Regisseur, Autor und Hauptdarsteller Emmanuel Mouret hat mit „Küss mich bitte“ eine bittersüße Geschichte um Liebe, Freundschaft und einen Kuss, der ungeahnte Folgen nach sich zieht, auf die Kinoleinwand gezaubert und demonstriert auf diese Weise eindrucksvoll, dass die einfühlsamsten Liebeskomödien noch immer aus Frankreich kommen.
Emilie lernt auf einer Dienstreise in Nantes Gabriel kennen. Sie fühlen sich zueinander hingezogen, obwohl beide in glücklichen Beziehungen leben. Aus einem gemeinsamen Abendessen bei Kerzenlicht wird ein romantischer Abend, doch als Gabriel Emilie zum Abschied küssen möchte, zögert sie, denn sie weiß, dass selbst harmlose Küsse gefährlich sein können.
Daher erzählt sie Gabriel die Geschichte ihrer beiden Pariser Freunde Julie und Nicolas, die ebenfalls mit einem Kuss beginnt. Die beiden kennen sich seit Jahren, und als Nicolas von seiner Geliebten verlassen wird, bittet er Julie, ihn zu trösten. Trotz bester Vorsätze bleibt es nicht bei einem harmlosen Kuss, und um Julies Mann Claudio nicht wehzutun, bringen sie listig Nicolas' Ex ins Spiel, was wiederum jede Menge Turbulenzen und Komplikationen heraufbeschwört.
Emilies Geschichte zeigt: Kein Kuss ist unschuldig. Sie und Gabriel müssen nun entscheiden, wie sehr sie diesen einen Kuss begehren und ob sie das Wagnis eingehen.
„Küss mich bitte“ erzählt locker und doch präzise von dem Chaos, das als Leben bezeichnet wird. Was mit dem typisch französischen Hang zu spritzig choreografierten, an die Filme Eric Rohmers erinnernden Wortgefechten beginnt, entwickelt sich in einer charmant-leichtfüßigen, mit erotischer Spannung aufgeladenen Inszenierung zum puren Vergnügen an einfallsreichen Wendungen und umwerfender Situationskomik, die ohne laute Momente auskommt.
An der Seite der bezaubernden Virginie Ledoyen spielt sich der auch als Schauspieler versierte Mouret in der Rolle des tollpatschiger Nicolas mit seinem schelmenhaften Charme direkt in die Herzen der Zuschauer; als Regisseur jongliert er in seinem musikalisch mit Schubert, Mozart und Tschaikowski unterlegtem Kammerspiel souverän mit den Erzähl- und Zeitebenen, bildet vergnüglich ein komplexes Geflecht aus all den Gefühlen, die das Leben spannend machen und erinnert im überraschenden Finale den Zuschauer augenzwinkernd daran, dass ein Kuss mehr sein kann als ein flüchtiges Lippenbekenntnis.