Der Wettergott hat es am Samstag nicht gut mit den Countryfans gemeint. Kurz vor 16 Uhr und dem Beginn des ersten Country- und Linedance-Open-Airs vor dem Gasthof „Zur Linde“ in Kleingemünden öffnete der Himmel seine Schleusen. Davon lassen sich jedoch richtige Cowboys und -girls nicht abhalten.
Den wichtigsten Regenschutz hatten die Tänzer aus Hammelburg schon in Form eines Cowboyhutes auf dem Kopf. Noch bevor die ersten Zuschauer eintrudelten, tanzten sie sich auf der großen Holzterrasse vor dem Gasthof gegenüber dem Huttenschloss ein und warm.
Open-Air statt Training
„Zu jedem Lied gibt es eine einstudierte Choreografie“, erklärte Jürgen Brand, der verschiedene Musikstücke auf seinem Laptop zusammengestellt hatte. Die Tanzgruppe trainiert normalerweise in Hammelburg und wird von der Gemündenerin Martina Schmidt geleitet. Die Wirtsleute vom Gasthof „Zur Linde“ haben zum Üben des Öfteren ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. So war die Idee entstanden, einmal ein Open-Air für alle Countryfreunde in Gemünden stattfinden zu lassen.
Eigens für die Veranstaltung gab es auch eine besondere Speisekarte: Zur Auswahl standen Chili con Carne und Westernschnitzel. Sobald Jürgen Brand das erste Lied ertönen ließ, sammelten sich mal mehr, mal weniger Tänzer auf der zur Bühne umfunktionierten Holzterrasse des Gasthofes.
Im Gegensatz zum Squaredance gibt es beim Linedance keinen Ansager, der einen Richtungswechsel vor gibt. Die einstudierten Choreografien zu den Liedern können auch von Tanzgruppe zu Tanzgruppe variieren.
Mit Regenschirm und -jacke
Die Musik verbreitete sofort gute Laune, und trotz dem immer stärker werdenden Regen ließen sich die Countryfreunde die Stimmung nicht vermiesen. Standesgemäß mit Cowboystiefeln und mit nicht so standesgemäßen Hilfsmitteln wie Regenschirm und Regenjacke wurde fröhlich weiter getanzt.
„Music is my life“, nennt der Karlstadter Jürgen Brand sein Lebensmotto, der an diesem Tag nicht nur als DJ fungierte, sondern auch mit den anderen das Tanzbein schwang. Vor 15 Jahren ist er zum Linedance gekommen. Ob paarweise, im Karree oder mit Kind auf dem Arm – es wurden viele Varianten vorgeführt, wobei eindeutig der Spaß im Vordergrund stand.
Der geplante Workshop, an dem Zuschauer einen Tanz mit 64 „counts“, das heißt 64 Schritten erlernen sollten, fiel dann leider doch sprichwörtlich ins Wasser. Im kommenden Jahr soll trotzdem wieder ein Open Air stattfinden.