Anlass des Besuchs war die Eröffnung des "Himmelscheiben-Fahrradweges" in Querfurt. Als Mitglied des Karlstadter Querfurt-Komitees begleitete Gustav Eichler die Reisegruppe.
Die archäologische Fundstelle der zwischenzeitlich weltberühmten Himmelsscheibe von Nebra im Ziegelrodaer Forst ist seit einem Jahr in das Stadtgebiet von Querfurt eingemeindet worden. Am ersten Tag besichtigten die Stadträte die Querfurter Abwasserbeseitigungsanlage, die sich gerade im Endstadium des Baus befindet. Zukünftig wird das Querfurter Abwasser über 18 Kilometer nach Karsdorf in die dortige Kläranlage gepumpt.
Am Abend besichtigten die Querfurter und Karlstadter Stadträte gemeinsam das "Haus der Volkssolidaridät". Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Sozialeinrichtung für den gesamten Landkreis Merseburg/Querfurt, der die Betreuung von Kleinkindern, Kindergartenkindern und die Seniorenbetreuung als Wohlfahrtsverband organisiert. Der Vorsitzende des Vereins, Dr. Lorenz, stellte das Gebäude, das Tätigkeitsfeld und den Kostenrahmen seiner Einrichtung vor.
Am Freitagvormittag durchschnitten der Bürgermeister von Querfurt, Peter Kunert, und Karlstadts amtierender Bürgermeister, Manfred Goldkuhle, gemeinsam das blaue Band zur Radwegeröffnung. Danach wurde in dem Stadtteil Leimbach die lokale, rein biologische Abwasseranlage besichtigt. Eventuell wäre so ein Modell auch für die zum Stadtgebiet Karlstadt gehörenden Weiler Erlenbach und Rettersbach interessant, sagte der Leiter der Stadtwerke Karlstadt, Wolfgang Beck.
Am Nachmittag wurde die durch den Weinbau bekannte Nachbarstadt Freyburg besucht. Dem schloss sich eine Dampferfahrt auf der Unstrut bis zur Saalemündung in Naumburg an. Der Abend diente dann der Begegnung und dem gemütlichen Beisammensein.
Die Bürgermeister Kunert und Goldkuhle stellten übereinstimmend fest, dass das ganze Jahr über freundschaftliche Begegnungen in beiden Partnerstädten stattfänden. Nach der Aufbauphase in den neuen Bundesländern könne man sehr viel von den dortigen Kommunen lernen, so Goldkuhle. Goldkuhle dankte für die Einladung und das interessante Programm, das die beiden Amtsleiter im Querfurter Rathaus, zweiter Bürgermeister Thorsten Pohl und Norbert Kias, zusammengestellt hatten.
Karlstadts zweiter Bürgermeister lud abschließend den Querfurter Stadtrat zur Einweihung und Übergabe des bedeutenden Karlstadter Verkehrsprojektes Brücke/Umgehungen Karlburg im kommenden Jahr ein. Seine Idee, bei der Eröffnungsfeier aus jeder Partnerstadt von Karlstadt ein "landestypisches Fahrzeug" im Konvoi mitfahren zu lassen, wurde sofort aufgegriffen. Bürgermeister Kunert sagte unter Beifall der Karlstadter Gäste zu, dass Querfurt mit einem "Trabi-Cabriolet" vertreten sein wird.
Am Rückreisetag besuchte die Delegation noch die Querfurter Nachbarstadt Eisleben. Dort besichtigten die Räte das Geburts- und Sterbehaus des Reformators Martin Luther.