Ein "Clou" ist dem Maschinen- und Betriebshilfsring Arnstein-Mittelmain gelungen: Zusammen mit dem Spieleerfinder Stefan König aus Mühlhausen bei Werneck wurde "Landwirt – Das Maschinenring Brettspiel" entwickelt. Herausgekommen ist nicht etwa ein "Monopoly für Landwirte", sondern ein ganz eigenständiges Brettspiel, bei dem die Mitspieler Gerste, Mais und Weizen nicht nur ansäen und ernten, sondern auch immer den Markt im Auge haben müssen.
Das Spiel soll nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene begeistern. Ziel ist es, den profitabelsten Landwirtschaftsbetrieb zu führen – natürlich in Kooperation mit dem Maschinen- und Betriebshilfsring. Testspieler, die während der Entwicklungsphase als Probanden eingesetzt waren, seien begeistert und berichteten, das stark profitorientierte Spiel mache buchstäblich "süchtig".
Idee zum Spiel kam durch einen Zufall
Den Anstoß zum Spiel gab der langjährige Maschinenringvorsitzende und jetzt Ehrenvorsitzende Erich Kraft. Er kam einmal ins Büro und fragte, ob es noch Maschinenringkäppis gäbe. Seine Enkel würden so gerne "Maschinenring" spielen. Da machte es bei Ellen Pfeuffer, Mitarbeiterin im Maschinenringbüro Arnstein, "Klick": Maschinenring "spielen"?
Der Zufall wollte es, dass Pfeuffer mit dem Spieleerfinder Stefan König verwandt ist. Sie fragte ihn, ob er sich vorstellen könnte, ein Spiel für den Maschinenring zu entwickeln. König, 38 Jahre alt und im familieneigenen Sportfachgeschäft Sport-König in Werneck tätig, dachte nach. 15 Spiel-Prototypen hatte er ja in seiner Schublade – vielleicht ließe sich daraus etwas entwickeln? Was macht ein Maschinenring eigentlich?
Bei zahlreichen Treffen berichteten Geschäftsführer Klein und Ellen Pfeuffer über die Aufgaben eines Maschinenrings und dessen Zielsetzung, durch Zusammenschlüsse Landwirte bei der Bewirtschaftung ihres Betriebes zu unterstützen. Fast ein Jahr hat die Umsetzung des Spieles bis zur Marktreife gebraucht.
Säen und Ernten im Vordergrund
Schnell war Spieleentwickler König klar: Es muss ein Brettspiel sein, bei dem gesät und geerntet, eingekauft und verkauft wird und das alle Erschwernisse und Freuden in sich birgt, die mit den Arbeiten in der Landwirtschaft verbunden sind. Dazu gehören auch Ernteverluste, oder ein durch Blitzschlag getroffener Traktor. Die bis zu vier Spieler, die jeweils einen eigenen Hof besitzen, kaufen beispielsweise Saatgut ein, überlegen, ob sie ihr Getreide unmittelbar nach der Ernte verkaufen oder warten sollen, bis der Marktpreis im Winter steigt. All diese Themen werden durch geschickte Spieltaktik angeschnitten und – erfolgreich oder auch nicht erfolgreich – auf dem Brettspiel ausgelotet. Je nachdem für welche Spielvariante man sich entscheidet, braucht es zwischen gut 30 Minuten und mehreren Stunden, bis ein Sieger feststeht.
Natürlich dürfen dabei auch die Gerätschaften zur Bewirtschaftung der Felder nicht fehlen. In der Basisversion gibt es Fahrzeuge aus Karton, in der zehn Euro teureren Premiumversion sind sie aus Holz, wobei die Holzklötzchen beispielsweise mit einem Traktorklebestreifen oder einem Mähdrescher ummantelt werden. In einer neuen Premiumversion, die es in Bälde geben soll, werden Mähdrescher und Bulldog 3D-Modelle aus Kunststoff sein, erzählt Geschäftsführer Klein.
Ereigniskarten eröffnen die Option, einen Viehstall zu verkaufen
Mit dem Würfel werden die "Züge" herausgespielt, und dann überlegt der Landwirt, ob er mit einem Bulldog oder zwei arbeitet, ob er noch Fahrzeuge dazu kaufen oder sie vom Maschinenring ausleihen soll, ob er das Saatgut einlagern oder verkaufen soll. Ereigniskarten eröffnen die Option, zum Beispiel einen vollen Viehstall zu verkaufen, können aber auch mal im wahrsten Sinn des Wortes die Ernte regelrecht verhageln. Seine Äcker sollte man durchdacht bebauen, damit man bei der Ernte keine Zeit verliert.
Jeder Spieler kann sich dabei entscheiden, ob er Maschinenringmitglied werden will. Schnell wird klar, wie viele Vorteile die Zugehörigkeit zum Maschinenring hat – von der Möglichkeit sich ein Auto zu kaufen oder einen Schlepper zu leasen bis zu den Angeboten in Sachen Familiendienstleistung.
"Wer das Maschinenring-Game spielt, bekommt einen Gratisgrundkurs für die Führung eines Landwirtschaftsbetriebes mit", sagt Sebastian Klein scherzend. Gehandelt wird mit Spielgeld und – weil der Humor nicht zu kurz kommen soll – sind auf den Fotos auf den Geldscheinen und auf der Verpackung die Traktoren und Gerätschaften von Landwirten aus dem Maschinenringgebiet Arnstein-Mittelmain abgebildet. Als Beispiel nennt König mit Augenzwinkern: "Der Mähdrescher auf dem 20 000-Euro-Geldschein gehört dem Reinhold Klein."
Vermarktung über Maschinenring und Stefan König
Vermarktet wird das Maschinenringspiel deutschlandweit über die Maschinenring-Struktur und über Stefan König in Werneck. Das Spiel ist seit Oktober letzten Jahres auf dem Markt. Das vergangene Weihnachtsgeschäft ist schon sehr gut verlaufen und so konnten bereits etwa 1500 Spiele verkauft werden, sagt Klein. Unter www.mr-arnstein.de oder direkt in der Geschäftsstelle des Maschinenrings Arnstein in der Schweinfurter Straße sowie unter www.sk-games.de ist das Maschinenring-Brettspiel zu finden.