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Karlstadt: Karlstadt: Brennholzpreis könnte jederzeit erhöht werden

Karlstadt

Karlstadt: Brennholzpreis könnte jederzeit erhöht werden

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    Nicht jeder Brennholzstapel muss zu einer solch hübschen Formation aufgeschichtet werden wie hier in Wiesenfeld.
    Nicht jeder Brennholzstapel muss zu einer solch hübschen Formation aufgeschichtet werden wie hier in Wiesenfeld. Foto: Karlheinz Haase

    39 Euro für den Ster gerücktes Laubholz, 29 für für Linde und 21,50 für Nadelholz. Das hört sich in Zeiten massiv steigender Energiekosten äußerst preisgünstig an. Es handelt sich jedoch um die Preise für Brennholz, das durch Selbstwerber aufgearbeitet werden muss. Außerdem kommen noch sieben Prozent Mehrwertsteuer drauf. Um lediglich 1,50 Euro pro Ster erhöht die Stadt Karlstadt heuer die Preise für solches Selbstwerber-Brennholz. Damit soll die von der Firma Reith vorgelegte Kostensteigerung für die Holzernte teilweise aufgefangen werden. Beim liegenden Derbholz bleiben die Preise sogar konstant zwischen 5 und 20 Euro – je nach Qualität.

    Die im Bau- und Forstwirtschaftsausschuss vertretenen Stadträte stimmten einmütig diesen Preisen zu – freilich nicht ohne zweifelnde Nachfrage. So wollte Eugen Köhler wissen, ob dies nun fürs ganze Jahr zementiert sei, egal was sich auf dem Brennstoffmarkt tut.  Die Antwort: Karlstadt kann jederzeit die Preise erhöhen, sollte sich die Lage ändern.

    Eine andere Frage war, ob das Holz für steigende Nachfrage ausreichen wird. Sollten deutlich mehr Holzwerber anklopfen, so könne man statt 20 bis 25 Ster auch beispielsweise nur zehn Ster pro Interessent abgeben, lautete die Auskunft des unter anderem für Forstangelegenheiten  zuständigen Sachbearbeiters Werner Winheim.

    Plus dank Waldprämie

    Im vergangenen Jahr hat die Stadt mit ihrem Wald ein Plus von 132.000 Euro gemacht, berichtete Försterin Claudia Stiglbrunner. Dies sei aber der Waldprämie zu verdanken. Der Freistaat gewährte den von den vorangegangenen Trockenjahren gebeutelten Waldbesitzern jeweils 100 Euro pro Hektar, was sich bei den 1730 Hektar Stadtwald deutlich niederschlug. Ohne diese Prämie hätte der Stadtwald ein Minus verbucht – auch weil im vergangenen Jahr weniger eingeschlagen wurde als geplant.

    Dieser verringerte Einschlag hat auch mit dem Borkenkäfer zu tun. Der verregnete Sommer 2021 hat ihn zurückgedrängt. Durch den Regen konnten sich die Bäume ein wenig erholen. Die warmen, viel zu trockenen Sommer der Vorjahre hatten zu einer übermäßigen Vermehrung des Borkenkäfers geführt, für den die ohnehin von der Trockenheit vorgeschädigten Fichten ein gefundenes Fressen waren. Er konnte sich explosionsartig vermehren. 2020 wurden aus dem Karlstadter Stadtwald 5400 Festmeter sogenanntes Käferholz geholt. Im nassen Jahr 2021 waren es nur 1000 Festmeter.

    Heuer wird mehr eingeschlagen

    Da seit der 2013 erfolgten Forsteinrichtung (das ist der für 20 Jahre geltende Plan) die Stadt 5500 Festmeter hinter dem Solleinschlag liegt, ist für heuer ein Einschlag von 10.000 Festmetern geplant. Der jüngste Sturm hat bereits die Aufarbeitung von 600 Festmetern erforderlich gemacht.

    Die Waldprämie ist beispielsweise für Wiederaufforstung nach den Trockenjahren gedacht. In Karlstadt aber funktioniere die Naturverjüngung gut, berichtete Claudia Stiglbrunner. Daher wurde ein Teil des Geldes für eine neue, jetzt hydraulisch drehbare Greifzange am Traktor investiert. Rund acht Kilometer ausgefahrene Wege wurden neu geschottert. Zwei Container für das Werkzeug der Forstwirte wurden beschafft.

    Eine kleine Bilderschau vermittelte den Sitzungsteilnehmern Eindrücke der Arbeit im vergangenen Jahr. Beispielsweise wurde Hainbuchen-Saatgut geerntet, indem der neue Greifer Bäume rüttelte. Die Bucheckern wurden mit Planen aufgefangen. In der steilen Abteilung "Buchenhölle" zwischen Stetten und Thüngen wurden junge Eichen gepflanzt. Dass davon 95 Prozent angewachsen sind, sei auch dem Regen zu verdanken. Die Försterin freute sich, dass endlich auch für Kiefernholz wieder Geld zu bekommen ist.

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