Rechtzeitig zum Schulbeginn am Dienstag ist der rund drei Millionen Euro teure Neubau der Lebenshilfe Marktheidenfeld nach knapp zweijähriger Bauzeit fertiggeworden. Er wird voraussichtlich komplett über Fördergelder finanziert. Benannt ist das Gebäude, das die auf drei Klassen verteilten rund 30 Schülerinnen und Schüler der Berufsschulstufe der St.-Nikolausschule aufnehmen wird, nach dem Ehrenvorsitzenden der Lebenshilfe Marktheidenfeld, Altlandrat Armin Grein. Insgesamt hat die Schule 90 Schülerinnen und Schüler.
Zur Vorgeschichte: Bis 2015 war die St.-Nikolausschule an zwei Standorten im Landkreis vertreten: in Lohr und Marktheidenfeld. Nach der Zusammenlegung am Standort Marktheidenfeld und dem damit einhergehenden Platzmangel mietete sich die St.-Nikolausschule mit ihrer Berufschulstufe einige Jahre lang in Räumen der Fachoberschule/Berufsoberschule ein. Mit dem Neubau sind nun alle Schülerinnen und Schüler auf dem Lebenshilfe-Areal am Maradies vereinigt.
Vorsitzender Klein freut sich über optimale Bedingungen
Er sei "begeistert", das Bauwerk sei "absolut gelungen", sagte der Lebenshilfe-Vorsitzende Thomas Klein bei einer Übergabefeier am Montagnachmittag; er kündigte an, dass die offizielle Einweihungsfeier noch folgen werde; dann, wenn auch der Außenbereich "grünt und blüht".
Besonders freute sich Klein darüber, dass die Schülerinnen und Schüler der Berufsschulstufe nun "endlich unter optimalen Bedingungen arbeiten können". Sein Dank galt allen direkt und indirekt an dem Neubau Beteiligten – insbesondere dem langjährigen Vorsitzenden und heutigen Ehrenvorsitzenden der Lebenshilfe Marktheidenfeld, Armin Grein. Ohne dessen Initiative, Hartnäckigkeit und diplomatisches Geschick "wären wir heute nicht hier", betonte Klein; das Haus der Berufsschulstufe sei untrennbar mit Greins Namen verbunden.
Es habe viel Zeit in Anspruch genommen, "bis alle Hindernisse beiseite geschoben waren", bestätigte Grein, "aber wie dem auch sei – wir haben's geschafft". Auf Einzelheiten ging der Ehrenvorsitzende nicht groß ein, aber eine Geschichte erzählte er dann doch: Es sei nicht ganz einfach gewesen, (in Vor-Corona-Zeiten, Anm. d. Red.) die von der Lebenshilfe geforderte Raumlüftungsanlage genehmigt zu bekommen...
Erwartete Schülerzahl heute weit übertroffen
Laut Lebenshilfe-Geschäftsführerin Marlies Grollmann wird es in der St.-Nikolausschule trotz des Neubaus schon wieder eng. Ihren Worten nach war vor einigen Jahren die Inklusion ein großes Thema; die Verantwortlichen seien damals davon ausgegangen, dass mehr Lebenshilfe-Schülerinnen und -Schüler auf die Regelschule wechseln würden. Dies sei dann aber nicht so eingetreten. Für das jetzt beginnende Schuljahr seien der St.-Nikolausschule vor einigen Jahren 53 Schülerinnen und Schüler prognostiziert worden – tatsächlich seien es aktuell 90.
Gelöst habe man das Problem derzeit so, dass verschiedene Räume wie beispielsweise der Speisesaal zu Klassenzimmern umgewidmet worden seien. "Es bleibt spannend", sagte sie mit Blick auf die Zukunft.

Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm gratulierte im Namen der Stadt und freute sich, dass der Neubau Armin Greins Namen trägt; Grein habe sich sehr lange für die Lebenshilfe eingesetzt und dies einfach verdient.
Auch Architekt Johannes Hettiger vom Büro Gruber-Hettiger-Haus (Karlstadt und Marktheidenfeld) lobte Greins Einsatz im Zusammenhang mit dem Neubau. Es sei ein nachhaltiges und wirtschaftliches Gebäude entstanden, das über eine Leitung aus dem Bestandsbau mit Fernwärme versorgt werde.
Marco Gershon, der Leiter der St.-Nikolausschule und Tagesstättenleiterin Sandra Bolg freuten sich über eine "perfekt ausgestattete Lernumgebung" im neuen Gebäude.