Das Urteil im Prozess um die tödlichen Schüsse von Lohr (Lkr. Main-Spessart) wird rechtskräftig. Der 15-Jährige, der im September 2023 einen 14-Jährigen mit einem Kopfschuss getötet hat, akzeptiere das Urteil, teilte sein Anwalt Roj Khalaf am Dienstagmorgen gegenüber der Redaktion mit.

Der Jugendliche war Anfang August von der Großen Jugendkammer des Landgerichts Würzburg zu einer Jugendstrafe von acht Jahren und sechs Monaten Haft wegen Mordes verurteilt worden. Zunächst hatten seine Verteidiger Revision gegen das Urteil eingelegt.
Täter will Schlussstrich ziehen
Die Verteidigung hatte im Prozess auf Totschlag plädiert und bleibt laut Khalaf auch jetzt bei ihrer Einschätzung des Falles. So gehe man weiterhin davon aus, dass es im Rahmen eines Waffendeals zwischen den Jugendlichen "zu einem Eklat gekommen" sei, in dessen Zuge der Schuss gefallen sei. Entsprechende Argumente dafür seien von der Jugendstrafkammer nicht ausreichend gewürdigt worden, hieß es vonseiten der Verteidigung schon kurz nach dem Urteil.
Jetzt habe der 15-Jährige allerdings gemeinsam mit seinen Eltern und nach Beratungen mit seinen Anwälten entschieden, "einen Schlussstrich unter das Verfahren zu ziehen", so Khalaf. Co-Verteidiger Hanjo Schrepfer ergänzt: "Unser Mandant will die Verantwortung für die Tat übernehmen und Rechtsfrieden herbeiführen". Deshalb habe der Täter das Urteil akzeptiert. Er wird nun in eine der drei bayerischen Jugendstrafanstalten verlegt, um seine Haftstrafe zu verbüßen.