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Esselbach: Mäßige Beteiligung an Demo im Esselbacher Industriegebiet: Die Uhrzeit war wohl schuld

Esselbach

Mäßige Beteiligung an Demo im Esselbacher Industriegebiet: Die Uhrzeit war wohl schuld

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    Auch in Esselbach zeigten Mitarbeiter im Rahmen des IG-Metall-Aktionstags gegen Arbeitsplatzabbau bei den Automobilzulieferern Flagge.
    Auch in Esselbach zeigten Mitarbeiter im Rahmen des IG-Metall-Aktionstags gegen Arbeitsplatzabbau bei den Automobilzulieferern Flagge. Foto: Ernst Dürr

    Im Rahmen einer "mutigen Mittagspause" standen am Freitag um 12 Uhr ein Dutzend Mitarbeiter des Autozulieferers Waldaschaff Automotive vor dem Werkstor im Esselbacher Industriegebiet Bärnroth. Das Unternehmen hat gut 1000 Beschäftigte, davon knapp 600 in Esselbach und über 400 in Waldaschaff. Auch in Waldaschaff demonstrierten zeitgleich etwa 30 Männer und Frauen der Automotive-Belegschaft. Waldaschaff Automotive befindet sich zu 100 Prozent in chinesischem Eigentum. Der Betrieb gehört seit 2015 zur chinesischen Lingyun Industrial Group. Produziert werden unter anderem Batteriekästen und High-Tech-Stoßstangen.

    Aktuell ist bei Waldaschaff Automotive allerdings kein Arbeitsplatzabbau geplant, was mit ein Grund für die zahlenmäßig geringe Beteiligung am Protest sein dürfte. Auch war im Bärnroth die Frühschicht bereits eine Stunde vorher zu Ende, weshalb wohl wenige Beschäftigte im Betrieb waren. Auf die ungünstige Zeit angesprochen, verwies Samantha Bosch von der IG Metall Aschaffenburg auf die vorher notwendige Unterstützung in Dorfprozelten: "Magna hatte Priorität." Beim Spiegelhersteller Magna Mirrors sollen der für Mitte 2025 angekündigten kompletten Werksschließung 500 Arbeitsplätze zum Opfer fallen. Deshalb gab es dort am Freitag von 10 bis 17 Uhr einen Warnstreik, an dem die komplette Frühschicht teilnahm.

    Kritik an Geschäftsleitungen

    In Esselbach kritisierte Bosch die Geschäftsleitungen der Unternehmen der Region, die leider nicht alles daran setzen würden, Arbeitsplätze zu sichern. Vielfach lehne man sich zurück und erwarte, dass die Politik handle. Die Produktion vor Ort müsse aber erhalten werden, denn daran hingen Familien und Existenzen. Leidtragende seien bei Arbeitsplatzverlagerung und Stellenabbau immer die Menschen. "Wir werden nicht akzeptieren, dass Stellen ins Ausland verschoben werden."

    Georg Hasenstab, Betriebsratsvorsitzender von Waldaschaff Automotive, forderte zusammen mit seinem Betriebsratskollegen Thilo Seiler finanzielle Mittel, die die Firmen in die Lage versetzen sollen, um angesichts des Wandels ihre Mitarbeiter besser zu qualifizieren. Hilfreich wären Fördertöpfe, die Autozulieferern helfen könnten, Innovationen voranzubringen. "Magna ist nicht weit weg", warnte er. "Wir haben auch hier schwer mit dem Kostendruck zu kämpfen, der kaum an die Abnehmer weitergegeben werden kann." Insbesondere Materialengpässe, schwankende Abrufzahlen und hohe Energiekosten erschwerten die Produktion bei Waldaschaff Automotive und anderen Zulieferbetrieben der Region.

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