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MARKTHEIDENFELD: Ludwig Keller: „Standortwahl nicht zur Farce machen“

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Ludwig Keller: „Standortwahl nicht zur Farce machen“

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    Zur Klausurtagung der Landkreis-CSU und der Suche nach einem Standort für das Zentralklinikum erreichte uns eine Stellungnahme von Ludwig Keller, dem Sprecher der Bürgerinitiative ProMAR, die sich für Marktheidenfeld als Standort eines Zentralklinikums Main-Spessart einsetzt. Darin heißt es:

    „Inhaltlich voranbringen will der CSU-Kreisvorsitzende Thorsten Schwab den Landkreis Main-Spessart, unter anderem mit einer Krankenhausreform. Die Entscheidungen dafür hat laut Schwab die CSU gemeinsam mit der SPD auf den Weg gebracht. Offenbar wurde dabei gleich auch der Standort des neuen Zentralkrankenhauses abgesprochen. Denn schon im Dezember verkündete der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, seine Fraktion werde geschlossen für einen Neubau am Bezirkskrankenhaus in Lohr stimmen.

    Alles also von langer Hand eingefädelt? Berichte über die jüngste Klausurtagung der CSU verstärken diesen Eindruck. CSU-Bezirksrat Johannes Sitter wird nicht müde, die angeblichen Vorteile am Standort Bezirkskrankenhaus zu loben. Merkwürdig, wie man sich für diesen selbst in Lohr umstrittenen Standort ins Zeug legt. Läuft hier so etwas wie Kompensation für Lohr, nachdem der Bezirk in Einrichtungen an anderen Standorten investiert?

    Auch das Verhalten von Lohrs Bürgermeister Mario Paul gibt zu denken. Bei einem Ortstermin kanzelte er seinen Amtskollegen aus Gemünden regelrecht ab. Die dortigen Flächen seien als Standort des Klinikums völlig ungeeignet. Lohr tritt dominant auf. Hier sitzen nicht nur die leitenden Klinikärzte, sondern auch einflussreiche politische Strategen. Jeder Versuch, am Standort Lohr zu rütteln, wird umgehend gekontert. Das lähmt den Mut zum Widerspruch, innerhalb und außerhalb des Kreistages.

    Wird unter solchen Vorzeichen die anstehende Entscheidung über den Standort des Klinikums nicht zur Farce? Was sollen die derzeit laufenden Untersuchungen über die Eignung möglicher Standorte, wenn sich eine Mehrheit im Kreistag längst abgesprochen hat? Wenn das Ergebnis ohnehin feststeht, hätte man sich Geld und Aufwand sparen können. Glaubt man im Ernst, dass die Bevölkerung das nicht durchschaut?

    Das Mammutprojekt Zentralkrankenhaus sprengt die in Main-Spessart vertrauten Dimensionen. Sind die Zahlen, die bisher im Umlauf sind, überhaupt realistisch? Derartige Großprojekte müssen mit spitzem Bleistift genauestens durchgerechnet werden, einschließlich sämtlicher Nebenkosten. Sonst werden sie rasch zum Fass ohne Boden.

    Die Höhe der Investition muss in den wirtschaftlichen Gesamtrahmen passen. Übernimmt sich der Landkreis finanziell, kann ihn das an den Abgrund führen. Frühzeitige Festlegung auf eine bestimmte Lösung trübt den Blick für Risiken. Gefordert ist weitsichtiges, abwägendes Handeln und nicht Prahlerei über politische Bündnisse mit fragwürdiger Zielsetzung.“

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