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Manchmal war Sägemehl im Essen

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Manchmal war Sägemehl im Essen

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    Duftendes, würziges Kommissbrot buk im mobilen Feldbackofen von
Bäckermeister Martin Schiffer beim Museumsbackfest des Rimparer
Bäckereimuseums. Lehrling Frank Schwertfeger und der kleine Max halfen ihm
dabei.
    Duftendes, würziges Kommissbrot buk im mobilen Feldbackofen von Bäckermeister Martin Schiffer beim Museumsbackfest des Rimparer Bäckereimuseums. Lehrling Frank Schwertfeger und der kleine Max halfen ihm dabei. Foto: FOTO EVA-MARIA KESS

    Einst waren die ein Kilo schweren Brote die Hauptnahrung deutscher Soldaten. Schiffer ist der Museumsbäcker im Stammheimer Museum für Zeitgeschichte (www.militaer-museum.de) und kennt sich mit der Historie der Feldbäckereien bestens aus.

    Hier ist sein Rezept für Kommissbrot, gerechnet für viele Esser: Neun Kilo 997er Roggenmehl, ein Kilo 1050er Weizenmehl, 240 Gramm Salz, vier Kilo Sauerteig und neun Liter Wasser - das ergibt zehn Kommissbrote, wie sie Bäckermeister Martin Schiffer noch heute jeden Tag als Kastenbrot in seinen Filialen in Würzburg verkauft.

    Im Zweiten Weltkrieg sollte jeder Soldat jeden Tag eines dieser Brote bekommen, allerdings nicht frisch aus dem Backofen, sondern zwei Tage alt - "sonst hätten die Soldaten das Brot zu schnell gegessen", meint Schiffer. Je nach Frontlage wurde dem Standardrezept mal Maismehl, mal mehr Weizenmehl, im Kampf um Stalingrad auch Sägemehl beigemischt, um überhaupt noch genug Brot backen zu können.

    Der Name "Kommissbrot" stammt bereits aus dem 18. Jahrhundert, als während der Napoleonischen Kriege so genannte "Kommissionäre" Brot und andere Lebensmittel zur Versorgung der Truppen kauften.

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