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AURA: Kinder, Eltern und Lehrer feiern 50 Jahre neue Schule Aura

AURA

Kinder, Eltern und Lehrer feiern 50 Jahre neue Schule Aura

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    Für ihr bewegendes Schattenspiel ernteten die Kinder viel Applaus von den Zuschauern in der Mehrzweckhalle.
    Für ihr bewegendes Schattenspiel ernteten die Kinder viel Applaus von den Zuschauern in der Mehrzweckhalle.

    Wenn es schief gelaufen wäre, dann stünde statt des schmucken denkmalgeschützten „Frohnhof-Schlösschens“, wie das alte Forsthaus auch bezeichnet wird, heute ein Betonbau aus den 60er Jahren als Schulgebäude in Aura. Der Abriss des alten Forsthauses war nämlich bereits beschlossene Sache. Nur dem Denkmalschutz ist es zu verdanken, erklärte Bürgermeister Wolfgang Blum in einer Feierstunde zum 50. Jubiläum der „neuen Schule“, dass die Kinder aus Aura, Fellen und Deutelbach den Grundschul-Unterricht in historischem Gemäuer erhalten statt in einem in die Jahre gekommenen Betonklotz.

    Auch viele Ehemalige kamen zur Feier

    Viele Menschen waren in die Mehrzweckhalle in Aura gekommen, um als ehemalige Pennäler, ehemalige und aktive Lehrkräfte, Eltern und aktive Schülerinnen und Schüler gemeinsam 50 Jahre „Neue Schule“ und 25 Jahre Turn- und Mehrzweckhalle zu feiern. In einem kurzen Rückblick in die Geschichte zeigte Bürgermeister Blum auf, wie das eindrucksvolle, rund 400 Jahre alte Gebäude in Auras Mitte zum Schulhaus wurde.

    Der „lang gestreckte, zweigeschossiger Walmdachbau mit verkröpften Eckpilastern sowie Rustikaportal mit Wappen des Würzburger Fürstbischofs Johann Philipp II. von Greifenklau“, so der Steckbrief des Gebäudes in Wikipedia, war schon Sitz mehrerer Adelsfamilien, war Außenstelle des Amtsgerichts Bad Orb und des Amtsgerichts Gemünden, dann im 19. und 20. Jahrhundert Forsthaus. Später ging es in Gemeindebesitz über und bot ab da Raum für Mietwohnungen, beherbergte sogar einen Schankraum und einen Friseurladen.

    Umbau zur Lehranstalt

    Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen in dem Gebäude Flüchtlinge unter. Anfang der 60er Jahre wurde deutlich, dass der Platz in der „Alten Schule“ in Aura knapp wurde und neuer Raum für den Unterricht der Kinder geschaffen werden musste. Die Idee, das alte Forsthaus zur Lehranstalt umzubauen, war schnell geboren. Doch Mitte Mai 1963 beschloss der Auraer Gemeinderat, „das alte Forstamt abzureißen und ein Zentralschulhaus zu errichten“.

    Der damalige Bürgermeister Karl Remlein erhielt den Auftrag, den Beschluss beim zuständigen Ministerium in München durchzusetzen. Gott sei Dank gab es die erhoffte Abriss-Genehmigung aus Denkmalschutzgründen nicht, so Bürgermeister Blum, und der substanzerhaltende Umbau des historischen Gebäudes in ein Schulhaus für vier Grundschulklassen konnte 1965 beginnen.

    Als die „Neue Schule“ im Dezember 1966 eingeweiht wurde, hatte sie Baukosten von rund 600 000 Mark verursacht. Fast dreimal so viel, nämlich 1,7 Millionen Mark kostete die Mehrzweckhalle, die 1991 unmittelbar neben dem Schulgebäude eingeweiht wurde. Schulleiterin Silke Wagner dankte ihrer Vorvorgängerin, Heide Dannhardt, auf deren Hartnäckigkeit und Durchsetzungskraft der Bau der Turnhalle maßgeblich zurückzuführen war. Seitdem können die Kinder in einer modernen und ausreichend großen Turnhalle den Sportunterricht erleben und Auras Vereine nutzen die Halle rege für Veranstaltungen.

    Besonders betonte Schulleiterin Wagner den Luxus, dass Lehrer und Kinder über einen direkten Verbindungskorridor vom Schulhaus in die Halle gelangen, und zeitraubendes An- und Ausziehen von Jacken und Schuhen zugunsten des Sportunterrichts erspart bleibe. Wagner freute sich, dass das Jubiläum Generationen verbinde, indem es aktive und ehemalige Schüler und Lehrer zur gemeinsamen Geburtstagsfeier zusammenbringe.

    Bewegender Auftritt der Kinder

    „Schule ist mehr als Pauken und Plagen . . .“ sangen dann alle Kinder der Grundschule und ernteten in der voll besetzten Mehrzweckhalle viel Applaus für einen bewegenden Auftritt. „Schule ist – komm mit deinen Fragen, Schule ist – komm sei dabei“, heißt es im weiteren Liedtext. Und mit dem Schattenspiel „Punchinello – Du bist einmalig“ machten die Schülerinnen und Schüler eindrucksvoll deutlich, wie wichtig individuelle Wertschätzung und Akzeptanz für junge Menschen ist. In der modernen Pädagogik eine Selbstverständlichkeit, die vor einem halben Jahrhundert, als die Grundschule im ehemaligen Amthaus eingeweiht wurde, so sicher noch nicht gegolten hat.

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