Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Gemünden
Icon Pfeil nach unten

HOHENROTH: Keine Angst vor Menschenfressertomaten

HOHENROTH

Keine Angst vor Menschenfressertomaten

    • |
    • |
    Eine riesige Auswahl an Pflanzen bot auch in diesem Jahr der Kräutertag der SOS-Dorfgemeinschaft in Hohenroth. Rund 3000 Besucher kamen.
    Eine riesige Auswahl an Pflanzen bot auch in diesem Jahr der Kräutertag der SOS-Dorfgemeinschaft in Hohenroth. Rund 3000 Besucher kamen. Foto: Fotos: Inken Kleibömer

    Vor der zauberhaften Kulisse blühender Bäume trafen sich im Laufe des Sonntags etwa 3000 sommerlich gekleidete Besucher im SOS-Dorf Hohenroth, um sich aus der Vielzahl der vorgezogenen Pflänzchen jene auszusuchen, die sich daheim im eigenen Garten oder Balkon besonders gut „machen“ würden. Denn dass sie wunderbar wachsen und gedeihen würden, daran bestand für die Gartenfreunde kein Zweifel, haben viele doch über Jahre die entsprechenden Erfahrungen gemacht.

    Viele auswärtige Besucher

    Traditionell und seit vielen Jahren ist in der Dorfgemeinschaft Hohenroth der erste Sonntag im Mai Kräutertag. Der ist weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt und beliebt, wie auch diesen Sonntag wieder die vielen auswärtigen Autokennzeichen belegten. Das Motto des Kräutertags in diesem Jahr: „Tea-Time“. Dies bedeutete aber mitnichten, dass es sich bei den Kräutern ausschließlich um „Tee“-Pflanzen handelte, die Auswahl war fast unüberschaubar.

    Seit Februar fanden in den Gewächshäusern die ersten Vorbereitungen des aus 16 Personen bestehenden Kräuterteams für das Ereignis statt. Nicht nur die aus eigenem Saatgut gezogene ein- und mehrjährigen Stauden und Blumen, Tomaten und Gemüsepflanzen wollten gehegt und gepflegt werden: Die Namen jedes einzelnen Pflänzchens im Töpfchen wurde säuberlich auf einen Sticker geschrieben. Eine große „Verkaufsliste“ wurde erstellt – eine Herausforderung für sich, denn etwa 1000 Sorten mussten aufgeführt (auch mit lateinischem Namen) und „beschrieben“ werden. Herkunft und Verwendung, Geschmacksrichtung und Blütenstand, Standort und Bewässerung – alles wurde zu Papier gebracht. Interessierte Besucher konnten sich die Listen vom Info-Stand mitnehmen.

    Die Bewohner der SOS-Einrichtung halfen gern nach bestem Wissen und Gewissen, aber wer kann sich diese enorme Vielzahl merken? Seit zehn Uhr am Morgen brachten Busse im Pendelverkehr die Gäste, die sich voller Begeisterung auf die Pflanzen stürzten. Bei der Riesenauswahl wurde oft die Entscheidung schwer, man nahm denn schon mal von jedem etwas, was dazu führte, dass bald die Transportkartons überfüllt waren.

    Gut, dass es ein „Depot“ gab, hier konnten die vollen Behälter abgestellt werden, bevor man sich wieder ins Getümmel stürzte.

    Andrang bei den Tomaten

    Wie in jedem Jahr waren die Tomatenpflanzen der Renner. So wurde zum Beispiel eine „Menschenfressertomate“ angeboten, die nur in gekochtem Zustand essbar ist, aber gut zu schwer verdaulichem Fleisch passt. Die schmackhafte Soße heißt „Kannibalensoße“ und ist einen Versuch wert. Andere Sorten heißen Bogu?s Fruchta, Jani, Rotkäppchen oder auch Ruthje, um nur einige zu nennen.

    Während die kaufinteressierten Erwachsenen beschäftigt waren, tummelten sich die Kinder beim großen Dominospiel aus Holz.

    Auswärtige Handwerker hatte ihre Erzeugnisse an den Wegen aufgebaut: in uralten Fensterfüllungen blinkten Spiegel, wie Korbwaren entstehen wurde gezeigt und wie leckere Falafels schmecken, konnte man probieren. Um nur einige Angebote zu nennen: Aus Hohenrother Küchen und Einrichtungen konnten Pestos, Honig und Marmeladen, täuschend echt aussehende Tortenstücke aus Seife, fantasievolle Figuren aus Holz, Filz, Keramik und Metall erstanden werden.

    Auch die „Kulinarik“ bot wieder eine Riesenauswahl an warmen bis eiskalten Leckereien. Begehrt war bei sommerlichen Temperaturen besonders das Eis aus Hohenrother Herstellung.

    Für Musik sorgten die DaCapoKids aus Rieneck, Lotte Bayer „führte“ durch den Kräutergarten und das Marionettentheater Silberfaden lud in den Festsaal ein. Vorträge zum Thema „Tea-Time – Zeit für Teekräuter“ klärten auf und zur Freude von Kindern und Erwachsene gab es Tipps fürs richtige „Selber-Eintopfen“ oder fürs Vogelhaus-Basteln und auch beim Melken durfte man zusehen. Auch einen Bücher-Flohmarkt und Haushaltswarenmarkt gab es.

    Der Erlös des Kräutertags geht wieder an ein SOS-Kinderdorf in Bulawayo (Afrika).

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden