Lediglich vier konkrete Änderungswünsche und einen gemeinsamen Antrag hatten die Marktheidenfelder Stadtratsfraktionen zum Haushaltsentwurf für das kommende Jahr. Zunächst war jedoch unklar, ob an diesem Abend überhaupt darüber abgestimmt werden würde, denn Hermann Menig hatte für die SPD beantragt, den Tagesordnungspunkt abzusetzen. Seine Begründung: Erst am Abend zuvor hätten die Stadtratsmitglieder die endgültige Fassung erhalten und damit nicht genug Zeit zur Vorbereitung gehabt. Außerdem kritisierte er erneut den aus seiner Sicht zu straffen Zeitplan bei den Haushaltsberatungen. Der Stadtrat stimmte jedoch mit 13 zu 9 Stimmen gegen die Absetzung.

Einstimmig beschlossen wurde der gemeinsame Antrag aller Fraktionen, die Haushaltsansätze für die Jugend-, Sport- und Vereinsförderung zu bündeln. 140.000 Euro sollen für die Vereins- und Jugendförderung bereitgestellt werden, 50.000 Euro als Investitionsförderung für Bauprojekte. Alle bisherigen Ansätze sollen im Gegenzug gestrichen werden.
Defizit bei der Jugendarbeit soll geringer ausfallen
Die CSU-Fraktion hatte zwei Änderungsanträge gestellt. Zum einen will sie den Haushaltsansatz für das Defizit in der Jugendpflege auf maximal 300.000 Euro begrenzen, von der Kämmerin angesetzt waren 357.000 Euro. Christina Herrmann erklärte in der Sitzung, sie habe mit Stephanie Namyslo von der städtischen Jugendarbeit gesprochen, möglich wäre ein Defizit von 325.000 Euro. Mit dieser Zahl zeigte sich die CSU einverstanden.

Kritik an dieser aus seiner Sicht "willkürlichen Streichung" kam von Martin Harth (SPD), Heinz Richter (proMAR) wandte ein, dass der Großteil Personalkosten seien und für deren Einstellung habe man sich ja aktiv entschieden. Schließlich stimmten die Räte einstimmig dafür, im Haushalt ein Defizit von maximal 325.000 Euro festzuhalten.
Mit zwei Gegenstimmen angenommen wurde der CSU-Antrag, den Ansatz für die Planungskosten für die Bauhof-Erweiterung zu streichen.
Sanierung der Kreuzbergstraße soll vorgezogen werden
Die Freien Wähler hatten beantragt, die mittelfristigen Haushaltsansätze für die Sanierung der Kreuzberg- und der Obertorstraße zu verschieben. Für die Kreuzbergstraße sollen in den Jahren 2026 und 2027 1,33 Millionen Euro bereitstehen, die Ansätze für die Obertorstraße (905.000 Euro) sollen in die Jahre 2027 und 2028 geschoben werden. Das Gremium stimmte mit drei Gegenstimmen zu.
Außerdem stimmte der Stadtrat einstimmig für den Antrag der Freien Wähler, für die Bauarbeiten am Friedhof Marienbrunn 30.000 Euro mehr zur Verfügung zu stellen. Das sei vor allem für Parzelleneinfassung gedacht, erklärte Burkhard Wagner auf Nachfrage.
Kämmerin Christina Herrmann erklärte, sie werde außerdem die übrigen Anregungen aus den Haushaltsreden zusammenfassen und mit den betreffenden Abteilungen über weitere Einsparmöglichkeiten beraten.