Das neue Buch des Partensteiners Frank Schröpfer passt zu den Schlagzeilen vor einigen Tagen zum neuesten Weltklimabericht. Wissenschaftler warnen darin eindringlich vor dem Klimawandel und dessen Folgen. Nichts anderes macht Schröpfer in "Warum alles auf einmal so schnell gehen soll", das er diesen Sommer im Eigenverlag herausgebracht hat.
Mit seinen Naturwunder-Büchern wollte und will Schröpfer die Menschen für die Artenvielfalt und die Schönheit Frankens begeistern. Wer die Natur schätzen lernt, so der Ansatz des Autors, werde sie auch schützen. Darum hat er erst vor ein paar Monaten das Buch "Raus in die Natur" mit vielen Tourenvorschlägen durch Franken fertiggestellt. Sein Klimawandel-Warnbuch hatte er da längst im Kopf, wie er im Telefongespräch erzählt.
Was man zu schätzen lernt
Sein Ziel ist dieses Mal kein Berg, kein Fluss und keine Wiese, sondern die Ursachen und Folgen des Klimawandels verständlich darzustellen. Die Quellen, aus denen er sein Wissen schöpft, nennt er im Anhang und in Fußnoten.
Neben seinem Text setzt Frank Schröpfer auf Grafiken, um die umfangreiche Materie aufzudröseln. Die Fotos zeigen die Schönheit der Natur. Was man zu schätzen gelernt hat, versuche man auch zu erhalten, lautet sein Ansatz. Ein Teil der Bilder zeigt, wo schon Schäden deutlich zu sehen sind, wie die Korallenbleiche. Damit versucht er aufzurütteln.
Im Taschenbuch erklärt der Autor Abkommen und Abkürzungen, ebenso Begriffe wie Ruß, Methan oder Fluorverbindungen. Der Partensteiner blickt zurück auf den Club of Rome und dessen 1972 veröffentlichte Studie "Grenzen des Wachstums". Und er stellt die Frage, ob die Klimaziele des Pariser Vertrags noch zu erreichen sind.
Die letzte Chance
Seine Antwort, um nicht ab 2030 noch höhere Hürden nehmen zu müssen, lautet: "Ein radikaler Energiewandel in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik muss daher innerhalb dieses Jahrzehnts stattfinden, denn die kommende Dekade wird die letzte Chance sein, die uns anvertraute Erde halbwegs geordnet an unsere Kinder zu übergeben."
Schröpfer spricht sich für die ganzheitliche Betrachtung der Natur aus. So sollten seiner Meinung nach Naturschutz und Gewässerschutz gemeinsam betrachtet werden.
Für die nächsten Generationen
Am Herzen liegt ihm, schon Kindern durch Wanderungen, Rad- und Kanutouren die Bedeutung von Landschaft, Pflanzen und Tieren nahe zu bringen und deren Zusammenhänge zu erklären. Für die Großen hat er das Buch geschrieben – nicht zuletzt, um ihnen Gründe zu liefern, das eigene Verhalten zu überdenken. Nur durch Verhaltensänderung sieht er eine Chance, dass die nächsten Generationen Artenvielfalt und eine saubere Umwelt erleben können.
Vom Einzelnen in die Welt
Dabei bleibt der Autor nicht vor der Haustüre stehen. Er blickt auf internationale Vereinbarungen wie die Norm ISO 26 000 zum Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen oder die UN-Dekade "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung 2005 bis 2014". Schröpfer kritisiert nicht nur die Industrie, wo sie aus Profitstreben auf fossile Energie und Mineralölprodukte setzt. Er nimmt auch jede Einzelne und jeden Einzelnen in die Verantwortung.
Verhalten ändern
Neben dem Appell durch Investitionen in umweltfreundliche Technik für Strom, Mobilität und Heizung den Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren, ruft Schröpfer zur Verhaltensänderung auf. Dazu gehören für ihn das Reduzieren von Konsum, Fleischverzehr und Flugreisen. Stattdessen empfiehlt er mehr Fahrradfahren und den Umstieg auf erneuerbare Energien.
"Warum auf einmal alles so schnell gehen soll", Taschenbuch, 129 Seiten, erschienen im Selbstverlag, erhältlich in Schöningh Bücherecke in Lohr und Karlstadt, bei Diekmann in Aschaffenburg oder direkt beim Autor: frank@schroepfer-net.de, weitere Informationen unter http://www.schroepfer-net.de/
Frank SchröpferFrank Schröpfer (51) stammt aus Partenstein, wo er auch wohnt. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er arbeitet nach seinen Angaben seit über 30 Jahren bei Bosch Rexroth. Der gelernte Elektrotechniker ist dort in der Entwicklung tätig. Seit seiner Kindheit ist er gerne draußen unterwegs, was in ihm die Liebe zur Natur geweckt hat. Er weiß um die Natur als unsere Lebensgrundlage. Die logische Konsequenz aus dieser Einsicht ist für ihn seine Entwicklung hin zum Klimaschützer, wie er im Gespräch über seine Bücher einmal mitgeteilt hat.Verstärkt habe sich diese Weichenstellung mit der Geburt seiner Kinder und seiner damit verbundenen Verantwortung für die nächste Generation, schreibt er über sich in einem Steckbrief an die Redaktion. Sich die Grundlagen für das Buch "Warum auf einmal alles so schnell gehen soll" anzueignen, habe fast seine komplette freie Zeit beansprucht, sagt er. Am meisten habe er zwischen 2011 und 2017 daran gearbeitet.(memb)