Ein Verein aus Lohr kümmert sich um den Erhalt eines Fallschirmjägerdenkmals auf Kreta. Wie kommt das? Nachdem der „Bund Deutscher Fallschirmjäger“ 2001 aufgrund ungeklärter Eigentumsverhältnisse jenes Denkmal „außer Dienst“ stellte, hat sich ein Verein mit Sitz in Lohr gegründet, dessen Zweck es ist, sich um den Erhalt des Denkmals zu kümmern. Der Verein ist eingetragen und als gemeinnützig anerkannt; Vorsitzender ist Oberst a.D. Ernst Richstein.
Das Denkmal wurde im Zweiten Weltkrieg vom Zweiten Bataillon des Fallschirmjäger-Sturmregiments gebaut und ist den Soldaten gewidmet, die bei der Landung auf Kreta gefallen sind. In den letzten Jahrzehnten ist das Denkmal zunehmend verfallen und befindet sich heute nach Ansicht der Vereinsmitglieder „in einem unwürdigen und bemitleidenswerten Zustand“.
Der bereits 2001 von lokalen Gremien der Region Chania gefasste Beschluss zum Erhalt des Denkmals und zur Umsiedelung in die Nähe des Soldatenfriedhofes in Maleme/Kreta, wurde bisher nicht umgesetzt. Der Lohrer Verein bemüht sich nun, die Versetzung und Sanierung des Denkmals ohne öffentliche Gelder aus Deutschland oder Griechenland zu ermöglichen.
Das Denkmal, in Reiseführern als „Deutscher Vogel“ bezeichnet, soll „neben dem Gedenken an die gefallenen deutschen Fallschirmjäger als Mahnmal für den Frieden und Ort der Völkerverständigung dienen“. Wichtig ist dem Verein „die politische Unabhängigkeit und Neutralität“, denn dies sei Voraussetzung für ein vorurteilsfreies Gedenken auch der Toten der ehemaligen Kriegsgegner.
Die engagierten Mitglieder sind „vorsichtig optimistisch“, dass die griechischen Behörden zeitnah die Umsiedlung des Denkmals genehmigen.