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Lohr: Kathrin Schrocke erhält Lesepreis

Lohr

Kathrin Schrocke erhält Lesepreis

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    Der Siegerpreis des 3. Lohrer Literaturfestivals ging an die Autorin Kathrin Schrocke (links). Die Malerin, Grafikerin und bildende Künstlerin Anja Flügel hat die Skulptur für den Literaturpreis der Stadt Lohr entworfen.
    Der Siegerpreis des 3. Lohrer Literaturfestivals ging an die Autorin Kathrin Schrocke (links). Die Malerin, Grafikerin und bildende Künstlerin Anja Flügel hat die Skulptur für den Literaturpreis der Stadt Lohr entworfen. Foto: Annette Helfmann

    Mit der Preisverleihung an die diesjährige Siegerin des dritten Lohrer Kinder- und Jugendbuchliteraturfestivals, Autorin Kathrin Schrocke, ist das fünftägige Literaturfestival zu Ende gegangen, heißt es in einer Pressemitteilung des Veranstalters, der folgende Informationen entnommen wurden. Rund 2500 Schüler besuchten die unterschiedlichen Veranstaltungen, zog Organisatorin Krystyna Kuhn in ihrer Ansprache Bilanz. Eine Jury wählte aus 28 eingesandten Buchtiteln die Siegerin aus.

    Das Buch "Weiße Tränen" von Kathrin Schrocke "ist das Buch, das mir von allen 28 Titeln am Besten gefallen hat", stellte Laudatorin und Jurymitglied Luise Paul fest. Paul lobte die alltagsnahen Unterhaltungen der Jugendlichen und, dass ihr das Buch gezeigt habe, dass Rassismus auch oft dort vorkomme, wo man ihn nicht erwarte und nur von den Betroffenen als solcher gespürt werde. Von Mai bis August las sich die Jury durch die 28 Buchtitel.

    Dabei habe sich schnell "Weiße Tränen" als Siegertitel herauskristallisiert, sagte die Laudatorin. Die Buchfiguren seien ihr ans Herz gewachsen und während der Lektüre habe sie oft gelacht, fasste sie die Stimmung zusammen. Die Jury setzte sich zusammen aus Luise Paul, Elisabeth Schmidt, Krystyna Kuhn, Viktoria Aull und Pauline Braun. Für das nächste Festival in zwei Jahren wünschte Paul sich eine "diversere Zusammensetzung" der Jury. Bürgermeister Mario Paul zollte dem Literaturfestival als Forum wichtiger gesellschaftlicher Debatten Respekt.

    Mit 2000 Euro dotiert

    In den fünf Veranstaltungstagen des Festivals hätten sich fast 3000 Menschen, von jung bis alt, mit relevanten Themen auseinandergesetzt. Neben den Schulveranstaltungen standen Autorenlesungen und zum Abschluss eine Multivisionsshow auf dem Programm. Unter dem Applaus der rund 40 anwesenden Vertreter aus Bildung, Jugendstiftung und Sponsoren überreichte Bezirkstagsvizepräsident Thomas Schiebel den mit 2000 Euro dotierten Literaturpreis und die Siegerskulptur an die Autorin.

    Schiebel griff den Buchinhalt auf und stellte fest, dass Alltagsrassismus oft dann passiere, wenn es dem Akteur gar nicht bewusst sei. Oft sei es Gedankenlosigkeit, die dazu verleite. Siegerin Schrocke las im Anschluss aus ihrem 2016 erschienen Buch und dankte für die Auszeichnung, die sie als große Ehre und große Wertschätzung ihrer Arbeit empfinde. Das Buch mache deutlich, dass weiße Menschen es nicht gewohnt seien, über ihre Hautfarbe zu sprechen, ergänzte sie.

    Kuhn blickte in ihrem Grußwort auf ihre eigene Schulzeit und das Erfahren von Literatur zurück und wünschte sich, dass das Siegerbuch als Schullektüre eingeführt werde. Dieselbe Hoffnung äußerte auch Laudatorin Paul. Sie wünschte sich, "dass die Lehrer sich dafür entscheiden, mit uns Bücher zu lesen, die nicht gefühlte 1000 Jahre alt sind wie die Nibelungensage".

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