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Wiesenfeld: Nach mehr als zwei Jahrzehnten Dranbleiben: Die Wiesenfelder Umgehung ist für den Verkehr freigegeben

Wiesenfeld

Nach mehr als zwei Jahrzehnten Dranbleiben: Die Wiesenfelder Umgehung ist für den Verkehr freigegeben

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    Dekan Simon Mayer schüttete gleich den ganzen Weihwasserkessel auf die neue Fahrbahn. 
    Dekan Simon Mayer schüttete gleich den ganzen Weihwasserkessel auf die neue Fahrbahn.  Foto: Thomas Obermeier

    Was den Verkehr betrifft, sollte in Wiesenfeld nach langen Planungen und zügiger Bauphase endlich einiges mehr an Ruhe einkehren. Am letzten Freitag im November konnte die Umgehungsstraße noch kurz vor Jahresende für den Verkehr freigegeben werden. Den feierlichen Anlass nutzten einige Wiesenfelderinnen und Wiesenfelder, um noch einmal per Fahrrad, E-Bike oder zu Fuß auf der Straße unterwegs zu sein. Denn die Redner und verantwortlich am Bau Beteiligten hatten sich mitten auf der Strecke versammelt, um dort offiziell das Absperrband zu durchtrennen.

    Anderthalb Jahre Baustelle ohne große Reibereien: Ortsumgehung Wiesenfeld wird wieder für den Verkehr freigegeben
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    "Heute schaffen wir Entlastung – nicht nur für die Ortsdurchfahrt, sondern vor allem für die Menschen", sagte Bürgermeister Michael Hombach vor den rund 150 Schaulustigen. Für die Verkehrsfreigabe angereist waren außer den Menschen aus dem Ort auch Sandro Kirchner, Staatssekretär des Bayerischen Innenministeriums, Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffmann, Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab, Landrätin Sabine Sitter sowie Altlandrat Thomas Schiebel und Altbürgermeister Paul Kruck.

    Freudige Gesichter bei der Verkehrsfreigabe der lang ersehnten Umgehung. Darunter (von links) Armin Schäfer, Bernhard Stolz von der Baufirma Gebrüder Stolz, Markus Kühn vom Planungsbüro, Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab (ab dem Vierten von links), Staatssekretär Sandro Kirchner, Bürgermeister Michael Hombach, Landrätin Sabine Sitter, Wiesenfelds Ortsältester Paul Rosenberger, Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffmann sowie die Stadträte Theo Dittmaier und Rainer Schäfer, Bauamtsleiter Marco Amrhein, Straßenbauamtsdirektor Rüdiger Köhler und Stadtrat Ingo Röder.
    Freudige Gesichter bei der Verkehrsfreigabe der lang ersehnten Umgehung. Darunter (von links) Armin Schäfer, Bernhard Stolz von der Baufirma Gebrüder Stolz, Markus Kühn vom Planungsbüro, Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab (ab dem Vierten von links), Staatssekretär Sandro Kirchner, Bürgermeister Michael Hombach, Landrätin Sabine Sitter, Wiesenfelds Ortsältester Paul Rosenberger, Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffmann sowie die Stadträte Theo Dittmaier und Rainer Schäfer, Bauamtsleiter Marco Amrhein, Straßenbauamtsdirektor Rüdiger Köhler und Stadtrat Ingo Röder. Foto: Thomas Obermeier

    Auch einige Vertreterinnen und Vertreter des Karlstadter Stadtrats, der Bauverwaltungen und der Baufirmen waren anwesend, um das Ergebnis ihrer Arbeit zu feiern. Musikalisch begleitete den Anlass der Musikverein Wiesenfeld.

    Aktuell liegt die Bausumme bei etwa 13,5 Millionen Euro

    In einem kurzen zeitlichen Abriss fasste Hombach weichenstellende Schritte zusammen: Die Vorplanungen liefen bereits 2007 an, 2014 wurde die Teilnahme am Programm "Kommunale Sonderbaulast" beschlossen. 2017 folgte dann die Zusage über eine staatliche Förderung in Höhe von 85 Prozent, im Juni 2023 schließlich der Spatenstich. Der Baufortschritt sei anschließend zügig vorangegangen.

