden ist. Dies ist zwar in einzelnen Fällen ein drastischer, aber nach Meinung der Abfallberater auch notwendiger Schritt gegenüber einigen Uneinsichtigen, die große Probleme bei der Biomüllverwertung verursachen. Denn die Mehrheit der Bürger macht es richtig, dies bestätigt die Auswertung der bisherigen Kampagne.  

    Kontrollen zeigten bereits positiven Effekt im Humuswerk

    Die Wirksamkeit der Maßnahme zeigte sich bereits bei der Anlieferung der Müllfahrzeuge aus den kontrollierten Gebieten im Humuswerk in Wernfeld, wo die Bioabfälle des Landkreises zu Kompost verwertet werden. Die verringerte Verunreinigung mit Störstoffen war jetzt schon deutlich erkennbar. Die Kontrollen im Kreisgebiet werden auch in anderen Gebieten fortgesetzt.

    Auch die in gutem Glauben verwendeten kompostierbaren Biomüllbeutel bereiten Probleme, betonen die Abfallberater. Die dafür verwendeten Biokunststoffe zersetzen sich nicht schnell oder nicht vollständig genug in der Kompostierungsanlage. Besser verwendet man Papiertüten oder Zeitungspapier. 

    Bei Fragen: Abfallberatung im Landratsamt Main-Spessart, Telefon (09353) 7931777, E-Mail: Abfallberatung@Lramsp.de.

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