Beim Anblick der Überschrift „Frankenwein auf einer Viermastbarke“ hatte ich zunächst an einen verzeihlichen Tippfehler geglaubt. Das Lesen des gesamten Artikels gab mir dann allerdings als maritim geprägtes Nordlicht die Sicherheit, dass die Redaktion nicht wusste, was sie tat.
Die „Passat“ ist eine Viermastbark – ohne „e“!!!
Eine Barke mit „e“ dagegen ist ein mastloses Boot aus der Antike.
Bei einer Bark handelt es sich um einen im Grundtyp dreimastigen Rahsegler, dessen hinterer Mast (Besanmast) im Unterschied zu den reinen Vollschiffen nicht mit Rahsegeln, sondern mit Gaffelsegeln ausgerüstet (beriggt) ist. Der Vorteil dieses im 19. Jahrhundert aus den reinen Rahseglern entwickelten Schiffstypen waren die guten Segeleigenschaften und der geringere Personalbedarf. Die weitere Entwicklung führte dann zu Viermastbarken wie die „Passat“ oder sogar Fünfmastbarken, die speziell in Deutschland noch nach dem Ersten Weltkrieg als Frachtsegler gebaut worden waren und zum Teil heute noch weltweit als Schulschiffe oder Traditionssegler im Betrieb sind.
Der Anblick dieser Schiffe oder gar der Aufenthalt an Bord ist für geneigte Menschen ein sentimental geprägter Genuss. Das Leben der Mannschaften war hingegen nicht immer leicht und immer ein Knochenjob. Die tragischen Ereignisse auf der Dreimastbark „Gorch Fock“ sind uns allen ja noch im Gedächtnis.
Uwe Meyer 97753 Karlstadt
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