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Würzburg / Main-Spessart: Maskenpflicht in Bayern beendet: Setzen Supermärkte in der Region nun auf ihr Hausrecht?

Würzburg / Main-Spessart

Maskenpflicht in Bayern beendet: Setzen Supermärkte in der Region nun auf ihr Hausrecht?

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    Wenn am Montag, 4. April, die Supermärkte öffnen, gilt in Bayern keine Maskenpflicht mehr für den Einzelhandel.
    Wenn am Montag, 4. April, die Supermärkte öffnen, gilt in Bayern keine Maskenpflicht mehr für den Einzelhandel. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Es wird ein ungewohnter Anblick sein, im Supermarkt wieder die Gesichter der Kundinnen und Kunden zu sehen sind, wenn sie ihre Einkaufswagen vorbei an Regalen mit Zahnpasta, Toast und Tortellini schieben. Denn von diesem Sonntag, 3. April, an schreibt der Freistaat Bayern nicht länger Corona-Masken im Einzelhandel vor. Die Landesregierung empfiehlt angesichts der hohen Infektionszahlen zwar, die Masken in Geschäften weiterhin zu tragen - aber die Pflicht ist weg. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat den Handel dazu aufgerufen, per Hausrecht selbst eine Maskenpflicht in Supermärkten und Geschäften zu verhängen.

    Doch wie sehen das die Betreiber von Einkaufsmärkten in der Region? Was wird am kommenden Montag in den Filialen und Discountern in Unterfranken gelten?

    Edeka-Märkte Trabold: Keine Maskenpflicht per Hausrecht

    Marco Trabold ist verärgert: "Für mich ist es in der aktuellen Lage der falsche Zeitpunkt zu lockern", sagt der Inhaber der Edeka-Märkte Trabold in Würzburg, Eisingen (Lkr. Würzburg), Zellingen und Gemünden (beide Lkr. Main-Spessart). "Die Maske ist lästig, darüber müssen wir nicht reden. Und irgendwann müssen wir zum Alltag zurückkehren. Aber jetzt, wenn die Zahlen gerade so hoch sind, halte ich das für kontraproduktiv."

    "Wenn jetzt noch die Maskenpflicht fällt, ist es vorherzusehen, dass die Ausfälle der Mitarbeiter auch steigen werden."

    Markt-Inhaber Marco Trabold

    Dennoch will Trabold "auf keinen Fall" selbst seine Kundschaft zum Tragen der Mund-Nase-Bedeckung verpflichten. Wenn am Montag seine Märkte öffnen, sei jeder Kunde und jede Kundin willkommen – mit oder ohne Maske. Als Grund für diese Entscheidung verweist Trabold auf seine Angestellten. Wenn Geschäfte selbst eine Maskenpflicht verhängen würden, ginge das "zu Lasten der Beschäftigen". Denn die seien dann wieder den Diskussionen mit der Kundschaft ausgesetzt. "Diese möchte ich meinen Mitarbeitern gerne ersparen", sagt der Marktinhaber.

    Marco Trabold, Inhaber von vier Edeka-Märkten in Würzburg, Eisingen, Zellingen und Gemünden.
    Marco Trabold, Inhaber von vier Edeka-Märkten in Würzburg, Eisingen, Zellingen und Gemünden. Foto: Moritz Baumann

    Der Appell des Gesundheitsministers, dass der Handel von seinem Hausrecht Gebrauch machen soll, um das Tragen von Masken aufrechtzuerhalten, sorgt bei Trabold für Unverständnis: "Der Gesetzgeber macht es sich damit relativ einfach. Die Politik fordert vom Handel ein, was sie selbst nicht schafft. Für mich ist das ein Armutszeugnis."

    Unabhängig von einer Maskenpflicht befürwortet Marco Trabold weiterhin, dass Kundinnen und Kunden freiwillig eine Maske tragen - "auch zum Schutz unserer Mitarbeiter". Aktuell gebe es die "schlimme Situation", dass viele seiner Angestellten krank oder in Quarantäne seien. "Wenn jetzt noch die Maskenpflicht fällt, ist es vorherzusehen, dass die Ausfälle der Mitarbeiter auch steigen werden", sagt der Marktleiter. Er könne seiner Belegschaft nicht vorschreiben, eine Maske zu tragen:  "Dafür gibt es keine gesetzliche Grundlage mehr. Ich kann nur an sie appellieren."

    Wie handhaben Lidl, Aldi und Tegut in Unterfranken den Wegfall der Maskenpflicht?

    Auch viele andere Supermärkte in Unterfranken werden wohl nicht an den Masken festhalten. Ein Sprecher der Schwarz-Gruppe teilt für das Tochterunternehmen Lidl mit: "Sollten die jeweiligen Landesverordnungen die Aufhebung der Maskenpflicht für Kunden vorsehen, werden wir diesen folgen." In Bayern wird es in den Discountern von Montag an also keine Maske mehr brauchen.

    Aldi Süd will sich nach den jeweiligen "Corona-Schutzverordnungen der Bundesländer" richten. "Die darin festgelegten Regelungen werden für uns maßgebend sein", heißt es aus der Pressestelle. Auch dort ist also nicht mit einer selbst vorgegebenen Maskenpflicht zu rechnen. Die Kette will jedoch zum Tragen von Masken ermutigen. "Wird keine Maskenpflicht vorgeschrieben, behalten wir uns eine Empfehlung an Mitarbeiter:innen und Kund:innen vor, weiterhin freiwillig eine Maske zu tragen."

    Aus der Tegut-Zentrale in Fulda heißt es , dass sich das Unternehmen grundsätzlich "an die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Richtlinien des Bundes und der einzelnen Bundesländer" halte. Auf Nachfrage dieser Redaktion, ob das bedeute, dass von Montag an keine Maskenpflicht in Tegut-Lebensmittelmärkten in Bayern mehr gelte, antwortete die Pressestelle schlicht: "Ja".

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