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Marktheidenfeld: Lermann-Areal "sorgfältig und tatkräftig" entwickeln

Marktheidenfeld

Lermann-Areal "sorgfältig und tatkräftig" entwickeln

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    Seit der Eröffnung 1971 hat das Kaufhaus Lermann an diesem Standort eine Magnetfunktion für die Menschen in Marktheidenfeld und dem weiten Umland. Noch ist unklar, wie es im mehrstöckigen Hauptgebäude weitergeht.
    Seit der Eröffnung 1971 hat das Kaufhaus Lermann an diesem Standort eine Magnetfunktion für die Menschen in Marktheidenfeld und dem weiten Umland. Noch ist unklar, wie es im mehrstöckigen Hauptgebäude weitergeht. Foto: Luftaufnahmen Kremen

    So viele Kunden wie beim derzeitigen Räumungsverkauf hätten die Verantwortlichen des Kaufhauses Lermann in Marktheidenfeld in der Vergangenheit gerne öfter gesehen. Teilweise war kaum ein Durchkommen, vor allem in der Sportabteilung, die für den Ausverkauf eigens vom ehemaligen „Bauklotz“ nach vorne ins Haupthaus umgezogen ist. Das hatte teilweise schon etwas von "Goldrausch-Stimmung". Während es im Laden brummt, ist die Zukunft des Gebäudes weiter ungewiss. Dazu hat die Stadt Marktheidenfeld "keine neuen Informationen", heißt es auf eine aktuelle Anfrage aus dem Rathaus.

    Die Gerüchte vom Verkauf des Kaufhauses an die Baufirma Redelbach hatte Lermann-Seniorchef Helmut Viering bei Bekanntgabe der Teilschließung klar dementiert, aber auch noch keine weiteren Pläne öffentlich kundgetan. Dass diese für die Stadt Marktheidenfeld bedeutend sind, liegt auf der Hand. Pressesprecher Marcus Meier betont: "Die Vertreter der Stadtverwaltung stehen im engen Kontakt zum Eigentümer." 

    Eigentümer wird auf die Stadt zukommen

    Es werde ein Gesamtkonzept geben, so hatte sich Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder Anfang Januar geäußert, und das werde, falls Investoren beteiligt sein sollten, in enger Abstimmung mit der Stadt erstellt. Geschäfte im unteren Bereich und Wohnen darüber, das könne sie sich vorstellen, meinte sie damals im Gespräch mit der Redaktion. Städtische Gremien oder Ausschüsse haben über das Thema Lermann allerdings bislang nicht beraten, auch wurden bislang keine Planer zu Rate gezogen. Marcus Meier: "Beim letzten Gespräch sind die Vertreter der Stadt und der Eigentümer so verblieben, dass der Eigentümer mit seinen Planungen und Vorstellungen zu gegebener Zeit auf die Stadt zukommt."

    Schon die ISEK-Gutacher hatten das Lermann-Areal im Blick. 
    Schon die ISEK-Gutacher hatten das Lermann-Areal im Blick.  Foto: Grafik Heike Grigull

    Wie wichtig das Lermann-Areal für die Stadt ist, das haben bei der Erarbeitung und der im Jahr 2016 im Stadtrat erfolgten Verabschiedung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) die Gutachter deutlich gemacht. „In der Kernstadt stechen zwei wichtige Areale besonders hervor, zum einen das Kaufhaus Udo Lermann und zum anderen das ehemalige Mälzereiareal“, heißt es im ISEK-Gutachten, das von der CIMA Beratung + Management GmbH (München) sowie dem Planungsbüro UmbauStadt GbR (Frankfurt) erstellt wurde.

    "Prägt das Zentrum Marktheidenfelds"

    Und weiter: „Das Kaufhaus Udo Lermann prägt durch seine schiere Größe das Zentrum Marktheidenfelds; zum einen ist es die imposante Gebäudehöhe an der Ortsdurchfahrt (Luitpoldstraße) wie es auch durch die zahlreichen dazugehörenden Flächen und Liegenschaften zwischen Luitpoldstraße und Alter Festplatz sowie zwischen Baumhofstraße und Ludwigstraße hervorsticht. Die zahlreichen Gebäude, Gebäudeteile, Grundstücke und Zwischenräume des gesamten Kaufhausareals Udo Lermann zeigen sich in einer inhomogen gewachsenen Struktur und erfordern eine Neustrukturierung und Neuordnung im Sinne einer funktionalen und ästhetischen Aufwertung der Einbindung in die umgebende Bebauungsstruktur.“

    Weil nach Ansicht der Gutachter „Areale dieser Art sorgfältig und tatkräftig entwickelt und angepasst werden“ müssen, schlägt sich dies auch in dem vom Marktheidenfelder Stadtrat verabschiedeten Maßnahmenkatalog nieder. 2016 verabschiedet und mit "mittlerer Priorität" versehen ist die „Arrondierung und Neuordnung der Areale Kaufhaus Lermann“.  Als Projektschritte definiert sind: Verbesserung der Flächenausnutzung, Verbesserung der Zugänglichkeit (Eingänge, Ausgänge, Zufahrten, Ausfahrten), Schließung und Arrondierung von Raumkanten (Baumstellungen, Neubauten) sowie verbesserte funktionale, ästhetische und räumliche Einbindung der Handelsflächen in das städtische Gewerbe.

    Entwicklungsperspektiven aufzeigen

    Bürgermeisterin Schmidt-Neder schrieb im Vorwort zum ISEK-Gutachten: „Mit diesem Zukunftsplan geben wir auch der Wirtschaft, dem Handel, unseren Mitbürgern und unseren potentiellen Neubürgern Planungssicherheit, in welche Richtung sich Marktheidenfeld entwickeln will – und damit auch Signale für deren künftige Investitionen.“ Dass „Marktheidenfeld als Schwerpunkt des Handels in der Region ausgebaut werden“ soll, steht ebenso im Gutachten wie der Satz: „Ob Leerstand, Sanierungsfall oder ungeklärte Nutzung/Nutzungsfortführung – in allen diesen Fällen sollte möglichst rasch eine neue tragfähige Entwicklungsperspektive aufgezeigt werden.“

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