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Gemünden: Mainradweg-Sperrung bei Gemünden: Umleitung ja, Geschwindigkeitsbeschränkung nein

Gemünden

Mainradweg-Sperrung bei Gemünden: Umleitung ja, Geschwindigkeitsbeschränkung nein

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    Bei der Umleitung des Radweges über die MSP11 soll auf Radfahrende hingewiesen werden. Der Antrag auf Geschwindigkeitsbegrenzung wurde jedoch abgelehnt.
    Bei der Umleitung des Radweges über die MSP11 soll auf Radfahrende hingewiesen werden. Der Antrag auf Geschwindigkeitsbegrenzung wurde jedoch abgelehnt. Foto: Jennifer Weidle

    Weil die Bahn Tiefbauarbeiten macht, ist der Mainradweg demnächst gesperrt. Besonders die fehlende Umleitung für den Abschnitt zwischen Gemünden und Wernfeld sorgte bei Radfahrenden für Diskussionen. Die Total-Sperrung über mehrere Monate schneidet mehrere Ortschaften von einer sicheren Fahrradstrecke nach Gemünden ab.

    "Die B26 ist für Fahrradfahrer lebensgefährlich", so eine Radlerin, die regelmäßig mit Kindern den Radweg nutzt. Die Verbindung über Gemünden-Grautal (St 2303) sei mit ihrer starken Steigung und dem Schwerlastverkehr nicht besser. Nun hat das Landratsamt Main-Spessart (LRA) in Abstimmung mit der Stadt Gemünden Weiteres bekanntgegeben.

    Umleitung über die MSP11

    "Für den Abschnitt Gemünden bis Wernfeld-Fußgängersteg ist eine reine Radweg-Lösung leider nicht umsetzbar", so Markus Rill, Pressesprecher des LRA. Für die Dauer der Bauarbeiten werde daher die Landstraße MSP 11 auf der linken Mainseite als Umleitungsstrecke für Radfahrende ausgeschildert. Außerdem werden Autofahrende, so Rill, gesondert auf den Radverkehr und die gebotene Rücksichtnahme auf dem Streckenabschnitt hingewiesen.

    Ein Antrag der Stadt Gemünden, auf der MSP 11 eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Autofahrende zu etablieren, wurde vom LRA jedoch abgelehnt. Und das, obwohl laut einer Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) Auto-Geschwindigkeiten von über 70 Stundenkilometer die Zahl der verletzten und toten Radfahrerinnen und Radfahrer maßgeblich nach oben treiben.

    Pro Woche vier tote Radfahrer auf deutschen Landstraßen

    "Das Hauptproblem ist, dass Radfahrende auf Landstraßen immer wieder übersehen werden", sagt UDV-Leiterin Kirstin Zeidler. Häufigste Unfallursache seien in 41 Prozent der Fälle Zusammenstöße mit Autos, wobei Autofahrende den Unfall auch meist verursachten (59 Prozent). Vier tote und 58 schwerverletzte Radfahrende – so die Unfallbilanz einer durchschnittlichen Woche auf deutschen Landstraßen.

    "Schnelle Autos und ungeschützter Radverkehr gehören wegen der großen Geschwindigkeitsunterschiede nicht auf eine Fahrbahn", kritisiert Zeidler. Auf Landstraßen gebe es jedoch anders als innerorts keine Vorgabe, dass bei mehr als 50 Stundenkilometern der Autoverkehr vom Radverkehr zu trennen ist.

    Gesetzliche Vorgaben lassen keinen Schutz von Radfahrenden zu

    Auf der MSP 11 habe die Abstimmung mit der Polizei ergeben, so Rill, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung für die Zeit der Baumaßnahme nicht erfüllt seien. "Radfahren auf der MSP 11 ist generell erlaubt, und der motorisierte Verkehr hat jederzeit mit Radfahrenden zu rechnen", betonte Markus Rill. Zudem sei die Verkehrsbelastung auf der MSP 11 vergleichsweise niedrig. Hingegen wurde bei Lohr in einer ähnlichen Situation im März eine Verkehrsbeschränkung auf 70 km/h ausgeschildert.

    Stadt Gemünden bittet um Verständnis

    Die Stadt Gemünden und das Landratsamt Main-Spessart bitten um Verständnis für die Einschränkungen, die nach Neujahr beginnen und bis April 2025 andauern werden. Ursprünglich war die Baumaßnahme gemäß LRA bereits für den Sommer 2024 vorgesehen. Sie wurde bewusst in die Wintermonate mit weniger Radverkehr verschoben, um die Beeinträchtigung des Radverkehrs möglichst gering zu halten.

    Wenn es sich nicht vermeiden lässt, sorgen folgende Aspekte für mehr Sicherheit für Radfahrende auf Straßen:Für Autofahrerinnen und Autofahrer:- Abstände einhalten: Autofahrerinnen und -fahrer müssen außerorts mindestens zwei Meter seitlichen Abstand zu fahrenden Rädern einhalten. Dies soll dafür sorgen, dass Radfahrende im Falle eines Sturzes nicht überrollt werden.- Geschwindigkeit reduzieren: Vor allem an unübersichtlichen Stellen – auf der MSP11 zum Beispiel die langgezogene Rechtskurve vor Kleinwernfeld – Fuß vom Gas nehmen. Für Radfahrende:- Helle Kleidung mit Reflektoren – günstige Möglichkeit ist eine Warnweste – und Licht sorgen für mehr Sichtbarkeit. Vor allem für gute Sichtbarkeit von hinten sorgen.Quelle: vcd/udv (jen)

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