    Die Stadt habe bislang rund 11,5 Millionen Euro an Kosten getragen und 9 Millionen Euro an Zuschüssen vom Freistaat Bayern erhalten. Etwa 13,5 Millionen Euro sind als Leistungen bisher erbracht, was aber noch nicht der endgültigen Bausumme entspricht. Es werden noch Kosten für Angleichsmaßnahmen anfallen, also etwa Ansaaten oder Baumpflanzungen. Der Rückbau der ehemaligen Staats- und Kreisstraße einschließlich der Entsorgung habe einen erheblichen Kostenfaktor dargestellt, merkte Hombach an. 

    "Für uns im ländlichen Raum ist nach wie vor das Auto das Hauptverkehrsmittel."

    Sandro Kirchner, Staatssekretär im Bayerischen Innenministerium

    Hombach lobte das Engagement der Bürgerinitiative "Wir tun was" und stellte in seiner Rede mehrmals die gemeinsame Leistung aller Beteiligten in den Vordergrund. Er dankte auch seinen beiden Amtsvorgängern und aus dem Stadtrat besonders Theo Dittmaier (CSU). "25 Jahre haben wir gekämpft", sagte Dittmaier am Rande der Veranstaltung; für den Bau hatte sich der langjährige Wiesenfelder Stadtrat vielfach eingesetzt.

    Musikalisch begleitete der Musikverein Wiesenfeld die Veranstaltung.
    Musikalisch begleitete der Musikverein Wiesenfeld die Veranstaltung. Foto: Thomas Obermeier

    Politischer wurde es mit Blick auf die B26n: Im regionalen Kontext werde die Umgehung eine zentrale Rolle spielen, besonders im Zusammenspiel mit der geplanten Bundesstraße, sagte Hombach. Sandro Kirchner betonte die Bedeutung des Ausbaus und Erhalts sicherer Straßen: "Für uns im ländlichen Raum ist nach wie vor das Auto das Hauptverkehrsmittel", sagte der Staatssekretär aus dem benachbarten Landkreis Bad Kissingen.

    Landrätin betont schnellen Baufortschritt

    Kirchner befürwortete die vom Landtag im Haushalt 2024 und 2025 veranschlagten 500 Millionen Euro für den Straßenausbau. Zudem sprach er Thorsten Schwabs Einsatz an, den Fördersatz für die Umgehung von 80 auf 85 Prozent zu erhöhen, was etwa eine Million Euro mehr Förderung für die Stadt bedeute. "Deine Kosten haben sich damit amortisiert", sagte er mit einem Augenzwinkern in Richtung seines Landtagskollegen.

    Landrätin Sabine Sitter freute sich, in zufriedene Gesichter zu blicken. "Ich glaube, keiner hätte erwartet, dass dieser Bau so schnell fertig wird", sagte sie im Rückblick auf den Spatenstich im Juni 2023. Das sei ein Beispiel dafür, dass die Verwaltung Dinge zum Gelingen bringen könne. "Allzeit gute und sichere Fahrt", wünschte die Landrätin.

    "Ein einzelner Arbeiter hätte gut 22 Jahre zur Fertigstellung gebraucht."

    Bernhard Stolz von der Baufirma Gebrüder Stolz

    "Ein einzelner Arbeiter hätte gut 22 Jahre zur Fertigstellung gebraucht – gut, dass wir mit mehr Personal vor Ort waren", sagte Bernhard Stolz von der Gebrüder Stolz GmbH & Co. KG, die den Bau maßgeblich ausgeführt hat. 13.000 Laster Erdreich seien umgerechnet bewegt worden, 36.000 Stunden allein im Baugewerbe geleistet. Als "mehr als ärgerlich" bezeichnete er die Schäden durch unerlaubt bewegte Baufahrzeuge und erinnerte an die ausgelobte Belohnung für Hinweise.

    Nach der Segnung der neuen Straße durch Dekan Simon Mayer verlagerten sich die Feierlichkeiten in die Waldsassenhalle – nochmals zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem Auto, bevor die Straße wenig später endgültig für die rund 8000 Fahrzeuge freigegeben war, die ab sofort täglich um den Ort herumfahren können.

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