Wie kann ich meinen Wald auf die zunehmende Trockenheit vorbereiten? Welche Möglichkeiten gibt es, um das Wasser im Wald zu halten? Welche Beispiele gibt es schon in der Region? Bei der Informationsveranstaltung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt lernten Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer kürzlich verschiedene Strategien zum "Wassermanagement im Wald" kennen. An fünf Haltepunkten auf einer Strecke von rund zwei Kilometern präsentierte Revierleiter Gregor Wobschall ein umfangreiches Maßnahmenpaket, um das Wasser im Wald zu halten.
Startpunkt des Spaziergangs waren die vor wenigen Jahren angelegten Feuchtbiotope in der Nähe des Wiebelbacher Industriegebietes. Wo die Waldbäume trockenheitsbedingt abgestorben waren, hatte Wobschall zahlreiche Löcher vom Bagger ausheben lassen. Inzwischen sind sie randvoll mit Wasser gefüllt. Wenn das Wasser im Sommer verdunstet, kühlen die Tümpel die angrenzenden Waldbestände. Das langsam versickernde Wasser trägt zudem zur Grundwasserneubildung bei.
Im Wiebelbacher Wald wurden noch weitere Maßnahmen umgesetzt: Kleine Retentionstümpel, die Regenwasser aus den mit Ästen und Stämmen verfüllten Gräben aufnehmen und die Versickerung verlangsamen, Abschläge an Wegen, die das Wasser in die Waldbestände leiten, und mit Totholz angereicherte Bereiche im Waldbestand waren weitere Haltepunkte des Rundwegs. "Auch, wenn einzelne Maßnahmen, für sich betrachtet, nur Bausteine im Wassermanagement sind, so leisten sie zusammen einen wichtigen Beitrag, um das Wasser im Wald zu halten", erklärt Wobschall.
Wie wichtig der Baukasten "Wasserrückhalt im Wald" ist, zeigen auch die Ergebnisse der neuen Waldzustandserhebung. Vier von fünf Waldbäumen sind aufgrund von Dürre und hohen Temperaturen geschädigt. Auch auf die Bäume im Revier von Gregor Wobschall treffen die Ergebnisse der Erhebung zu. Seit einigen Jahren setzt er zusätzlich zur Schadensbegrenzung und Wiederaufforstung der Schadflächen deshalb vor allem auf Prävention. Frühzeitiger Waldumbau mit klimaresilienten Baumarten und die vorgestellten Methoden des Wassermanagements seien dabei wichtige Mosaiksteine, so Wobschall.
Von: Katja Sander (Forsten, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt)