Welcher Strom soll für die Straßenbeleuchtung genutzt werden? Unter anderem um diese Frage ging es in der Neubrunner Gemeinderatssitzung.
Seit 2014 organisiert der Bayerische Gemeindetag die Bündelausschreibung für die kommunale Strombeschaffung, unter anderem für die Straßenbeleuchtung. Die Vergaben werden dabei zu Losgrößen gebündelt, die laut des kommunalen Spitzenverbandes auch für mittelständische Strom- und Gasanbieter attraktiv seien. Dabei können sich die Gemeinden zwischen so genanntem "Graustrom" und Ökostrom entscheiden. Zusätzlich ist bei der Ökovariante eine Festlegung auf Strom aus neuen Anlagen möglich, um den Innovationsdruck zu erhöhen. Wie die konkreten Preise für die einzelnen Varianten ausfallen, könne man derzeit nicht wissen, erklärte Erster Bürgermeister Heiko Menig auf Nachfrage unserer Zeitung.
Viele bayerische Gemeinden stehen zurzeit vor der Herausforderung einer Entscheidung für oder gegen Ökostrom. Die Böttigheimer Gemeinderäte Reiner Haas und Peter Klingler sprachen sich in der Sitzung deutlich für den Bezug von Ökostrom aus, schließlich sei dieser nicht zwingend teurer als ein "Graustrom"-Mix. In der Diskussion wurde auch auf den Landkreis Bezug genommen, der trotz Ebbe in den kommunalen Kassen nach eigenen Angaben eine Vorbildfunktion einnehmen und Strom nachhaltig beschaffen wolle. Am Ende wollten sich allerdings nur fünf Ratsmitglieder für klimafreundlicheren Strom entscheiden, neun stimmten für den "Graustrom".
Kein Votum für Werkstatt im Wohngebiet
Dem Marktgemeinderat lag der Antrag eines Böttigheimer Bürgers vor, der seine Garage künftig im Nebenerwerb als Kfz-Werkstatt nutzen möchte. Die Garage befindet sich in einer im Bebauungsplan der Marktgemeinde als "allgemeines Wohngebiet" ausgewiesenen Straße. Dort darf nur "nicht-störendes Gewerbe" ausgeübt werden. Die Ratsmitglieder diskutierten lange, was darunter zu verstehen sei. Immerhin hatte der Antragssteller bereits eingeräumt, die Werkstatt nur freitags und samstags betreiben und lediglich ein Auto pro Woche reparieren zu wollen.
Einige Gemeinderäte befürchteten allerdings, damit sei gewerblichen Lärmbelästigungen Tür und Tor geöffnet und die Attraktivität der umliegenden Bauplätze könnte leiden. Am Ende stimmten zwei Ratsmitglieder für die unternehmerische Initiative und zwölf dagegen. Der Antrag geht mit diesem Votum zur weiteren Bearbeitung ans Landratsamt.
Neubrunner Klärschlammverwertung nun im Main-Tauber-Aisch-Verbund
Bereits im Sommer letzten Jahres hatte der Gemeinderat beschlossen, den in Neubrunn und Böttigheim anfallenden Klärschlamm zur Phosphorrückgewinnung in kommunaler Zusammenarbeit zu verwerten. Nun wurde nachgelegt. Einstimmig beschloss das Gremium den Beitritt zum "Zweckverband Klärschlammverwertung Main Tauber Aisch". Über das künftig angewandte technische Verfahren könne laut Beschlussvorlage allerdings noch keine Aussage getroffen werden.
Fürs Feuerwehrhaus fehlen Zahlen
Gemeinderat Alfred Hellmann fragte, weshalb der im Dezember ins Leben gerufene "Arbeitskreis Feuerwehrhaus" noch nie getagt habe. Bürgermeister Menig argumentierte, man könne erst dann im Arbeitskreis diskutieren, wenn alle Zahlen vorlägen. Dies sei bezüglich der Neubau-Variante noch nicht der Fall. Menig sagte zu, bei der Firma nachhaken zu wollen.
Die Stadt Wertheim plant für den Natur- und Artenschutz einen Biotopverbund auf Gemeindegebiet. Bis zum 11. April können von der Öffentlichkeit dazu Stellungnahmen abgegeben werden. In diesem Zusammenhang fragten sich Neubrunner Ratsmitglieder, ob dies Konsequenzen für künftige Stromtrassenführungen haben könnte. Dies solle mit Wertheim zeitnah geklärt werden. Ein Beschluss über Anregungen und Änderungsvorschläge an die Nachbarstadt wurde daher vertagt.