Das "größte Fest der Lengfurter" ist das Sebastianifest im Januar, das in diesem Jahr zum 393. Mal gefeiert wird. Es findet stets an demjenigen Wochenende, das dem Namenstag des Heiligen (20. Januar) am nächsten liegt, statt. Es geht auf ein Gelübde aus dem Pestjahr 1632 zurück und wurde mit ganz wenigen Unterbrechungen seitdem in jedem Jahr begangen.
Zum ersten Mal an diesem Festwochenende (18. bis 20. Januar) Teil der starken Gemeinschaft des Sebastianivereins und der Sebastiani-Wehr zu sein, ist für drei Jugendliche aus Lengfurt eine große Ehre. Tilman Schmitt (15), Lennart Göttfert (14) und Colin Fischer (16) sind "neu". "Wir finden es sehr gut, nun aktiver Teil dieser Tradition hier in unserem Ort in Lengfurt zu sein": so oder ähnlich sind die Kommentare der drei. Durch Freunde, und im Fall von Tilmann und Lennart auch durch die bereits aktiven älteren Brüder, kamen sie zur Sebastiani-Wehr.
Sie nehmen sich Zeit für die verschiedenen "Übungseinheiten" mit der gesamten Wachmannschaft." Neue" werden traditionsgemäß dem 3. Zug, der Wachmannschaft, der gut 80 Mann starken aktiven Sebastiani-Wehr zugeteilt. Besonders wichtig: sie legen großen Wert auf eine passende und gut sitzende Uniform: schwarzer Gehrock, schwarze Hose, weißes Hemd, Krawatte, Zylinder, dunkle Handschuhe und schwarze Schuhe, dazu natürlich auch die sichere Handhabung des Gewehrs. Alle Kommandos im Kopf? Ja, dies verlangt Disziplin.
Lennarts Bruder Jannis (17) ist schon seit drei Jahren dabei, war im Vorjahr für die kräftigen Schläge an der Pauke zuständig, und ist diesmal erstmals bei den Trommlern. Die Fest-Vorbereitungen für die fünf Trommler beginnen schon im November, denn es gibt für die Aufgaben am Festsonntag verschiedene sehr gut unterscheidbare Trommel-Folgen. So etwa "Tagreveille" für den ganz frühen Sonntagmorgen, für die Meldung der Wehr beim Antreten durch Oberleutnant Thomas Baumann an Hauptmann Thomas Hahmann,- oder auch die schwierige Folge beim Einzug der Wehr in die Pfarrkirche zum sonntäglichen Festgottesdienst.
Neu bei den Pionieren ist Dominik Kreutner, die Pauke schlägt für ihn Patrick Seelein. Neu in der Fahnenbegleitung ist Oisin Herberich. Bei allen "neuen": keine Zeichen von Nervosität, Skepsis oder Unsicherheit.
Nach der sonntäglichen Festandacht marschiert die Wehr zum Marktplatz zum traditionellen Fahnenschwenken durch Fähnrich Rüdiger Schreck. Einmal mehr wird er zu "Über den Wellen" bis zu sieben Minuten die weißblaue Vereins-Fahne schwenken, und viele hundert Menschen werden wieder vor Ort dabei sein.
Am Abend werden im Pfarrheim Lengfurt (Musik: MKL, Eintritt frei) die Ehrungen verdienter Mitglieder vorgenommen, am Montag findet ein Gottesdienst für die verstorbenen Mitglieder des Sebastianivereins statt.
Das Programm zum Sebastiani-Fest.Samstag, 18. Januar:
17.30 Uhr Beichtgelegenheit
18.30 Uhr Zapfenstreich mit gemütlichem Beisammensein im Pfarrheim Lengfurt (Nebenraum)Sonntag, 19. Januar:
6 Uhr Weckruf und Tagreveille.
8.45 Uhr Antreten am Rathaus
9.15 Uhr Festgottesdienst
gegen 10.15 Uhr Umzug durch Lengfurt mit anschließendem Frühschoppen und Mittagessen im Pfarrheim Lengfurt.
13.30 Uhr Aufstellung zur Festandacht
14 Uhr Festandacht mit anschließendem Exerzieren und Fahnenschwenken auf dem Marktplatz.
18 Uhr Zapfenstreich
19.30 Uhr Festabend im Pfarrheim Lengfurt mit Ehrungen und der Musikkapelle Lengfurt, der Eintritt ist frei.Montag, 20. Januar
8:45 Uhr Antreten am Marktplatz
9 Uhr Gottesdienst für die verstorbenen Mitglieder des Sebastiani-Vereins mit anschließender Kassenablage im Pfarrheim Lengfurt (Nebenraum).Die Bevölkerung der Gemeinde Lengfurt wird gebeten, die Häuser zu beflaggen und die Straßen, in denen der Aufmarsch stattfindet, von parkenden Fahrzeugen freizuhalten.Quelle: Sebastianiverein Lengfurt