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LOHR: Neue Postleitzahlen: Als MSP die „87“ verlor

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Neue Postleitzahlen: Als MSP die „87“ verlor

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    Poststempel 8772 Marktheidenfeld. Ab Juli 1993 gab es die neuen fünfstelligen Postleitzahlen.
    Poststempel 8772 Marktheidenfeld. Ab Juli 1993 gab es die neuen fünfstelligen Postleitzahlen. Foto: Foto: Michael Deubert

    Vor 25 Jahren, am 29. Januar 1993, wurden die neuen fünfstelligen Postleitzahlen der Öffentlichkeit vorgestellt – zeitgleich in Karlstadt, Marktheidenfeld, Lohr und Gemünden von einem Vertreter der Post. Karlstadt bekam die 97753 (vorher 8782), Marktheidenfeld die 97828 (8772), Lohr die 97816 (8770) und Gemünden die 97737 (8780). Eingeführt wurden sie am 1. Juli 1993.

    Für Inhaber von Postfächern gibt es abweichende Postleitzahlen. So wurden beispielsweise Marktheidenfeld die Zahlen 97820 bis 97828 zugewiesen. Die 97828 ist für postalische Adressen, während die 97820 für die Inhaber der Postfächer 1101 bis 1165, die 97821 für die Inhaber der Postfächer 1201 bis 1265 und so weiter verwendet wird.

    Witze von „Badesalz“

    Das hessische Komikerduo Badesalz witzelte damals, dass die neuen Postleitzahlen nötig seien, weil die alte „denen von der Post zu kurz“ gewesen sei. Die neuen fünfstelligen Postleitzahlen waren hingegen wegen der Wiedervereinigung Deutschlands nötig. Denn plötzlich gab es in Ost und West über 800 Städte mit gleichen Postleitzahlen – Bonn und Weimar etwa hatten beide die 5300. Daher mussten Sendungen für eine Übergangszeit mit einem „W“ für West-Deutschland und einem „O“ für Ost-Deutschland versehen werden.

    Etwas Neues musste her. Also entschied man sich ach der Analyse der Postleitzahlen anderer Länder 1991 für die Schaffung eines neuen fünfstelligen Systems. Die ersten beiden Ziffern („97“) kennzeichnen die Region, die „97“ steht für die „Briefregion Mainfranken“. Die Ziffern drei bis fünf zeigen an, wo der Kunde wohnt, ob er seine Post per Zustellung oder Postfach erhält und ob er Großkunde ist.

    In Franken, zumindest bei bavariophilen Franken, sorgte die Umstellung für ein wenig Ärger. Denn bis zur Umstellung hatte die „8“ ganz Bayern abgedeckt, durch die neuen Postleitzahlen allerdings wurde Franken von Bayern leitzahlentechnisch „abgeschnitten“. Gefreut haben sich Druckereien, die etwa Briefpapiere, Geschäftsunterlagen, Visiten- und Geschäftskarten neu drucken durften.

    Unter dem Motto „Fünf ist Trümpf“ informierte die Deutsche Post ihre Kunden über die anstehenden Änderungen. Maskottchen der Kampagne war die Fingerfigur Rolf.

    Werbespot von Loriot

    Sechs namhafte deutsche Regisseure gestalteten Werbespots, darunter unter anderem auch Loriot. Ab dem 9. Mai 1993 moderierte Rudi Carrell zehn Wochen lang jeden Sonntag auf RTL „Die Post geht ab“, eine Wiederauflage von „Am laufenden Band“ aus den 70er Jahren. Am 11. März 1993 erschien zur Einführung der Postleitzahlen eine 100-Pfennig-Sonderbriefmarke.

    Wie kam die Neue an? Bei Badesalz beschloss einer der beiden Komiker, weil die Alte der Post ja zu kurz sei: „Ei, da nemm isch einfach beide, da wedd se noch länger.“ Ein solches Vorgehen scheint selten gewesen zu sein. Tatsächlich waren laut Post schon wenige Monate nach der Einführung am 1. Juli 1993 bereits 95 von 100 Briefen, Päckchen und Paketen mit den korrekten neuen Postleitzahlen versehen.

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