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Main-Spessart: Mit weniger Bürokratie zum Führerschein in Main-Spessart

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Mit weniger Bürokratie zum Führerschein in Main-Spessart

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    Die Inhaber von vier Main-Spessarter Fahrschulen, Walter Burger, Jürgen Feser und seine Frau Eva, Jochen Breitenbach und Thorsten Heidingsfelder (rechts), trafen sich mit Daniel Richert und Stephan Mott vom TÜV Süd (links) bei MdB Bernd Rützel (Zweiter von links) in Gemünden.
    Die Inhaber von vier Main-Spessarter Fahrschulen, Walter Burger, Jürgen Feser und seine Frau Eva, Jochen Breitenbach und Thorsten Heidingsfelder (rechts), trafen sich mit Daniel Richert und Stephan Mott vom TÜV Süd (links) bei MdB Bernd Rützel (Zweiter von links) in Gemünden. Foto: Michael Fillies

    An (s)einen Tisch gebracht hat der Gemündener Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel verärgerte Fahrschulinhaber und Vertreter des TÜV Süd Unterfranken. Der Technische Überwachungsverein mit dem Monopol für die Fahrerlaubnisprüfungen hat organisatorische Änderungen eingeführt, die manche Fahrschulbetreiber in Teilen für sich und vor allem die Fahrschüler für unzumutbar halten. In Rützels Bürgerbüro stellte sich heraus, dass gewisse Verbesserungen bereits eingetreten sind. Über die gravierendsten Probleme will man im regelmäßigen Austausch bleiben.  

    An dem einstündigen Treffen nahmen teil: TÜV-Gebietsleiter Daniel Richert und TÜV-FE-Verantwortlicher Stephan Mott sowie die Fahrschulinhaber Walter Burger (Gemünden, Frammersbach, Burgsinn), Jochen Breitenbach (Karlstadt, Zellingen), Jürgen Feser (Gemünden) und Thorsten Heidingsfelder (Marktheidenfeld, Lohr, Karlstadt und Esselbach). Am Ende des einstündigen Treffens benannte der Bundestagsabgeordnete vier Problempunkte:

    Verbesserungsbedarf ermittelt

    1. Der TÜV sollte wieder mehr Orte für die Theorie-Prüfung anbieten; sie waren Corona-bedingt auf Würzburg und Aschaffenburg beschränkt worden. Freimütig bekannte Daniel Richert: "Das war falsch, das tut mir leid." Seit 15. Juni sind montags wieder Prüfungen beim TÜV in Karlstadt möglich. Zurzeit werde versucht, auch wieder Prüftermine in Marktheidenfeld anzubieten, sagte der TÜV-Gebietsleiter. Zuvor hatte Rützel festgestellt, mit Bus oder Bahn früh um 8 Uhr Karlstadt zur Prüfung zu erreichen, sei von einigen Orten aus unmöglich.  

    2. Das neue Bezahlsystem für die TÜV-Prüfungsgebühren sollte kundenfreundlicher werden. Die Neuerung besteht darin, dass die Prüflinge Rechnungen (Kostenvorschüsse) direkt vom TÜV erhalten. Erst wenn bezahlt ist, können die Fahrschulen die Schüler zu den Prüfungen anmelden. Nach Angaben der Fahrlehrer verstünden zum einen die Fahrschüler beziehungsweise ihre Eltern diesen Ablauf nicht (was zu vielen Rückfragen in den Fahrschule führe), zum anderen kollidierten die Anmeldefristen mit der Dauer von Banküberweisungen, sodass manchmal am Prüfungstag der notwendige Bankbeleg fehle. Online-Überweisungen seien zwar schneller, aber vielen Kunden suspekt.   

    Flexibilität bei den Stornierungsfristen

    3. Die Fahrschulen wünschen sich wieder mehr Flexibilität bei den Stornierungsfristen für die Fälle, in denen ein Prüfling einen Termin nicht einhalten kann, beispielsweise wegen einer Schulaufgabe oder wenn der Arbeitgeber den Ausfall nicht gestattet. Bis zur Systemänderung im Frühjahr war es den Fahrschulen beispielsweise möglich, in solchen Fällen untereinander für Ersatzkandidaten zu sorgen. 

    4. "Wo ist Euer Verband?", mahnte Bernd Rützel bei den Fahrschulbesitzern an, dass eigentlich eine Interessenvertretung solche Schwierigkeiten mit dem TÜV klären sollte. Gebietsleiter Daniel Richert stieß ins selbe Horn: Alle drei Wochen gebe es eine Telefonkonferenz des unterfränkischen Fahrlehrerverbandes mit der TÜV-Süd-Auto-Service-GmbH. Er bot den Fahrschulinhabern an, künftig daran teilzunehmen; sie sagten zu.  

    "Erheblicher Mehraufwand"

    Damit sind längst nicht alle Probleme aus der Welt. Walter Burger wies daraufhin, dass zurzeit nur 60-minütige Fahrstunden erlaubt sind – "was ist mit den 90-Minuten-Sonderfahrten?". Jürgen Feser beklagte den Bürokratismus: Der TÜV setze für die Prüflinge Stornofristen von sieben bis 14 Tagen, Änderungen in den Meldelisten seien online und per E-Mail nur schwer zu erreichen. Früher habe in solchen Fällen ein Anruf genügt.

    Jochen Breitenbach nannte das neue Bezahlsystem "im Prinzip gut", weil damit nur in Notfällen noch Bargeld verwaltet werden muss, aber: "Wir sind jetzt das Inkassobüro für den TÜV, das kann doch nicht sein." Der "erhebliche Mehraufwand" ist auch der Hauptkritikpunkt von Thorsten Heidingsfelder: Er müsse morgens um 6 Uhr und auch sonntags Schüler online zur Prüfung anmelden, um die Fristen zu wahren, und müsse dann noch viele Telefonate führen, damit die Bezahlung der TÜV-Gebühren rechtzeitig erfolgt – "mich regt das auf".

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