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Main-Spessart: Kurt Schreck findet Stimmungsmache seiner AfD gegen Impfungen schlecht

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Kurt Schreck findet Stimmungsmache seiner AfD gegen Impfungen schlecht

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    Kurt Schreck, Chef des AfD-Kreisverbands Main-Spessart, ist geimpft – aus Überzeugung, wie er sagt. 
    Kurt Schreck, Chef des AfD-Kreisverbands Main-Spessart, ist geimpft – aus Überzeugung, wie er sagt.  Foto: Archivbild Roland Pleier

    Die AfD macht schon lange Stimmung gegen die Corona-Maßnahmen, auch gegen die Impfstoffe. Auch die AfD in Unterfranken hat ein Herz für Impfverweigerer, wie ein Blick auf ihren Facebook-Auftritt verrät (der der Main-Spessarter AfD ist gerade offenbar nicht auf Sendung). Aus den Kommentaren unter den Beiträgen kann man schließen, dass viele Anhänger tatsächlich ungeimpft sind. Stimmungsmache seiner Partei gegen das Impfen findet der Kreisvorsitzende der AfD in Main-Spessart, Kurt Schreck, falsch. Er selbst ist, wie Meuthen oder Gauland auch, geimpft und macht daraus auch keinen Hehl.

    "Ich halte das Impfen für wichtig", sagt er. "Da lasse ich mir auch von niemandem reinreden." Viele in der AfD hätten jedoch eine andere Meinung, und er sieht sich mit seiner Meinung in einer "absoluten Minderheitensituation". Er sei kein Medizinier, Virologe oder Epidemiologe, aber eine Impfung sei sicherlich besser als die Alternative, "nämlich nichts zu machen". "Das Impfen ist sicherlich ein Stück Weg aus der Pandemie."

    Schreck vertraut auf das Urteil von Experten

    Mit seinen Parteikollegen diskutiere er das Thema Impfen in einer "ruhigen und sachlichen Art und Weise" immer wieder, denn auch im Kreisverband gebe es entschiedene Impfgegner. "Ich stelle halt immer die Frage nach der Alternative." Wenn Experten sagen, dass das Impfen sinnvoll ist, dann vertraue er darauf. "Ich persönlich bin von der Impfung überzeugt." Er habe sich jetzt zum ersten Mal sogar gegen Grippe impfen lassen, seine Hausärztin habe es empfohlen.

    Eine Impfpflicht jedoch, und sei es nur für Pflegekräfte, halte er für falsch. "Das muss jeder für sich selber entscheiden." Aber jeder, der sich gegen eine Impfung entscheide, müsse auch mit den Konsequenzen leben. Die Reden von AfD-Abgeordneten in der Bundestagsdebatte am Dienstag zu einer Impfflicht bei Pflegepersonal habe er verfolgt und sagt dazu vorsichtig: "Da sehe ich so manche Aussage durchaus differenziert."

    Rainer Eich: Jeder soll seine Rolle verantwortungsbewusst wahrnehmen

    Schrecks Stellvertreter im Kreisverband, Rainer Eich, ein ehemaliger Realschullehrer, findet, dass sein Impfstatus Privatsache ist. "Es soll jeder das tun, was er für seine Gesundheit und die Verantwortung für die Gesellschaft für nötig hält." Dabei gehe es etwa auch um die Einhaltung der Abstandsregeln. Er persönlich nehme seine persönliche Verantwortung verantwortlich wahr, sagt er sybillinisch. 

    So weit er wisse, seien jedenfalls auch andere im AfD-Kreisvorstand geimpft. Er kenne Leute, die sich nur haben impfen lassen, um "Schikanen" und "Nachteilen" zu entgehen. "Ich persönlich kann damit leben, dass Leute sich impfen lassen, und ich bin der Meinung, dass man auch mit Leuten leben muss, die sich nicht impfen lassen", sagt Eich.

    Eich ist gegen eine Stigmatisierung von Ungeimpften

    Ungeimpfte Menschen dürften nicht ausgegrenzt und etikettiert werden mit einer Wortwahl, die ihn als früheren Geschichtslehrer an dunkle Zeiten erinnerten. Aber, so räumt er ein, in manchen sozialen Medien lese man von Seiten der Impfgegner auch "abstruses Zeugs", "da rollen sich einem die Fußnägel". Hysterie auf beiden Seiten bringe nichts.

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