In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Uettingen präsentierte Förster Robin Kreuzberger von der Forstbetriebsgemeinschaft Würzburg den Forstbetriebsplan 2025, der einstimmig vom Gremium angenommen wurde. Neben den Zielen für das kommende Jahr zog er eine Bilanz der Arbeiten und Herausforderungen des Jahres 2024.
Im Frühjahr 2024, so Kreuzberger, lag der Schwerpunkt der Arbeiten auf dem Holzeinschlag im Bereich "Winkel" entlang der Autobahn. Im Herbst folgte eine groß angelegte Pflanzaktion am Kirchberg, die in Kooperation mit dem Verschönerungsverein durchgeführt wurde. Besonders im November war das Engagement der Bevölkerung beeindruckend. Über 60 Kinder, unterstützt von ihren Eltern, pflanzten in einer gemeinsamen Aktion 200 junge Bäume auf dem Kirchberg. Viele von ihnen brachten selbst gezogene Baumkeimlinge mit und setzten ihre eigenen Setzlinge in die Erde.
Die Pflanzfläche wurde mit einem Zaun vor Wildverbiss geschützt, und zahlreiche Bürger erklärten sich schon bereit, die Zäune regelmäßig zu kontrollieren. Förster Kreuzberger betonte die Bedeutung dieser Pflege: "Ein Zaun kann nur vor Wildverbiss schützen, wenn er intakt bleibt. Beschädigungen durch herabfallende Äste öffnen Tür und Tor für das Wild." Bürgermeister Edgar Schüttler kündigte an, gemeinsam mit dem Verschönerungsverein weitere "Zaunpaten" zu suchen, um den langfristigen Schutz der Pflanzungen zu gewährleisten.
Ein zentraler Punkt des Forstbetriebsplans 2025 ist der dringend notwendige Waldumbau. Laut Kreuzberger ist die Anpassung des Waldes an die Folgen der Klimakrise unerlässlich. Während es in einigen Bereichen natürliche Verjüngung durch Buchen gibt, seien diese zunehmend durch die heißen Sommer der vergangenen Jahre gefährdet. "Wir riskieren, dass sich Monokulturen bilden, die dem Klimawandel wenig entgegensetzen können", warnte der Förster. Er sieht in der Douglasie und der Weißtanne die Zukunftsbäume, da diese besser mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen.
Geplant ist, junge Douglasien aus bestehenden Kulturen auf der Gemarkung Uettingen zu entnehmen und sie in anderen Bereichen zu pflanzen. Zusätzlich sollen 300 Tannenwildlinge im Hohenroth gesetzt und durch spezielle Wuchsgitter vor Wildverbiss geschützt werden. Kreuzberger räumte ein, dass diese Maßnahmen Zeit und Geduld erfordern, zeigte sich jedoch überzeugt, dass sie sich langfristig auszahlen werden.
Zur Rettung von Jungbäumen sind Pflegemaßnahmen auf einer Fläche von 5,3 Hektar vorgesehen. Diese sollen verhindern, dass Brombeeren und andere Pflanzen die jungen Bäume überwuchern. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 8000 Euro. Auch beschädigte Zäune sollen repariert werden.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Instandsetzung der Hauptfahrwege, darunter Röthe, Schlehrberg, Hohesroth und Heergrund. Kreuzberger empfahl, das sogenannte "Abziehen" des Dachprofils mit einem Waldwege-Pflegegerät durchzuführen. Für 16.600 laufende Meter wurden die Arbeiten mit 3320 Euro kalkuliert. Das Gremium diskutiert derzeit, ob die Gemeinde ein eigenes Waldwege-Pflegegerät mit vollhydraulischer Ausstattung anschaffen soll. Dies würde es den Gemeindearbeitern ermöglichen, die Pflege regelmäßig und möglicherweise kostengünstiger durchzuführen.
Für die geplanten Arbeiten im Uettinger Wald rechnet Förster Kreuzberger mit Gesamtkosten von rund 16.000 Euro. Etwa 1000 Euro könnten durch Fördermittel gedeckt werden. Zusätzlich haben Bürgerinnen und Bürger 415 Ster Brennholz bestellt, was der Gemeinde Einnahmen bringt. Abschließend appellierte Kreuzberger an das Gremium, die langfristige Bedeutung des Waldumbaus nicht aus den Augen zu verlieren. "Unser Ziel muss es sein, den Wald klimafit und nachhaltig zu gestalten, damit kommende Generationen von einer gesunden und vielfältigen Natur profitieren können", betonte er.
