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Marktheidenfeld: Kein Elektrofahrzeug involviert: Das sagt die Feuerwehr zu den Gerüchten um brennende Autos in Marktheidenfeld

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Kein Elektrofahrzeug involviert: Das sagt die Feuerwehr zu den Gerüchten um brennende Autos in Marktheidenfeld

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    Wenn ein Auto brennt, sollte man immer Abstand halten. Dies gilt vor allem bei Elektroautos. Für die Feuerwehren bedeutet dies, bei den Löscharbeiten entsprechende Vorschriften zu beachten.
    Wenn ein Auto brennt, sollte man immer Abstand halten. Dies gilt vor allem bei Elektroautos. Für die Feuerwehren bedeutet dies, bei den Löscharbeiten entsprechende Vorschriften zu beachten. Foto: Benjamin Nolte, dpa (Symbolbild)

    Hartnäckig hält sich in Marktheidenfeld das Gerücht, dass es sich bei den beiden am Dienstag ausgebrannten Autos in einer privaten Tiefgarage in der Brückenstraße um Elektrofahrzeuge gehandelt habe. Dass das nicht stimmt, hat ein Feuerwehrsprecher bereits am Dienstagvormittag erklärt. Doch warum sorgen brennende E-Autos stets für großes Aufsehen in der Öffentlichkeit?

    Bernhard Nees, Kommandant der örtlichen Feuerwehr, schätzt, dass das daran liege, dass E-Autos relativ neu sind. Tatsächlich sei es jedoch so, dass Elektrofahrzeuge im Verhältnis ebenso häufig in Brand geraten, wie solche mit Benzin- oder Dieselmotoren. Das bestätigt auch Alexander Küsel, Leiter der Schadenverhütung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): "Aus unseren Statistiken gibt es keinerlei Hinweise, dass Elektrofahrzeuge häufiger brennen als Autos mit Verbrennungsmotor."

    Brände unterscheiden sich in der anfänglichen Intensität

    Auch die Mengen an Energie und Schadstoffen, die jeweils freigesetzt werden, sind laut Nees vergleichbar. Die Charakteristika der Brände unterscheiden sich jedoch. "Der Akku eines E-Autos brennt von Beginn an sehr schnell und intensiv." Dabei kommt es immer wieder zu Zersetzungsreaktionen in den Batteriezellen, bei denen Sauerstoff freigesetzt wird. "Ist der Akku ausgebrannt, besteht keine Gefahr mehr." Dann muss der Motorraum lange gekühlt werden.

    Bei Elektrofahrzeugen ergeben sich Risiken zudem auch durch den Ladeprozess oder die Ladeinfrastruktur. Auch später noch bestehe die Gefahr einer Kettenreaktion, die dazu führen kann, dass sich die Hochvoltbatterie entzündet, sagt der Feuerwehrmann.

    Die beiden ausgebrannten Autos in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses in der Brückenstraße in Marktheidenfeld.
    Die beiden ausgebrannten Autos in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses in der Brückenstraße in Marktheidenfeld. Foto: Benedict Rottmann

    Abschleppdienste seien angewiesen, E-Autos nicht in einer Halle zu lagern, sondern auf einem Quarantäneplatz. Im Umkreis von einigen Metern darf nichts herumstehen, falls sich die Batterie und damit das Auto doch noch entzünden sollte. So soll sichergestellt werden, dass keine größeren Schäden an anderen Fahrzeugen oder Gebäuden entstehen.

    Gefahr durch ausgelaufene Betriebsflüssigkeit

    Anders ist das Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselantrieb. Bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor entstehen Brände häufig durch Kurzschlüsse im Kabelbaum oder ausgelaufene Betriebsflüssigkeiten wie Benzin oder Öl. Nees erinnert daran, dass brennender Kraftstoff leicht große Schäden in der Umgebung anrichten könne. "Wenn der Motor kalt und die Elektrik abgeklemmt ist, passiert nichts mehr", so Nees. 

    Für Feuerwehrleute sei es besonders wichtig, schnell zu erfahren, ob das brennende Fahrzeug mit Benzin oder Diesel angetrieben wird oder ein E-Auto ist. Gelöscht werden dennoch alle Pkw-Brände mit Wasser, so Nees.

    Brennt ein Fahrzeug in einer Tiefgarage, ist das für Feuerwehren eine besondere Herausforderung. "Dort stauen sich bei Bränden immer Hitze und Rauch", erklärt der Marktheidenfelder Feuerwehrkommandant. Die ersten Atemschutzgeräteträger, die bei dem Brand am Dienstag in Marktheidenfeld die Lage erkundeten, hätten eine Temperatur von 350 Grad Celsius an der Decke der Garage gemessen. Dichte Rauchschwaden, die das gesamte Geschoss vom Boden bis zur Decke füllten, hätten die Sicht verhindert. Nur mittels der Wärmebildkamera konnten sie erkennen, wo genau die Flammen waren.

    Wenn ein Fahrzeug brennt, sollte man grundsätzlich möglichst schnell Abstand gewinnen und den Notruf wählen, rät Nees. Auf keinen Fall sollte man die Motorhaube öffnen, um den Schaden zu begutachten. "Dieser Rauch ist hochtoxisch".

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