Man könnte es Kontinuität nennen – oder aber Langeweile. Die Veränderungen in der Zusammensetzung des Karlstadter Stadtrats sind marginal. Keine Veränderung bei der CSU. Zwangsläufig kommt ein Neuer bei der SPD, nachdem zwei bisherige Stadträte nicht mehr kandidierten. Dass es Marco Netrval ist, ist kein Wunder. Er ist Ortsvereinsvorsitzender und war bereits Rohrbacher Ortssprecher im Stadtrat.
Bei den Grünen überrascht das Ausscheiden des äußerst aktiven Gerhard Kraft und der Verbleib von Wolfgang Tröster. Dass Benedikt Kaufmann als Bürgermeisterkandidat bei den Freien Wählern in den Stadtrat kommen wird, war klar.
- Lesen Sie auch den Kommentar Neuer Karlstadter Stadtrat: Viele Erfahrene und ein Nesthäkchen
Die größte Neuerung ist somit Janik Havla für Die Partei. Manche fürchten, der 20-Jährige werde den Stadtrat nur als Spaßveranstaltung betrachten. Sie dürften sich irren. Gut ist es allemal, ein junges Gesicht in dem Gremium zu haben. Ohne die folgende Behauptung beweisen zu können: Für die Grünen hat sich ihre Furcht bewahrheitet, dass sie einen Sitz an Die Partei verlieren.
Warum haben die Wähler so sehr auf Kontinuität gesetzt? Vermutlich greifen dieselben Mechanismen wie bei jeder Wahl: "Die ist nett" oder "Den kenn' ich" und so weiter. Gut wäre es, mehr Wahlberechtigte würden sich einmal auf den Weg in die Stadtratssitzungen machen und sich dort ein Bild ihrer Volksvertreter verschaffen – abseits vom Feuerwehrfest und der Kulimeile.
Vielleicht ist es aber gar nicht so wichtig, wer im Stadtrat sitzt, sondern viel wichtiger, wer Bürgermeister wird. Vieles wird – letztlich unter seiner Regie – von der Stadtverwaltung für die Sitzungen so vorbereitet, dass das Abstimmungsergebnis in dieselbe Richtung geht.