Vor der Diskussionsrunde über das „Bundesteilhabegesetz“ der SPD-Bundestagsfraktion im Hotel „Zur schönen Aussicht“ in Marktheidenfeld (wir berichteten) besuchten Kerstin Tack, behindertenpolitische Sprecherin der SPD-Bundesfraktion, Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel und Landtagsabgeordneter Georg Rosenthal die Mainfränkischen Werkstätten in Marktheidenfeld.
Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der Mainfränkischen Werkstätten, Werner Pflaum, sagte, dass das Bundesteilhabegesetz schon lange auf die Verabschiedung warte – 2016 solle es jetzt endlich so weit sein. Mit diesem Gesetz soll die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen verbessert werden.
In dem Gespräch, an dem auch der Geschäftsführer der Mainfränkischen Werkstätten, Dieter Körber, und der Leiter der Marktheidenfelder Werkstatt, Reiner Albert, teilnahmen, wurde die Situation von Menschen mit Behinderung rund um die Themen Selbstbestimmung, Wahlrecht und Teilhabe am Arbeitsleben erörtert. Insbesondere wurden zukünftige Arbeitsformen vorgestellt, die individuell auf die Werkstattbeschäftigten zugeschnitten sind.
Pflaum stellte den hohen Gästen die Mainfränkischen Werkstätten vor. So arbeiten dort insgesamt rund 1300 Menschen mit Behinderung. Außerhalb der Werkstätten gibt es noch etwa 300 alternative und betriebliche Arbeitsplätze, zum Beispiel in der Garten- und Landschaftspflege, im Tierpark Sommerhausen, im Theater Augenblick oder in verschiedenen Integrationsbetrieben.
Stolz sind die Mainfränkischen Werkstätten auf ihr Projekt „Inklusiv! Gemeinsam arbeiten“ (wir berichteten ebenfalls). Dabei sollen gemeindenahe Arbeitsplätze für Werkstattbeschäftigte auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt entwickelt und vermittelt werden.
Zum Abschluss wandte sich Geschäftsführer Körber mit einer Bitte an die Politiker: „Denken Sie bei der anstehenden Planung des Bundesteilhabegesetzes daran, dass die seit Jahrzehnten bestehenden Einrichtungen – wie es die Mainfränkischen Werkstätten sind – mit all ihren Erfahrungen und mit ihrem Einsatz für die Menschen mit Behinderung ein Segen sind. Es ist außerordentlich wichtig, dass die auf die Werkstattbeschäftigen zugeschnittenen, sicheren Arbeitsplätze erhalten bleiben.“