rieneck (NG) Mit knapper Mehrheit im Stadtrat wurde die Sanierung des städtischen Sportplatzes endgültig beschlossen. Bei der Diskussion zur Vergabe der Arbeiten schien es zunächst so, als würde das langwierige Thema wieder ausgekippt werden.
Für die vor einiger Zeit beschlossene und vor kurzem ausgeschriebene Maßnahme lagen 22 Angebote vor. Für die eigentliche Sanierung des neben den Festplatz liegenden städtischen Sportplatz ergab das günstige Angebot eine Summe von 152 609 Euro. Damit lag das Ergebnis deutlich unter der ersten Schätzung von 363 000 Mark. Das zweite Los beinhaltete die Einfriedung des Sportplatzes und lag mit 15 607 Euro ebenfalls unter der Schätzung von 45 495 Mark.
Wie Bürgermeister Walter Höfling bei der Beratung ausführte, gibt es zu der Maßnahme einen staatlichen Zuschuss von rund 90 000 Mark. Ferner unterstützt der Sportverein die Stadt ebenfalls mit 50 000 Mark. Im selben Projekt soll zudem ein Wanderertreffpunkt mit Parkplatz an der Schellhofstraße am Wertstoffcontainerstandplatz errichtet werden. Hier ergab die Ausschreibung einen Aufwand von 20 907 Euro. Vom Naturpark Spessart wird ein Zuschuss von 50 Prozent erwartet, jedoch liegt dafür noch keine Zusage vor. Die Stadt habe damit ungefähr 100 000 Euro zu investieren.
Auf Grund der aktuellen wirtschaftlichen Lage müsse man nun doch andere Prioritäten setzen, stellten einige Stadträte fest. Sie drangen darauf die Maßnahme nochmals auszusetzen. Wolfgang Küber verwies ebenso wie Martin Wirth auf die vordringlichere Schulsanierung. Auch im Forstbetrieb seien heuer deutliche Mindereinnahmen zu erwarten.
Bei der großen Maßnahme der Schulsanierung muss man noch Klärungen herbeiführen, betonte Walter Höfling. Das Schulhaus stürze nicht sobald ein und es könne nachwievor ein ordnungsgemäßer Unterricht stattfinden. Der Bürgermeister plädierte dafür, die Sportplatzsanierung nach so langer Vorbereitungszeit und nachdem bereits ein Mehrheitsbeschluß zur Ausschreibung gefallen sei, zu Ende zu bringen. Man dürfe so kurz vor dem Ziel nicht abbrechen, denn dann sei der bisher betriebene Aufwand verloren. Er wies auch darauf hin, dass es für die Zuschüsse eine Ausschlussfrist gibt und nach einer Verschiebung mit keinerlei staatlicher Unterstützung mehr zu rechnen ist.
Auch Ralf Burkart hielt den Rienecker Etat noch für so leistungsfähig um das Projekt abwickeln zu können. "Wir werfen die Arbeit der vergangenen Jahre zum Fenster raus," argumentierte Armin Walter gegen den Stopp. Die mögliche Einsparung helfe der Stadt nicht bei den bestehenden Finanzierungsproblemen bei der Schulsanierung. Für letzteres Projekt müsse etwas grundlegendes in München geschehen. Der Rienecker Haushalt sei durch die Sportplatzsanierung nicht gefährdet.
Mit jeweils sieben zu fünf Stimmen wurden schließlich die Aufträge zur Sanierung des städtischen Sportplatzes an die Firma Delius (Nürnberg) und die Sportplatzeinfriedung an die Firma Eckenweber (Herrieden) vergeben. Die Vergabe der Arbeiten zur Errichtung des Wanderertreffpunktes mit Parkplatz an der Schellhofstraße erfolgte einstimmig.