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Marktheidenfeld: Stadträte streiten über Förderung für energieeffizientes Bauen

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Marktheidenfeld: Stadträte streiten über Förderung für energieeffizientes Bauen

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    Bringen 5000 Euro Zuschuss einen Bauherren dazu, beim Hausbau Niedrigenergiestandards einzuhalten? Der Marktheidenfelder Stadtrat will das Förderprogramm überdenken. (Symbolbild)
    Bringen 5000 Euro Zuschuss einen Bauherren dazu, beim Hausbau Niedrigenergiestandards einzuhalten? Der Marktheidenfelder Stadtrat will das Förderprogramm überdenken. (Symbolbild) Foto: Gina Sanders

    Lebhaft diskutiert wurde im Marktheidenfelder Stadtrat am Donnerstag über den städtischen Zuschuss für Bauherren, die ihre Wohnhäuser nach den KfW-Effizienzhausstandards 55 oder 40 planen und bauen. Bisher bekommen sie einen Zuschuss von einmalig 5000 beziehungsweise 10 000 Euro. Das Förderprogramm hat die Stadt 2016 aufgelegt, Ende des Jahres läuft es aus. 

    Die Bürgerinitiative "Projektgruppe Energie" hatte vorgeschlagen, das Programm um zwei Jahre zu verlängern. Schluss wäre dann Ende 2023. Das erschien der Projektgruppe auch daher sinnvoll, weil ab 2024 eventuell neue Energieeffizienzstandards gelten. Die Stadtverwaltung sah das ähnlich, hatte in der Beschlussvorlage jedoch nur eine Verlängerung um ein Jahr vorgesehen, um dann Ende 2023 möglicherweise mit neuen Informationen erneut zu entscheiden. 

    Für die CSU-Fraktion sprach sich Helmut Adam dafür aus, die Frist – wie von der Projektgruppe vorgeschlagen – um zwei Jahre zu verlängern. Von der Planung bis zum bezugsfertigen Haus dauere es schließlich schnell eineinhalb Jahre, daher sei die Verlängerung um ein Jahr wenig sinnvoll. Im Gremium erntete er für diesen Vorschlag Kopfnicken.

    Ist das Förderprogramm ein "Feigenblatt"?

    Heinz Richter (proMAR) stellte jedoch das Konzept des Förderprogramms komplett in Frage. Der Zuschuss sei "nichts anderes als ein Feigenblatt": "Bauherren lassen sich nicht von 5000 oder 10 000 beeinflussen bei der Entscheidung, ob sie nach Energiestandards bauen", so seine Auffassung. KfW-Häuser würden schon aus anderen Töpfen genug gefördert.

    Er kritisierte außerdem, dass die Sanierung von Altbauten im Ortskern nicht gefördert wird - obwohl sie gegenüber einem Neubau den Vorteil haben, dass sie keine weitere Fläche versiegeln. "Sozial ist das auch nicht, denn nur wer sich bauen leisten kann, bekommt Geld", argumentierte er weiter. "Ich kann nicht verstehen, wie die Stadt auf so eine Idee kommen kann." Er schlug vor, das Geld besser in andere Projekte zum Klimaschutz zu investieren. 

    Burkhard Wagner (Freie Wähler) und Martin Harth (SPD), beide auch 2016 schon Mitglieder des Stadtrats, verteidigten die Idee des Förderprogramms. "Das war vor Jahren ein Startpunkt in bester Absicht", so Wagner. "Der Zuschuss sollte die Leute dazu bringen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Heute sind wir da sicher weiter", sagte Harth.

    Sanierung im Altort sollte auch gefördert werden

    Beide stimmten Richter aber insoweit zu, als dass das Förderprogramm überarbeitet werden müsste. "Altbauten sollten wir einbeziehen, das würde ich gerne als Prüfauftrag an die Verwaltung geben", sagt Wagner. Harth kritisierte Richter dafür, den Vorschlag der Projektgruppe Energie derart abzukanzeln. "Das ist doch die Bürgerbeteiligung, die wir uns immer wünschen." Er sprach sich dafür aus, das Förderprogramm "geordnet auslaufen" zu lassen und es daher um zwei Jahre zu verlängern.

    Dem Beschlussvorschlag von Helmut Adam stimmte schließlich die Mehrheit des Stadtrates zu. Das Förderprogramm wird um zwei Jahre verlängert, Bewerber müssen ihren Antrag bis zum 31. Dezember 2023 stellen und die Häuser bis zum 31. Dezember 2024 bezugsfertig sein. Gegenstimmen gab es von Richter und seinen Fraktionskollegen Caroline Kutz und Klaus Hock.

    Förderung von NiedrigstenergiehäusernDer Zuschuss wurde in Marktheidenfeld bisher 24 Mal ausgegeben: zwölf Bauherren eines Effizienzhauses 55 erhielten je 5ooo Euro, zwölf Bauherren bauten nach dem KfW-Effizienzhaustandard 55, also ein Passivhaus oder besser, und erhielten jeweils 10 000. Nach Informationen der Stadtverwaltung liegen aktuell drei Ankündigungen von Bauherren für eine Förderantrag vor.Quelle: ins

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