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MARKTHEIDENFELD: Martinsbräu lagert Flaschenabfüllung aus

MARKTHEIDENFELD

Martinsbräu lagert Flaschenabfüllung aus

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    Flaschenbier aus Hädefeld: Die Martinsbräu lässt künftig ihre Kronkorkenflaschen in Schweinfurt abfüllen. Gebraut wird weiter in Marktheidenfeld, versichert Chefin Maria Martin (ganz vorne rechts).
    Flaschenbier aus Hädefeld: Die Martinsbräu lässt künftig ihre Kronkorkenflaschen in Schweinfurt abfüllen. Gebraut wird weiter in Marktheidenfeld, versichert Chefin Maria Martin (ganz vorne rechts). Foto: Foto: MARTINSBRÄU

    (jogi) Der Schritt, die Flaschenbierabfüllung auszulagern, ist Maria Martin und ihrem Team sehr schwer gefallen. Doch für die Marktheidenfelder Martinsbräu war er eine notwendige und wirtschaftliche Entscheidung. Der so genannte Füller, das Herz einer jeden Abfüllanlage, ist inzwischen gut 40 Jahre alt – und bereitete der traditionsreichen Brauerei immer wieder Qualitätsprobleme.

    „Problem war die viel zu hohe Sauerstoffaufnahme beim Füllen der Flaschen. Das wirkt sich negativ auf den Geschmack der Biere aus“, erklärt Firmenchefin Maria Martin. Diese Qualitätsbeeinträchtigungen mussten so schnell als möglich gestoppt werden. Es gab nur zwei Alternativen: den Kauf eines neuen Füllers, verbunden mit einer Investition von rund 600 000 Euro, oder die Auslagerung der Füllerei.

    „Diese Entscheidung fiel uns sehr schwer, da wir bisher fast alle Biere in der Brauerei abgefüllt haben. Abgesehen von den hohen Kosten wäre die Investition in einen neuen Füller nur dann wirtschaftlich, wenn die Flaschenfüllanlage täglich ausgelastet wäre“, sagt Martin. Die Entscheidung sei schweren Herzens gegen die Tradition, zugunsten von Wirtschaftlichkeit und Qualität, getroffen worden.

    Bereits seit der Einführung der Bügelverschlussflasche im Jahr 2006 lässt die Martinsbräu dieses Gebinde bei der Brauerei Göller in Zeil am Main (Lkr. Haßberge) abfüllen. Nun folgen auch die 0,5- und 0,33-Liter-Kronkorkenflaschen. Sie werden in Zukunft im Brauhaus Schweinfurt in Schweinfurt abgefüllt.

    Mit einem eigenen Tank, der 200 Hektoliter fasst, wird das gebraute Bier nach Schweinfurt gefahren. In der Hauptsaison dürften zwei Transporte pro Woche nötig sein, schätzt Maria Martin. Die vollen Flaschen werden dann in Kästen zurück nach Marktheidenfeld gebracht. Die Lieferungen übernimmt das Karbacher Logistikunternehmen Röhrig.

    Zunächst kein Personalabbau

    Über den Schritt, die Flaschenbierabfüllung auszulagern, sind sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Martinsbräu bereits in der vergangenen Woche informiert worden. An alle Kunden wurden entsprechende Schreiben verschickt.

    Personell wird die Entscheidung vorerst keine Veränderungen bringen. „Wir wollen erst über die Hauptsaison kommen und dann schauen, ob wir fest umstrukturieren müssen“, sagt Maria Martin. Anhand der „Erfahrungswerte“ müsse man dann im Herbst weitersehen. An einen Personalabbau sei aber zunächst nicht gedacht.

    „Wir arbeiten ganz bewusst und ausschließlich mit Privatbrauereien zusammen“, erklärt Martin und ergänzt, dass inzwischen viele, auch große Brauereien, aufgrund der Wirtschaftlichkeit ihre Flaschenabfüllung ausgelagert haben. An der Abfüllung der 10-, 20-, 30- und 50-Liter-Fässer ändert sich nichts. Sie werden auch in Zukunft in der Martinsbräu befüllt. „Selbstverständlich brauen wir unser Bier auch weiterhin selbst hier in Marktheidenfeld“, betont die Brauereichefin.

    Den Entschluss, die Flaschenbierabfüllung auszulagern, traf die Martinsbräu-Chefin auch vor dem Hintergrund, dass in der Familienbrauerei in den kommenden zwei Jahren weitere hohe Investitionen anstehen. Zum einen soll die komplette Dampfversorgung der Brauerei modernisiert und in diesem Zusammenhang auf Erdgas umgestellt werden. Zum anderen steht die Erneuerung eines Großteils der Kälteanlage der Brauerei an – eine weitere Entscheidung, die Martin und ihr Team auch vor dem Hintergrund eines effizienten und energiesparenden Brauprozesses gefällt haben.

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