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KARLSTADT: Mehr türkische Gymnasiasten

KARLSTADT

Mehr türkische Gymnasiasten

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    Leichter Aufwärtstrend: Inzwischen besuchen etwa mehr türkischstämmige Schüler das Karlstadter Johann-Schöner-Gymnasium. Eigentlich sind es 33, von denen diese 24 am Fototermin teilnehmen konnten.
    Leichter Aufwärtstrend: Inzwischen besuchen etwa mehr türkischstämmige Schüler das Karlstadter Johann-Schöner-Gymnasium. Eigentlich sind es 33, von denen diese 24 am Fototermin teilnehmen konnten. Foto: FOTO K. HAASE

    In den vergangenen Jahren ist die Zahl der türkischen Schüler stets leicht angestiegen. 1994 gab es mit Haluk Özdemir den ersten Abiturienten. Er studierte anschließend an der FH in Würzburg Betriebswirtschaft und arbeitet heute in Nürnberg bei der Gesellschaft für Konsumforschung. Önder Cora folgte als Zweiter zwei Jahre später.

    Auch jetzt sind in den oberen Jahrgängen türkische Schüler noch dünn gesät. In der 9. bis 13. Jahrgangsstufe sind es je zwei, in der 11. sogar nur einer. Doch in der 8. sind es vier, in der 7. sieben und in der 6. Jahrgangsstufe sogar zehn türkische Gymnasiasten. Die 5. Jahrgangsstufe ist mit nur drei Türken ein Ausreißer.

    Anhand der Staatsangehörigkeit lässt sich die Zahl der türkischstämmigen Schüler nicht ermitteln, sondern anhand der Namen, denn etliche sind deutsche Staatsbürger oder haben die doppelte Staatsbürgerschaft.

    Lediglich in Deutsch hätten manche türkische Schüler Förderbedarf, und in der Mensa gibt es für sie muslimisches Essen. Ansonsten bestünden keine Unterschiede zwischen deutschen und türkischen Schülern, berichten Direktor Albert Häusler und sein Stellvertreter Ludwig Brach.

    So gibt es keine Ausnahmen bei Klassenfahrten und beim Sportunterricht. Türkische Schüler beteiligen sich in der Schülermitverantwortung (SMV), Yücel Coskara war sogar Schülersprecher. Grüppchenbildung nach Nationalitäten findet nicht statt. Teilweise betätigten sich türkische Schülerinnen als Teamsprecherinnen bei Robotergruppen.

    Es gibt keine Fächer, in denen türkische Schüler besonders gut oder schlecht wären. Wer sprachliche Defizite hat, bei dem wirkt sich dies in allen Fächern negativ aus. Speziell für Fünftklässler mit Migrationshintergrund gibt es daher jede Woche nachmittags eine Stunde freiwilligen Deutschunterricht. Einigen empfiehlt die die Schule die Teilnahme dringend. „Die Rückmeldung ist anschließend durchweg positiv, teilweise wurden die Kinder um zwei Notenstufen besser“, freut sich Häusler.

    In den Elternsprechstunden sei festzustellen, dass türkische Eltern teilweise ausgezeichnetes Deutsch sprechen. Die Eltern der Gymnasiasten hätten starkes Interesse am Fortkommen ihrer Kinder und würden Angebote der Schule teilweise intensiver wahrnehmen als deutsche Eltern. So besucht beispielsweise ein Großteil der Sechstklässler die Offene Ganztagsschule, wo es eine geregelte Hausaufgaben- und Freizeitbetreuung gibt und die Kinder nicht in Versuchung geraten, den Nachmittag über vor dem Fernseher oder dem Computer abzuhängen.

    Vergleichsweise viele türkische Kinder nehmen am Probeunterricht teil. Mit diesem können sie sich für das Gymnasium qualifizieren, sofern sie in der 4. Klasse nicht den geforderten Notendurchschnitt von 2,33 erreicht haben.

    Islamischen Religionsunterricht gibt es nicht. Die türkischen Schüler gehen alle in Ethik – zusammen mit etlichen deutschen Klassenkameraden.

    Online-Tipp

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