Jährlich besucht Maria Müller aus Chemnitz ihre Freundin Roswitha Kaltofen, die seit einigen Jahren in Glasofen (Lkr. Main-Spessart) lebt, auf der Laurenzi-Messe in Marktheidenfeld. Sie kennen sich seit ihrer gemeinsamen Schulzeit im Erzgebirge, und haben sich trotz Familiengründung und Umzügen nie wirklich aus den Augen verloren. Stolz erzählt Müller beim Seniorennachmittag im Festzelt von einer Freundschaft, die nun schon 61 Jahre hält.
Mit acht Jahren kam Maria Müller 1958 aus Jugoslawien nach Zwönitz im sächsischen Erzgebirge. In der Schule lernte sie Roswitha Kaltofen kennen. "Wenn du damals als Ausländer kamst, warst du ein Exot", sagt Müller, "aber Roswitha hatte das nicht so empfunden." Gleich am ersten Schultag fragte sie Müller, ob sie sich nicht neben sie setzen wolle. Fortan waren die beiden unzertrennlich, trafen sich nach der Schule und erledigten gemeinsam Hausaufgaben. "Wir haben eigentlich alles zusammen gemacht", erinnert sich Müller.
"Eine Freundschaft, die muss man pflegen."
Maria Müller ist seit 61 Jahren mit Roswitha Kaltofen befreundet.
Jedes Jahr "Züngle" auf der Laurenzi-Messe
"Eine Freundschaft, die muss man pflegen", weiß die Chemnitzerin. Beide gründeten Familien, Kaltofen zog nach der Wende in den Marktheidenfelder Stadtteil Glasofen. Trotzdem hielten die beiden Kontakt. Vor etwa 10 Jahren machte Kaltofen den Vorschlag, sich doch mal auf der Laurenzi-Messe zu treffen. Aus dem gemeinsamen Besuch wurde dann eine Tradition. Jedes Jahr besucht Müller seitdem ihre Freundin auf dem Volksfest und bleibt über die ganze Messe.
"Laurenzi muss einfach sein, hier ist es sogar schöner als auf der Wies'n", sagt Müller. Ihr Highlight, neben ihrer Freundin natürlich, seien "Züngle". Die Schweinezungen hole sie sich immer beim Stand der Metzgerei Pfister auf der Messe. "Zuhause gibt's die nicht", erzählt die Chemnitzerin. Außerdem freue sie sich jedes Jahr auf die entspannte und freundliche Atmosphäre auf dem Volksfest.