Die Frage nach seinem Wunschzettel verblüfft Reinhold Weber zunächst. Der 74-jährige Gemündener, bekannter Eisenbahn-Modellbauer und treuester Besucher der Stadtratssitzungen, bekennt frei: "Ich bin zufrieden. (...) Wenn ich eine Million gewinnen würde, wüsste ich gar nichts damit anzufangen." Auf die Nachfrage nach allgemeinen Wünschen und durch den Ansporn seiner Frau Herma ("Mach Du das mal!") fallen ihm allgemeine Wünsche ein:
"Nicht so viel dummes Zeug reden"
"Dass nicht mehr so viel dummes Zeug geredet wird, das wäre mein Wunsch. Es wird über vieles geredet und nichts getan. Aber nur, wenn man etwas tut, kann man herausfinden, ob es richtig oder falsch war." Ein zweiter großer Wunsch: "Ich wünsche mir Frieden." Reinhold Weber ist gerade von einem Ausflug nach Bosnien heimgekehrt. Was er dort alles erlebt und gesehen hat, habe ihm wieder einmal bewusst gemacht, "in welcher Wohlstandsblase wir leben". Er selbst war schon einmal völlig mittellos – am 23. Juni 1960, als er aus der DDR in den Westen geflohen war: "Ich hatte nichts, nur das, was ich anhatte."
Mit Freude beim Ratschen
Es genüge ihm, "durch Gemünden zu gehen und Leute zu treffen und zu ratschen", erzählt der 74-Jährige. Große Freude bereitet ihm seit Jahren die Arbeit an der Modelleisenbahnanlage des Film-, Photo-, Ton-Museumsvereins im Huttenschloss, "weil man da das alte Gemünden erlebt, das ist Geschichte".
Auch ohne Wunschzettel freuen sich Herma und Reinhold Weber auf das Weihnachtsfest. Da bekommen sie traditionell Besuch von ihren drei Kindern. Vorab schickt die Tochter einen Wunschzettel – eine Einkaufsliste, weil sie das Kochen übernimmt.
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