Mit der Gemeinschaftsausstellung der Gruppe „ArtBreeze“ beginnt das 15. Jahr, in dem das städtische Kulturzentrum Franck-Haus mit Wechselausstellungen Gäste in Marktheidenfelds Altstadt einlädt.
Dritter Bürgermeister Martin Harth nahm seine Begrüßung bei der Ausstellungseröffnung am Freitagabend zum Anlass, Bilanz zu ziehen. 15 Jahre bedeuteten insgesamt mehr als 200 Ausstellungen in diesen Jahren. Auch wenn dazu stadtgeschichtliche und themenbezogene Präsentationen beigetragen hätten, sorgte doch der Schwerpunkt „Bildende Kunst“ dafür, dass mindestens ebenso viele Künstler ihre Werke präsentierten.
Bisher fast 20 000 Besucher
Bezöge man die acht städtischen Kunstpreise und vier „Meefisch“-Wettbewerbe für Bilderbuchillustratoren mit ein, liege die Anzahl der vorgestellten Künstler sicher noch um einiges höher. Man könne bei 15 000 bis 20 000 Gästen im Jahr festhalten, dass etwa eine Viertelmillion Besucher in den vergangenen Jahren ins Franck-Haus gekommen seien. Das Barockgebäude stehe für eine nachhaltige Kulturpolitik der Stadt, und Harth dankte allen, die in 15 Jahren an dieser Erfolgsgeschichte mitgewirkt hätten.
Nun brächten sechs Künstler aus der Gruppe „ArtBreeze“ (Kunsthauch), die aus dem östlichen und südlichen Unterfranken stammen, eine vielfältige Ausstellung in das Kulturzentrum, die Harth als „steife Brise“ und kein „laues Lüftchen“ bezeichnete. Die Werke lüden zum Innehalten, Betrachten und Kommunizieren ein, was in den nächsten Wochen hoffentlich wieder von vielen Besuchern angenommen werde.
Reinhildis Noronha aus Dittelbrunn führte in die Ausstellung ein und wandte sich mit Albrecht Fersch (Berlin) dem jüngsten Beteiligten zu, der vielfältig als Bühnenbildner, Eiskünstler oder in Kreativ-Werkstätten arbeite. Er schaffe in seinen abstrakten Kreationen eigene Ordnungssysteme und Strukturen. Überraschend seien Werke, bei denen der Experimentierfreudige mit menschlichen Haaren arbeite.
Seine Mutter Edith Fersch (Schweinfurt) habe einst ein Hotelprospekt im Urlaub zu Versuchen mit Übermalungen angeregt. Sie zeigt in Marktheidenfeld Glasbilder und Übermalungen von Porträts und macht sich mit ihren Collagen auf Spurensuche.
Landschaft, Architektur, Stillleben und Blüten seien die traditionellen Motive für die Aquarellkunst von Jürgen Stäblein aus Schweinfurt. In seinen Bildern erkenne man die Realität, aber die Abstraktion schaffe auch Freiräume für den Betrachter.
Werner Thein (Sennfeld) stellt zwei Werkgruppen seines Schaffens vor. Er zeigt abstrakte Landschaftsbilder, in die er gefundene Materialien einarbeitet, und Malerei auf Röntgenbildern, die auf seine Beschäftigung mit dem menschlichen Körper folgend mit Durchblicken auf den Untergrund wie Arbeitsspuren wirkten.
Ekstatische Wirkung
Mit der Fotografie arbeitet Anita Tschirwitz aus Wipfeld. „Schräg geträumt“ betitelt sie Aufnahmen von Plastikbändern vor dem Himmel oder sie wagt die ungewohnte Perspektive auf Schuhe von unten. „Dixieland“ stellt ihre Impressionen von einer Miettoilette auf einem Friedhof vor. „Der andere Blick“ ist das Medium der Künstlerin.
Michael Jackson inspirierte Isa Wagner (Garstadt) zu ihrer Malerei. Musik, Rhythmus und Tanzbewegung des „King of Pop“ setze sie aus ihrer seelischen Empfindung zu ekstatischer Wirkung auf der Leinwand um.
Die Gemeinschaftsausstellung der Gruppe „ArtBreeze“ ist bis zum 24. Februar im rückwärtigen Ausstellungsbereich des städtischen Kulturzentrums Franck-Haus (Untertorstraße 6) in Marktheidenfeld von Mittwoch bis Samstag von 14 bis 18 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Infos im Internet: www.marktheidenfeld.de