Fast hätte es eine Lösung gegeben. Für die Übergabe des Freizeitbads Wonnemar war schon alles vorbereitet. Sogar die Einladungen zu einer Betriebsversammlung waren verschickt, auf der die Wonnemar-Mitarbeiter über die Herausgabe des Bades an die Stadt informiert werden sollten. Es ist wieder anders gekommen. Die Bereitschaft für einen Vergleich wurde von der Betriebsgesellschaft "0815 Men & Sta" zurückgenommen und dies wurde mit dem Knüpfen eines Gesamtpakets und der Bitte um eine vierzehntägige Bedenkzeit verbunden.

Ärgerlich, aber kein Problem, könnte man sagen, wenn es dann doch klappt. 14 Tage könnte man ja noch warten, schließlich ist das Bad schon fast vier Jahre lang geschlossen. Insofern erscheint die Haltung der Stadt mit ihrem Anwalt Klaus Tappmeier als hart, dass sie diese Verlängerung der Frist der Gegenseite nicht zugestehen will und nun in der gerichtlichen Auseinandersetzung die einzige Lösung sieht.
Wonnemar will die Stadt weichkochen
Aber geht es wirklich um Bedenkzeit? Über Entschädigungsfragen wurde schon oft diskutiert, an dem Versuch, ein Gesamtpaket zu knüpfen ist man schon in den Ansätzen gescheitert. Wer glaubt wirklich daran, man könne jetzt in 14 Tagen lösen, was nicht einmal in Ansätzen in den vergangenen Jahren gelungen ist.
Nein, der Eindruck ist, die Wonnemar-Verantwortlichen wollen ihren Trumpf nicht hergeben. Seit Jahren erleben wir, wie mit dem geschlossenen Bad Druck auf die Stadt ausgeübt wird, um diese weich zu kochen. Das Unternehmen hat keinen sozialen Auftrag und dieses Druckmittel wäre mit einer Herausgabe des Bades verloren. Die "Geisel" wird nicht freigelassen. Das ist offensichtlich der wahre Grund für den Rückzieher.