Ein Tisch, ein Stuhl und eine Mineralwasserflasche. Mit seinem neusten Programm „Ich mein's doch nur gut“ unterhielt der Kabarettist Matthias Egersdörfer am Freitagabend bei seinem Auftritt im alten Rathaus das Lohrer Publikum. Der Comedian mit unverkennbarem Hang zum Choleriker erzählte mit meist merkwürdigem Verhältnis zu den Dingen, aber auf eine sympathische Art und Weise, im fränkischen Dialekt unter anderem typische Alltagssituationen. Dabei folgt ein Ausraster auf den nächsten.
Seine Themen reichen über Geschichten aus seinem Leben wie beispielsweise aus seiner Grundschulzeit, über Aufreger auf Grund von simplen Situationen aus dem alltäglichen Leben bis zu seiner ganz persönlichen Offenheit mit dem Thema Sex. Mit meist trockenem Humor schwankte er ständig zwischen Ironie, Improvisation, Begeisterung und seinen Wutanfällen, die schon zu seinem Markenzeichen geworden sind.
Oft nimmt er sich bei seiner ausgelassenen Comedy auch selbst auf die Schippe. Er vermittelt seine Show auf eine sehr direkte Art und wirft auch vor allem bei den sonst verpönten Themen sehr bewusst mit vulgären Ausdrücken um sich – mit Erfolg. Denn im Jahre 2010 erhielt er dafür den „Deutschen Kleinkunstpreis“.
Bei seinem Auftritt im alten Rathaus bezog er auch immer wieder das Publikum spontan in seine Show mit ein, wobei die Kandidaten von seiner dreisten Ausdrucksweise natürlich nicht verschont blieben. Jedoch war das Publikum von 100 Leuten begeistert von seinem Auftritt und nahm auch die eine oder andere unfreiwillige Beteiligung am Programm mit Humor.
Auch Egersdörfer selbst gefiel der Abend und er beendete seine Vorstellung mit dem Ausspruch: „Leutl, ich sag euch eins: Was ihr mit mir und ich mit euch heute Abend erlebt habe, das kann uns keiner nehmen.“
Im Anschluss an die Vorstellung bot er Bücher, CDs und DVDs seiner vorherigen Programme zum signieren an.
Matthias Egersdörfer
In Lauf an der Pegnitz im Nürnberger Land wurde Matthias Egersdörfer 1969 geboren. Nach dem Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und Philosophie sammelte er ab 1993 erste Bühnenerfahrung in diversen Ensembles und Impro-Theatern.
Sein erstes Soloprogramm entstand 2004 unter dem Titel „Alleinunterhalter“. Im Jahr darauf „Mündlich“ mit Heinrich Filsner. Seit 2006 ist er regelmäßig im Berliner Quatsch-Comedy-Club auf ProSieben zu sehen.
Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem „Hamburger Comedy-Pokal“, dem Jurypreis beim Kleinkunstfestival des Berliner Kabaretttheaters „Die Wühlmäuse“, dem Passauer „Scharfrichter-Beil“ und dem „Kabarett-Kaktus“ des Münchner Kleinkunst-Nachwuchsfestivals.