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Lohr: Lohr nimmt Abschied: Trauerfeier in der Stadtkirche nach dem Tod eines 14-Jährigen

Lohr

Lohr nimmt Abschied: Trauerfeier in der Stadtkirche nach dem Tod eines 14-Jährigen

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    Zum Trauergottesdienst in die St.-Michael-Kirche in Lohr kamen am Dienstag mehr als 500 Menschen, um von dem mutmaßlich getöteten 14-Jährigen Abschied zu nehmen.
    Zum Trauergottesdienst in die St.-Michael-Kirche in Lohr kamen am Dienstag mehr als 500 Menschen, um von dem mutmaßlich getöteten 14-Jährigen Abschied zu nehmen. Foto: Fabian Gebert

    Am Dienstagnachmittag hat in Lohr in der Stadtpfarrkirche St. Michael der Trauergottesdienst für den am vergangenen Freitag getöteten 14-Jährigen stattgefunden. Ein Gleichaltriger hatte ihn mutmaßlich durch eine Schussverletzung tödlich verletzt. Mehr als 500 Menschen kamen zum italienisch-deutschen Gottesdienst.

    Nicht alle der überwiegend jugendlichen Trauernden fanden einen Platz. Viele mussten während des rund einstündigen Gottesdienstes stehen oder vor den Kirchentüren warten. Auf Wunsch der Familie, darunter einige Trauergäste aus Neapel, hielt Stadtpfarrer Sven Johannsen den Katholischen Gottesdienst überwiegend in italienischer Sprache. Es sei dennoch wichtig, sagte er, dass alle die Gelegenheit zur Trauer hätten.

    Vor dem Altar erinnerte ein Foto an den verstorbenen Jungen. Daneben lagen weiße Blumenkränze, unter anderem mit letzten Grüßen der Familie für eine "gute Reise, Kleiner" ("Buon Viaggio Picollo") und ein Basketball.

    Sven Johannsen: Unvorstellbare Trauer und Schmerzen über den Tod des 14-Jährigen in Lohr

    Johannsen sagte, dass die Versammelten jetzt mit einer unvorstellbaren Trauer und Schmerzen über den Tod des Jungen leben müssten. "Wir alle sind überfordert in dieser Situation, auch ich." Viele würden mit Gott hadern. Doch der Glaube gebe Halt. 

    Am Dienstagnachmittag hielt Stadtpfarrer Sven Johannsen in Lohr einen italienisch-deutschen Trauergottesdienst für den am Freitag mutmaßlich getöteten 14-Jährigen.
    Am Dienstagnachmittag hielt Stadtpfarrer Sven Johannsen in Lohr einen italienisch-deutschen Trauergottesdienst für den am Freitag mutmaßlich getöteten 14-Jährigen. Foto: Fabian Gebert

    Die Trauernden, vor allem die Familie des Verstorbenen, müssten lernen, auf eine andere Art mit dem Toten zu leben. Denn: "Das Leben geht weiter" – auch wenn das niemand in der jetzigen Situation, kurz nach dem Tod eines vertrauten und geliebten Menschen hören wolle.

    "Viele Menschen werden in ihren Alltag zurückkehren", so Johannsen. Doch man könne den Tod nicht ungeschehen machen. "Aber auch nicht das, was ihr mit ihm erlebt habt, egal ob gestritten oder gelacht." Sich daran zu erinnern, halte den Jungen in der Erinnerung lebendig.

    Johannsen: Solidarität und Menschlichkeit sollen in Lohr anhalten

    Der Priester wünschte sich, dass Solidarität und Menschlichkeit, "dass ihr euch gegenseitig getröstet und gestärkt habt", weitergehen. "Ich glaube, ihr habt auch die Chance, das Gute aus dieser Situation mitzunehmen, in der ihr füreinander eingestanden seid."

    Lohrs Bürgermeister Mario Paul sprach in der Kirche an die Eltern des Jungen: "Ihre Trauer ist auch unsere Trauer." Er versicherte Mitgefühl, das der Familie Trost spenden solle – auch wenn sich niemand vorstellen könne, was sie durchmache. Für die Familie sei es sehr wichtig, dass das Verbrechen vollständig aufgeklärt werde, damit kein Raum für Spekulationen bleibe, sagte Paul.

    Im Anschluss an den Gottesdienst versammelten sich die Trauernden auf dem städtischen Friedhof. Dort war der Jugendliche in einem weißen Sarg aufgebahrt, geschmückt mit Kerzen, Blumen, Kuscheltieren und zwei Sporttrikots. Die Bestattung in einer Urne wird zu einem späteren Zeitpunkt im Familienkreis stattfinden.

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