Wortspiele mit Namen sind so eine Sache: Eigentlich gehen sie gar nicht, zumal es nicht für große Originalität spricht, etwa CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet als zu "lasch" zu brandmarken, wie es neulich der bayerische SPD-Chef Florian von Brunn in Sömmersdorf (Lkr. Schweinfurt) getan hat.
Karl Stauffenberg (FDP) und die Bär(en)

Karl Graf Stauffenberg, der FDP-Kandidat in Bad Kissingen, ist da deutlich raffinierter unterwegs – und halbwegs witzig: Die Digitalisierung im ländlichen Raum sei wichtig, schreibt er auf seinem Facebook-Account, "da sollten wir uns keine(n) Bär(en) aufbinden lassen". Ein Seitenhieb gegen Digital-Staatsministerin Dorothee Bär, die im gleichen Wahlkreis antritt.
Dorothee Bär (CSU) macht jetzt in Veggie
Apropos Staatsministerin Bär. Wenn unsereins hier über ihre Schuhe schriebe, würden sich viele Leserinnen und Leser aufregen. So frei nach dem Motto: Gibt's denn immer noch nichts Wichtigeres von der CSU-Politikerin zu berichten? Jetzt aber hat es der große "Spiegel" getan. Dass Bär vor dem Interview-Spaziergang ein Absatz abgebrochen ist und sie daraufhin in flachen Schuhen in Berlin unterwegs sein musste (was Fotos belegen), ist den Kolleginnen (ja, zwei Frauen) eine Nachricht wert. Also, Vorsicht mit dem Aufregen.
Mehr als mit ihren Aussagen im vierseitigen "Spiegel"-Interview hat uns Bär dieser Tage mit einem Facebook-Kommentar überrascht. Darin feiert sie ein Start-up-Unternehmen, das Burger produziert – "hundert Prozent vegan, tierleidfrei und komplett klimaneutral". Wie sich die Zeiten doch ändern: Gerade mal acht Jahre ist es her, dass allein der Vorschlag, in Kantinen einen "Veggie-Day" zu etablieren, ausreichte, um den Grünen den Wahlerfolg zu verhageln.
Alexander Hoffmann (CSU) fährt Verbrenner
Die Zeiten ändern sich eben. Heute umarmt sogar Markus Söder Bäume, rettet Bienen und fordert mehr Tempo beim Klimaschutz. Viele in der CSU tun sich allerdings schwer, mit dem Parteichef mitzugehen. Alexander Hoffmann, Direktkandidat in Main-Spessart, hat öffentlich bekannt, dass ihm schon das erste, mittlerweile verschärfte Klimapaket der Großen Koalition zu weit ging, weil seiner Meinung vor allem die Menschen auf dem flachen Land die Zeche zahlen.
Vielleicht ist es also ein bisschen Trotz, dass Hoffmann jetzt nicht etwa vermeintlich fortschrittlich im E-Auto, sondern mit einem fetten Verbrenner-BMW im Wahlkampf unterwegs ist. Die Beschriftung des Wagens ist denn auch ein Statement: Der Kanzlerkandidat fehlt völlig, das CSU-Logo steht nur ganz klein in der Ecke. Stattdessen unübersehbar: Alexander Hoffmann.