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MARKTHEIDENFELD: Laurenzi-Messe: Ärger in der Stadtratssitzung

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Laurenzi-Messe: Ärger in der Stadtratssitzung

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    Dass die Stadt Marktheidenfeld Aufwand für die Laurenzi-Messe betreiben muss, das ist bekannt. So werden allein beim Bauhof – auf diesem Archivbild von 2013 leert ein Mitarbeiter der Stadt den Messe-Abfall in große Müllcontainer – knapp sechsstellige Kosten dafür angesetzt. Nun brachte die innere Verrechnung zutage, dass auch in der Verwaltung 62 533 Euro 2017 anfielen.
    Dass die Stadt Marktheidenfeld Aufwand für die Laurenzi-Messe betreiben muss, das ist bekannt. So werden allein beim Bauhof – auf diesem Archivbild von 2013 leert ein Mitarbeiter der Stadt den Messe-Abfall in große Müllcontainer – knapp sechsstellige Kosten dafür angesetzt. Nun brachte die innere Verrechnung zutage, dass auch in der Verwaltung 62 533 Euro 2017 anfielen. Foto: Foto: Dorothea Fischer

    Wenig spannend las sich Punkt 5.1 der Tagesordnung des Stadtrats Marktheidenfeld am Donnerstagabend im Rathaus: „Franck-Haus, Laurenzi-Messe, Wonnemar – Information“ stand da. Doch der Vortrag der neuen Kämmerin Christina Herrmann öffnete offenbar eine schmerzende Wunde, die öffentlich zu beklagen vor allem CSU-Fraktionschef Christian Menig nutzte. „Das Ergebnis ist erschreckend“, kommentierte er die Bilanz für die Laurenzi-Messe für 2017 und sprach von „Dimensionen, die nicht mehr tragbar sind“.

    Rund 166 000 Euro Verlust im Jahr 2017

    Was Menig erschütterte: Unterm Strich blieben der Stadt bei der Messe rund 166 000 Euro Verlust, was gegenüber 2016 fast einer Verdoppelung entspricht. Besonders ärgerte den CSU-Politiker, dass der Vertrag mit dem Festwirt im Vorjahr bis 2024 verlängert wurde, ohne dass diese Kosten darin eine Berücksichtigung fanden. Das sei mit dem Stadtrat nicht endgültig abgestimmt gewesen, kritisierte er – worauf Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder diese Aussage umgehend dementierte. Einig war man sich in der Sitzung über alle Fraktionen hinweg jedoch über Menigs Forderung, dass dieser Jahresfehlbetrag in den kommenden Jahren sinken muss.

    Genau betrachtet ist die Laurenzi-Messe 2017 die Stadt nicht teurer gekommen als frühere Messen, worauf auch Reinhold Braun (FW) hinwies. Was neu ist und Kämmerin Herrmann sowie die Bürgermeisterin erläuterten, ist die Umsetzung der Forderung des kommunalen Prüfungsverbandes, auch die innere Verrechnung auf die Kostenseite zu buchen. Und so kamen zu rund 106 000 Euro Aufwand, die der Bauhof für die Messe betreibt, noch einmal 62 533 Euro Kosten für die Verwaltung. „Transparenz in die Messe zu bringen war auch in unserem Sinne“, kommentierte die Bürgermeisterin die Zahlen.

    „Ein Bereich, mit dem die Stadt glänzt“

    Die Laurenzi-Messe sei ein Aushängeschild für die Stadt, sei „ein Bereich, mit dem die Stadt glänzt“, betonte Schmidt-Neder. Und was den von Menig angesprochenen Vertrag anbelangte, so habe die Stadt diesen von Mal zu Mal nachgebessert und habe der Messe-Ausschuss auch die Anregungen des Stadtrates eingearbeitet. Doch Menig war und bleibt hier anderer Ansicht. Die Endfassung habe dem Stadtrat nicht vorgelegen. Schmidt-Neder sagt, das sei durchaus der Fall gewesen.

    „Auch mich haben die 62 533 Euro übel überrascht“, bekannte Martin Harth (SPD). Aber man müsse ehrlich sein: Eine Messe wie diese könne nirgendwo kostendeckend veranstaltet werden. Und in die genannte Zahl fielen auch die Abschreibungen mit hinein. Was Harth kritisierte, war die lange Laufzeit des Vertrags mit dem Festwirt. Man müsse die Kosten senken, da war er sich mit Menig einig. Klar sei aber auch: „Laurenzi hat Bedeutung, die muss der Stadt auch etwas wert sein.“

    Über Kosten zu spät informiert

    Reinhold Braun (FW) fand es „unglücklich, dass die Verwaltungskosten erst bekannt wurden, als der Vertrag schon fertig war.“ Das ärgerte auch Helmut Adam (CSU), zumal die Verwaltung diese Kosten doch schon 2017 gewusst habe. Er forderte, dass solche Informationen an den Stadtrat und die Ausschüsse zeitiger erfolgen müssten, damit man noch reagieren könne. „Das Kind ist in den Brunnen gefallen“, stellte Christian Menig fest. Am Vertrag sei wohl nicht mehr zu rütteln. Seine Mahnung mit Blick in die Zukunft: „Wenn die Stadt Ausgaben hat, dann braucht sie auch Einnahmen.“

    Tatsächlich bei der reinen Information blieb es bei Christina Herrmanns Ausführungen zu den Bilanzzahlen 2017 für das Franck-Haus und das Wonnemar. Beim Frack-Haus ist durch die Sanierung des Treppenhauses und die Erneuerung der Brandmeldeanlage der Verlust auf 99 915 Euro gestiegen. Beim Wonnemar bleib unterm Strich ein Minus von 852 384 Euro. Hier wirkten sich die höhere Abschreibung, das höhere Betreiberentgelt für das Einfachbad und die sinkenden Einnahmen aus dem Schulschwimmen kostensteigernd aus.

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