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Karlstadt: Karlstadt will Vorreiter beim Klimaschutz sein

Karlstadt

Karlstadt will Vorreiter beim Klimaschutz sein

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    Die Stadt Karlstadt schließt sich diesem Wunsch einer "Fridays For Future"-Demonstration an. 
    Die Stadt Karlstadt schließt sich diesem Wunsch einer "Fridays For Future"-Demonstration an.  Foto: Christoph Schmidt

    Mit ziemlichem Trara, Stellungnahmen aller Fraktionen und einer Prise Pathos hat der Karlstadter Stadtrat am Donnerstag ein Klimaschutzkonzept für die Kreisstadt verabschiedet. Die Stadt wolle "Vorreiter" in Sachen Klimaschutz werden, hieß es. Regelrecht "einmalig" sei das Zustandekommen eines solchen Konzepts auf Anregung zweier Bürger, das in einer Arbeitsgruppe mit Stadträten aus allen Fraktionen erarbeitet und nun vom gesamten Gremium einstimmig beschlossen wurde, sagte Bürgermeister Michael Hombach nicht ohne Stolz.

    Benedikt Kaufmann, Freie-Wähler-Mitglied der Arbeitsgruppe, lag richtig mit seiner Einschätzung: "Der Klimaschutz ist die Aufgabe unserer Generation." Er fügte hinzu: "Man muss sich klar sein, dass Klimaschutz Zeit und Geld kostet. Aber er ist nötig." Harald Schneider, SPD-Vertreter der vierköpfigen Arbeitsgruppe, war fast überwältigt: "Ich bin seit 1984 im Stadtrat, aber ich habe noch nie eine interfraktionelle Arbeitsgruppe erlebt."

    Fachbüro soll die Potenziale analysieren

    Bürgermeister Hombach bedankte sich bei den Bürgern Gisela Kleinwechter und Norbert Scholz, die im März an ihn und die Stadtratsfraktionen  herangetreten seien mit der Anregung, Klimaschutz "auf kommunaler Ebene zu verankern". Beiden waren schon im Bürgerprojekt  "Karlstadter CO2-Diät" engagiert. Die vier Fraktionen entsandten je einen Vertreter in die Arbeitsgruppe, bei deren vier Treffen auch Michael Kohlbrecher, Klimaschutzbeauftragter des Landkreises, beratend zur Seite stand. "Es war eine konstruktive und effiziente Arbeit in der Gruppe", urteilte CSU-Vertreter Mathias Rudolph. "Neben den Treffen gab es rege Kommunikation per Mail am Telefon und per Zoom", ergänzte Wolfgang Tröster (Grüne).

    Norbert Scholz und Gisela Kleinwechter stießen die Klimaschutzbemühungen der Stadt Karlstadt an.
    Norbert Scholz und Gisela Kleinwechter stießen die Klimaschutzbemühungen der Stadt Karlstadt an. Foto: Markus Rill

    Im Papier der Arbeitsgruppe heißt es, die Stadt habe bisher "keine Klimaschutzziele formuliert", deshalb fehle es an "strategischem Vorgehen". Nun werden einige Ziele genannt: Klimaschutz soll "nachhaltig in der Stadt Karlstadt verankert" werden, das Konzept "strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für künftige Aktivitäten sein". Die Arbeitsgruppe fordert die Einstellung eines Klimabeauftragten, der vom Bund drei Jahre lang mit 65 Prozent, dann zwei weitere Jahre mit 40 Prozent gefördert würde.

    Einstellung eines Klimabeauftragten gefordert, aber noch nicht beschlossen

    Der Beschlussvorschlag der Verwaltung sah erstmal die Beauftragung eines Fachbüros vor. Dieses soll den Ist-Zustand und die Potenziale der Stadt beim Klimaschutz ermitteln und dann konkrete Vorschläge zur CO2-Reduktion machen. Diese Arbeit kann zu 90 Prozent vom Freistaat gefördert werden. Für die Freien Wähler wiederholte Benedikt Kaufmann den Wunsch nach Einstellung eines Klimabeauftragte: "Die Stadtverwaltung braucht einen Kümmerer mit Expertise."

    Wolfgang Tröster erinnerte daran, dass die Grünen das Thema bereits 2016 anstoßen wollten; nun sei die Zeit reif. Harald Schneider wünschte sich: "Karlstadt sollte nicht nur die Gesetze umsetzen, sondern vorangehen, Vorreiter sein." Im Antrag stecke das "Herzblut" der Arbeitsgruppe. 

    Die Arbeitsgruppe Klimaschutz ist mit Stadträten aus allen Fraktionen besetzt: (von links) Benedikt Kaufmann (Freie Wähler), Wolfgang Tröster (Grüne), Mathias Rudolph (CSU) und Harald Schneider (SPD).
    Die Arbeitsgruppe Klimaschutz ist mit Stadträten aus allen Fraktionen besetzt: (von links) Benedikt Kaufmann (Freie Wähler), Wolfgang Tröster (Grüne), Mathias Rudolph (CSU) und Harald Schneider (SPD). Foto: Markus Rill

    Einstimmig beschloss der Stadtrat, erstmal ein Büro mit der Erstellung des konkreten Klimaschutzkonzepts zu beauftragen. Wenn dieses vorliegt, soll der Stadtrat über die personelle und inhaltliche Umsetzung entscheiden. 

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