Die Traube hängt nicht mehr am schmiedeisernen Ausleger am ehemaligen Ausflugslokal "Schoppenfranz" an der Ruine Homburg. Auch die Schilder mit dem Schriftzug "Schoppen Franz" wurden entfernt. Nach der Schließung des Lokals im Februar 2020 und dem Verkauf des Gebäudes im Folgejahr zeigte sich Bürgermeister Klaus Schäfer vor zwei Jahren optimistisch, dass sich bezüglich einer Wiedereröffnung schon in den nächsten Monaten etwas tut. Doch daraus wurde nichts, an der Anlage wird weiterhin gebaut.
Im März dieses Jahres dann hatte sich der Gössenheimer Gemeinderat Hoffnungen auf eine Wiederbelebung des Lokals gemacht, als es um eine Änderung des Bebauungsplans ging. Doch Aushänge der Eigentümerfamilie in einem Kasten oberhalb des Gebäudes dämpfen diese etwas. "Hiermit möchten wir mit allen Gerüchten um den ehemaligen 'Schoppenfranz' einmal aufräumen und Sie darüber informieren, was wirklich entstehen wird", steht dort zu lesen.
Sport-Camps, Yoga-Kurse und Snack-Automaten am ehemaligen Schoppenfranz
Die Eigentümerfamilie sei aktiv und sportlich, heißt es und weiter: "In naher Zukunft planen wir hier Sport-Camps zu veranstalten und Yoga-Kurse durchzuführen. Alles im Einklang mit der Natur." Und was ist für Ausflügler angedacht? Für Wanderer und Mountainbiker sollen drei kleine Ferienwohnungen entstehen. "An unserem Blockhaus können sich Jung und Alt mit Getränken und kleinen Snacks selbst versorgen." Gegenüber der Presse möchten sich die Eigentümer nicht äußern. Bürgermeister Schäfer weiß aber mehr und sagt, dass für Snacks und Getränke in einer Hütte am Zugang zum ehemaligen Ausflugslokal Automaten aufgestellt werden sollen.

"Ich lebe aber in der Hoffnung, dass sich da in ferner Zukunft wieder mehr tut", sagt Schäfer. Aus Sicht der Gemeinde wäre es sehr wünschenswert, wenn für die "sehr, sehr vielen Besucher aus nah und fern auf der Homburg" gastronomisch wieder etwas geboten wäre. Das Ehepaar mache jedoch viel selber, weshalb es in nächster Zeit wohl leider nichts werde. Zudem seien beide berufstätig. Aktuell stecke man noch mitten im Umbau, schreibt die Familie. Paletten mit Pflastersteinen sowie Kieshaufen zeugen davon.
Die Eigentümerfamilie bittet darum, das Grundstück nicht einfach zu betreten
Das Interesse an dem ehemaligen Ausflugslokal ist groß, die Aushänge werden von Ausflüglern intensiv gelesen. Bei manchen ist das Interesse aber wohl etwas zu stark, denn die Eigentümerfamilie bittet darum, ihre Privatsphäre zu wahren "und das Grundstück bzw. die Baustelle nicht ohne Weiteres zu betreten". Bauzäune sollen den Zugang von oben verwehren, dahinter steht bereits eine Blockhütte, in der offenbar dereinst die Automaten stehen sollen.
Neu ist zum darüber liegenden Schotterparkplatz hin ein weiteres Holzhaus, das offenbar als Hühnerstall dient. Wegen der Hühner und einer Katze werden Besucherinnen und Besucher gebeten, Hunde auf dem Parkplatz anzuleinen. Die Familie plant laut Aushängen einige Dächer zu begrünen.