Es war Liebe auf den ersten Blick, gesteht Hilde Versch, als sie 1946 durch die Vertreibung aus dem Sudetenland nach Hasloch kam und Georg Versch kennen lernte. Vier Jahre später, am 11. August 1950 heiratete das Paar. Die standesamtliche Trauung vollzog der damalige Haslocher Bürgermeister Jakob Haas, die kirchliche Trauung war in der Stiftskirche zu Wertheim.
37 Jahre war Georg Versch alt, als er seine Hilde ehelichte und galt damit als "Spätberufener." Seine junge Frau, Jahrgang 1929, war durch seinen Fernfahrer-Beruf, schon von Beginn der Familiengründung oft allein. Seinen enormen Fleiß und seine Schaffenskraft stellte er der Firma Versch Baustoffhandel und Transporte, in der er Teilhaber war, zur Verfügung. Zeitig in der Früh rollte sein Lastzug aus Hasloch um Frachtgut in alle Gegenden der Bundesrepublik zu bringen. Oft kam er erst spät in der Nacht zurück. Viele Male hätte er die Erde umrundet, was die Kilometer anbelangt, die er mit seinem Lastzug zurücklegte - und das alles ohne jeglichen Unfall.
Bis weit nach dem Rentenalter arbeitete Georg Versch im Betrieb mit und noch im 85. Lebensjahr verging kein Tag, an dem er nicht in seinem Geschäft vorbei schaute. Durch seine Bescheidenheit und Freundlichkeit ist "Schorsch", wie er allgemein genannt wird, auch über seinen Heimatort Hasloch hinaus beliebt. Als passionierter Waidmann ist er in der Jägerschaft weit bekannt. Noch immer betreibt er die Jagd aktiv, und selbst bei Drück-Jagden, die vom Jäger hohe körperliche Kondition erfordern, war er in den Wintermonaten am Anfang des Jahres dabei.
Hilde Versch, geborene Stöhr, stand zu ihrem Mann - sowohl zu seinem Beruf als auch zu seinem Hobby. Sie zog drei Kinder groß und es gratulierten neben den Schwiegersöhnen und der Schwiegertochter, sechs Enkel und zwei Urenkel. Über diese freut sich das Jubelpaar besonders.
In der Kirchengemeinde war Hilde Versch nicht untätig. Sie war Mitbegründerin des Kirchenchores und sammelte viele Jahre die Diakonie-Spende ein. Auch im Seniorenkreis war sie aktiv.
Begonnen hatte der "goldene Hochzeitstag" erst einmal mit einem Dankgottesdienst in der evangelischen Kirche Hasloch. Nach dem Gottesdienst standen die Turn-Frauen Spalier und auch die Mitglieder der Osteoporose-Gruppe Kreuzwertheim-Marktheidenfeld gratulierten dem Jubelpaar herzlich. Abends wurde in Hasselberg im Gasthaus "Hirschen" gefeiert, wo die Jagdhornbläser aus Marktheidenfeld dem Jubelpaar ein musikalisches Ständchen darbrachten. In Vertretung des BJV-Vorsitzenden Hermann Fischer gratulierte Klaus Seubert namens der Jägerschaft dem Jubelpaar.